Ärger mit den eigenen Fans

SID
Jerome Boateng beschwerte sich nach der Partie gegen Chile über das Verhalten einiger Zuschauer
© getty

Rund drei Monate vor Beginn der Fußball-WM in Brasilien hat die deutsche Nationalmannschaft mal wieder gewaltigen Ärger mit den eigenen Fans. Vor allem Innenverteidiger Jerome Boateng legte sich nach den Unmutsbekundungen der Zuschauer während und nach dem durchwachsenen Auftritt gegen Chile mit den Anhängern an.

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"Das ist eine Frechheit - gerade in Stuttgart, wo sie nicht von ihrer Mannschaft verwöhnt sind. Sie sollen ihren Frust nach dem Spiel rauslassen und nicht schon während der Partie unseren Torwart auspfeifen, das geht nicht", kommentierte der Profi von Triple-Gewinner Bayern München die Pfiffe der Fans, die mit der Vorstellung des Nationalteams nicht zufrieden waren.

Auch für die Pfiffe bei der Auswechslung von Spielmacher Mesut Özil (89.), dem vor Anpfiff bei seiner Auszeichnung als "Fanclub-Spieler des Jahres 2013" noch zugejubelt wurde, hatte Boateng kein Verständnis: "Echte Fans sind da, wenn es nicht so läuft. Die eigenen Spieler auszupfeifen - das geht gar nicht."

Bierhoff: "Kein Verständnis für die Pfiffe"

Schon vor knapp sieben Monaten hatten zahlreiche Nationalspieler die eigenen Fans heftig kritisiert. Am 14. August 2013 hatte es rund um das 3:3 gegen Paraguay in Kaiserslautern laute Pfiffe und Buh-Rufe gegeben. Damals hatte es vor allem die Bayern-Profis getroffen, die sich danach über die Pfälzer Zuschauer beschwerten.

Diesmal übte auch Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff Kritik an den Stuttgarter Zuschauern. "Ich habe überhaupt kein Verständnis für die Pfiffe gegen Mesut und unsere Mannschaft. Vor allem, dass schon so früh unserer Mannschaft die Unterstützung versagt wurde, kann ich nicht verstehen", äußerte der Europameister von 1996: "Denn vor der Pause haben wir ja noch ganz ordentlich gespielt. Dass es insgesamt natürlich keine gute Leistung von uns war, steht auf einem anderen Blatt."

Etwas diplomatischer äußerten sich Abwehrchef Per Mertesacker und Kapitän Philipp Lahm. "Wir hätten dem Publikum natürlich gerne mehr geboten, sie haben wahrscheinlich mehr erwartet", sagte Mertesacker, der die Pfiffe gegen Özil allerdings auch nicht verstehen konnte: "Ich kann den Menschen leider nicht in die Köpfe schauen." Der frühere Stuttgarter Profi Lahm äußerte sogar Verständnis für die Unmutsbekundungen.

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