Philipp Lahm: "Man hat den Schock gesehen"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Florian Bogner
Philipp Lahm und der FC Bayern führen die Gruppe A der Champions League vor Manchester City an
© Imago

Der FC Bayern München kommt dem Achtelfinale der Champions League mit dem 3:2-Sieg über den SSC Neapel einen Schritt näher, verliert mit Bastian Schweinsteiger aber sein Herzstück. Nach dem Spiel sprach Kapitän Philipp Lahm in den Katakomben der Allianz Arena über die schwierige zweite Halbzeit, Schweinsteigers Ausfall und die Chancen auf den Gruppensieg.

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Frage: Philipp Lahm - ein Spiel, das nichts für schwache Nerven war. Wie erklären Sie sich den Bruch in der zweiten Halbzeit?

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Philipp Lahm: In erster Linie dadurch, dass wir nicht mehr konsequent nach vorne gespielt haben. Wir haben uns zu wenig bewegt, waren uns vielleicht einen Tick zu sicher. Dennoch war es wichtig, dass wir aus dem Spiel heraus nichts zugelassen haben, auch nicht in der kritischen Phase. Dass wir aus zwei Standardsituationen Gegentore bekommen, darf natürlich nicht passieren. Wenn der Gegner bis auf ein Tor dran ist, wird's immer eng, weil er noch mal Auftrieb bekommt.

Frage: Die drei Punkte sind teuer bezahlt: Bastian Schweinsteiger wird den Rest der Vorrunde ausfallen.

Lahm: Nachdem Bastian raus musste, hat man den Schock innerhalb der Mannschaft gesehen. Eine clevere Mannschaft spielt das Spiel dann trotzdem locker runter. Wir hoffen natürlich, dass er so schnell wie möglich wieder gesund wird. Dass uns sein Ausfall weh tut, steht außer Frage. Für uns geht es trotzdem weiter. Wir sind der FC Bayern, wir müssen das kompensieren können.

Frage: War Schweinsteigers Verletzung der Hauptgrund für den Bruch im Spiel?

Lahm: Nein, es gab mehrere Faktoren. Dass sie kurz vor der Halbzeit das 1:3 gemacht haben, war sicherlich nicht von Vorteil. Wenn wir mit 3:0 in die Halbzeit gehen, wäre die Sache wohl gelaufen gewesen. Aber wir haben uns in der zweiten Halbzeit auch nicht gut bewegt.

Frage: War es zuvor aus Ihrer Sicht die beste erste Halbzeit dieser Saison?

Lahm: Es war eine der besten Halbzeiten, die ich je beim FC Bayern miterlebt habe - bis auf das Gegentor kurz vor der Pause. Wie die Mannschaft insgesamt agiert hat, war so gut wie schon lange nicht mehr. Ich denke, den Zuschauern hat es auch Spaß gemacht.

Frage: Taktisch war es jedenfalls erneut sehr interessant, wie Neapel defensiv verschoben hat.

Lahm: In der Defensive hat Neapel diesmal eher ein 4-4-2 oder besser ein 4-5-1 gespielt - jedenfalls anders als im Hinspiel. Man hat gesehen, dass wir uns damit viel leichter getan haben.

Frage: Wie beurteilen Sie die Gelb-Rote Karte gegen Holger Badstuber?

Lahm: Ich habe die Fernsehbilder noch nicht gesehen. Aus dem Spiel heraus würde ich sagen, dass es keine Gelb-Rote Karte war.

Frage: Wie sehen Sie die Lage in der Gruppe?

Lahm: Wir haben es in der eigenen Hand, stehen drei Punkte vor Manchester City und spielen als Tabellenführer jetzt zuhause gegen Villarreal. Dann schauen wir mal, was in Neapel passiert: Wenn es dort Unentschieden ausgeht und wir gewinnen, sind wir Gruppenerster.

Frage: Wer hat auf Sie den stärkeren Eindruck gemacht: Neapel oder ManCity?

Lahm: Schwer zu sagen, da fällt jetzt in Neapel die Entscheidung. Für uns kann es ruhig Unentschieden ausgehen. Das wäre unser Wunschergebnis, weil wir dann mit einem Sieg Erster sind.

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Frage: Arsene Wenger schwärmte als TV-Experte von den Bayern, wie leicht und geschmeidig das teilweise ging.

Lahm: Wir haben es in den letzten Jahren geschafft, etwas aufzubauen. Ich denke, dass Louis van Gaal in der Offensive einiges dafür getan hat. Davon profitieren wir jetzt noch. Jetzt haben wir dazu auch die perfekte Mischung in der Defensive. So kann es weitergehen.

Frage: Sie haben im Pokal gegen Ingolstadt pausiert. Bekommen Sie jetzt auch bei den anstehenden Länderspielen eine Pause?

Lahm: Das wird man sehen. Ich habe noch nicht mit dem Bundestrainer gesprochen.

Gruppe A: Bayern vor ManCity und Neapel

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