Zwei Nummern zu groß

SID
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Stuttgart - Selbst mit einem meisterlichen Auftritt hat der VfB Stuttgart dem Starensemble des FC Barcelona nicht das Wasser reichen können. Der deutsche Fußball-Meister verlor mit 0:2 (0:0) und steht nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel der Champions-League vor dem Aus.

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Carlos Puyol (53.) und der überragende Lionel Messi (67.) erzielten vor 51.300 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion die Treffer für die Katalanen. Die Stuttgarter blieben trotz ihrer besten Saisonleistung nahezu chancenlos.

"Ich glaube, wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut mitgehalten. Zwar hatte Barcelona da auch schon seine Chancen, doch auch wir hätten in Führung gehen können", sagte VfB-Sportdirektor Horst Heldt.

"Es kotzt mich an" 

Torjäger Mario Gomez schimpfte: "Es kotzt mich an, dass unsere guten Leistungen jedes Mal kaputt gemacht werden, weil bei einer Standardsituationen pennen. Ich denke, wir haben stark gespielt. Barcelona war überrascht von unserer Leistung."

VfB-Coach Armin Veh musste in seinem ersten Champions-League-Heimspiel als Trainer auf Spielmacher Yildiray Bastürk verzichten. Der Neuzugang von Hertha BSC Berlin stand wegen seiner Wadenverletzung wie schon zuletzt in der Bundesliga bei Hansa Rostock nicht einmal im Kader.

Ronaldinho in der Startelf

Zudem fehlten den Schwaben Nationalspieler Thomas Hitzlsperger (Zehenverletzung) sowie die Langzeitverletzten Matthieu Delpierre (Patellasehne) und Antonio da Silva (Muskelfaseriss).

Beim FC Barcelona kehrte der zuletzt umstrittene Brasilianer Ronaldinho dagegen nach rund zweiwöchiger Pause in die Startelf zurück. Dafür fehlte weiterhin der Kameruner Samuel Eto'o (Oberschenkelverletzung).

Ängstlicher Beginn

Die mehr als 50.000 Zuschauer machten das Duell mit der Millionen-Truppe aus Spanien bereits vor der Partie zum größten Stuttgarter Fußball-Festtag seit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft gegen Energie Cottbus am 19. Mai. Doch auch die prächtige Kulisse konnte dem VfB in seinem zehnten Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte zunächst nicht die Hemmungen vor dem scheinbar übermächtigen Gegner nehmen.

Die Gastgeber agierten zu ängstlich und ließen die Gäste gewähren. Vor allem das "magische Dreieck" der Spanier mit Ronaldinho, Messi und Thierry Henry stürzte die Schwaben anfangs von einer Verlegenheit in die nächste.

VfB vergibt große Chancen

Bereits in der fünften Minute hatte der deutsche Meister Glück, dass der Portugiese Deco auf Zuspiel von Messi nur den Pfosten traf. Danach bewahrte Torhüter Raphael Schäfer den VfB gegen den Argentinier (19., 21.) und Henry (24.) vor einem Rückstand.

Erst nach einer halben Stunde legte Stuttgart den Respekt vor dem Tabellenvierten der Primera Division ab und kam selbst zu Chancen. Nationalstürmer Mario Gomez hatte in der 33. Minute Pech, dass er nach Flanke von Arthur Boka per Kopf zwei Mal an Barca-Torhüter Victor Valdes (33.) scheiterte.

Unmittelbar vor der Pause hatte der Schwede Alexander Farnerud die Führung für die Stuttgarter auf dem Fuß, brachte den Ball nach Zuspiel von Gomez aber ebenfalls nicht an Valdes vorbei.

Abstauber von Puyol bricht Stuttgarts Widerstand

Auch nach dem Seitenwechsel wirkte die Abwehr der Katalanen, bei denen der Mexikaner Rafael Marquez bereits in der siebten Minute wegen Verletzung durch Routinier Puyol ersetzt wurde, nicht immer sicher.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff tauchte erneut Farnerud gefährlich vor dem Tor der Spanier auf (47.). Wenig später ging Barcelona aber doch in Führung. Nach einem Eckball scheiterte Ronaldinho zunächst per Kopf an Schäfer, doch Puyol drückte den Abstauber über die Linie (53.).

Eine gute Viertelstunde später machte der überragende Messi auf Zuspiel von Henry alles klar. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Katalanen das Spiel völlig im Griff und führten die Schwaben sogar einige Male vor.

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