ManUtd feiert Rooney und träumt von Schalke

SID
Gegen Chelsea gab es keine Flüche in die Kamera. Rooney wurde bereits für zwei Spiele gesperrt
© Getty

Dank "Bad Boy" Wayne Rooney liebäugelt Manchester United bereits mit einem Champions-League-Halbfinale gegen Schalke 04. Beim FC Chelsea wird derweil für Trainer Carlo Ancelotti die Luft dünn.

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Wayne Rooney genoss und schwieg. 90 Minuten lang war Manchester Uniteds Bad Boy von den Chelsea-Fans übel beschimpft, angebrüllt und ausgebuht worden. Doch am Ende war es Hero Roo, der United einen wertvollen 1:0 (1:0)-Sieg beim Ligarivalen bescherte und schon von einem möglichen Champions-League-Halbfinale gegen Schalke 04 träumen ließ.

Anders als am Wochenende feierte Rooney sein Tor diesmal gesittet. Dem kurzen Blick in die Chelsea-Kurve folgte kein verbaler Ausraster wie noch beim 4:2 gegen West Ham United, stattdessen ließ sich der Stürmerstar auf den Allerwertesten plumpsen und nahm die Huldigungen seiner Kollegen entgegen. Auch nach Schlusspfiff legte Rooney, der für sein "Sprach-Foul" für zwei Spiele gesperrt wurde, den Maulkorb nicht ab.

"Haben jetzt sehr gute Karten"

Das Reden übernahm dafür Sir Alex Ferguson. "Wir haben jetzt sehr gute Karten, um das Halbfinale zu erreichen. Das Auswärtstor ist Gold wert", sagte Manchesters Teammanager.

Dort würde aller Voraussicht nach Schalke 04 warten. Angesprochen auf die 5:2-Gala der Knappen bei Inter Mailand geriet Ferguson bei Sky geradezu ins Schwärmen: "Das war einfach unglaublich. Sie haben wunderbar gespielt und hätten ja sogar noch mehr Tore schießen können."

Die englische Presse sieht United "mit einem Bein im Halbfinale gegen Schalke" ("Daily Mirror"), der "Daily Star" schrieb: "Hero Roo lässt diesmal nur die Füße sprechen."

Werbevertrag nicht verlängert

Die Titelseiten zierte derweil neben Rooney fast überall eine Cola-Dose. Ein namhafter Brausehersteller hatte unmittelbar vor dem Spiel bekannt gegeben, sich "in beiderseitigem Einvernehmen" mit dem Nationalspieler darauf geeinigt zu haben, den ausgelaufenen Vertrag nicht zu verlängern.

Die jüngsten Eskapaden Rooneys haben nach Darstellung der Presse zu diesem Schritt beigetragen, pro Jahr verliert er dadurch geschätzte 680.000 Euro.

Sein Fett weg bekam auch Chelsea-Coach Carlo Ancelotti. "Es scheint, als sei er reif für die Guillotine", schrieb der "Daily Mirror", nachdem der Noch-Meister wohl seine letzte Titelchance der Saison verspielt hatte.

Ancelotti in der Kritik

Besonders Ancelottis Festhalten an Stürmer Fernando Torres sorgt für Diskussionen. Der spanische Weltmeister, im Januar für die Rekordsumme von fast 60 Millionen Euro geholt, hat in 618 Minuten noch immer kein Tor für die Blues erzielt.

Ancelotti suchte derweil die Schuld bei Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco. Der Spanier hatte Chelsea in der Nachspielzeit einen klaren Elfmeter verweigert. "Jeder hat gesehen, dass das ein Foul war", sagte der Coach zu der viel diskutierten Szene, in der Patrice Evra den Brasilianer Ramires zu Fall gebracht hatte. Kollege Ferguson sah das nicht ganz so eindeutig: "Für mich war das eine 50:50-Situation. Ich fühle mich jedenfalls nicht schuldig."

Das braucht Ferguson freilich auch nicht. Denn der Sieg an der Stamford Bridge war verdient. Und die Halbfinal-Tür mit der Aufschrift "Gelsenkirchen" steht für United jetzt weit offen.

Chelsea - ManUnited: Daten zum Spiel

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