Hertha besiegt Köln und springt auf Platz zwei

Niklas Stark erzielte das siegbringende 2:1 für die Hertha
© getty

Am 8. Spieltag der Bundesliga gewinnt Hertha BSC mit 2:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln und zieht somit an den Domstädtern vorbei. Zumindest zwischenzeitlich springt die Hertha auf Rang zwei.

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Vor 60.576 Zuschauern im Berliner Olympiastadion brachte Vedad Ibisevic Hertha BSC Berlin in der 13. Minute in Führung. Anthony Modeste besorgte den Ausgleich für den 1. FC Köln (65.). Die neuerliche Berliner Führung erzielte Niklas Stark (74.).

Mit ihren Treffern verbuchten Ibisevic und Modeste jeweils ihren neunten Scorerpunkt der Saison. Gemeinsam führen sie das entsprechende bundesligaweite Ranking an.

Für den 1. FC Köln endet mit der Pleite gegen die Hertha eine saisonübergreifend zwölf Spiele andauernde Serie ohne Niederlage.

Die Reaktionen:

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben. In der ersten Halbzeit haben wir sehr stark begonnen, nach dem 1:0 haben wir aber das zweite Tor nicht gemacht. Nach dem Gegentor haben wir Moral gezeigt. Aus der Endphase müssen wir aber lernen. Es ist ein Riesensieg, weil Köln eine sehr gute Mannschaft ist."

Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht. In der ersten Halbezeit sind wir nicht gut ins Spiel gekommen, die Kompaktheit, die Zweikampfstärke war nicht ideal. Mit der zweiten Halbzeit bin ich aber sehr zufrieden. Uns hat auch das Quäntchen Glück gefehlt, aber das hatten wir in dieser Saison auch schon auf unserer Seite."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 1:1 bei Borussia Dortmund stellt Hertha-Trainer Dardai gezwungenermaßen auf einer Position um. Kalou ersetzt den rotgesperrten Stocker.

Köln-Coach Stöger sieht nach dem 2:1-Sieg gegen Ingolstadt keinen Grund zu Änderungen und schickt die identische Startelf ins Rennen.

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6.: Risse hat auf der rechten Seite Platz. An der zweiten Stange lauert Modeste, aber der Querpass kommt zu Osako. Der Japaner nutzt die sich bietende Lücke zum Schuss, verfehlt das Tor aus 16 Metern aber knapp.

9.: Haraguchi tanzt auf der linken Seite Sörensen aus und passt quer in die Mitte. Dort kommt Ibisevic an den Ball , dreht sich auf engstem Raum um Heintz herum und schließt aus acht Metern ab. Horn behält auf der Linie die Übersicht und pariert den Schuss.

13., 1:0, Ibisevic: Auf der rechten Seite erkämpft Weiser mit Hilfe seines Armes gegen Hector den Ball und zieht davon. Er bringt die Kugel in die Mitte, wo Ibisevic direkt aus elf Metern ins linke Eck abschließt.

49.: Haraguchi startet nach einem Ballverlust von Höger auf links durch. Er kommt an zwei Spielern vorbei, der Abschluss aus spitzem Winkel wird dann aber geblockt. Der Abpraller landet bei Plattenhardt, sein Schuss Richtung linken Winkel entschärft Horn aber mit einem hervorragenden Reflex.

58.: Höger passt in den Lauf von Modeste, der endlich einmal schnell Richtung Strafraum zieht. Langkamp beendet aber den Kölner Angriff mit einem sensationellen Tackling im eigenen Strafraum.

65., 1:1 , Modeste: Rausch passt links auf Bittencourt, der einen Vorwärtsschritt macht und dann die Torlinie entlang unter Jarstein hindurch in die Mitte querpasst. An der zweiten Stange hält Modeste den Fuß hin.

71.: Nach einem Freistoß von Plattenhardt steigt Brooks hoch. Mit einem sensationellen Reflex entschärft Horn aber den Kopfball.

74., 2:1, Stark: Weiser bringt von der rechten Seite den Freistoß an die zweite Stange. Dort legt Schieber per Kopf quer in die Mitte, wo gleich fünf Berliner völlig freistehen. Stark netzt per Kopf aus kurzer Distanz ein.

87.: Bittencourt bringt den Ball von rechts in den Strafraum. Zoller nimmt das Leder mit der der Brust mit und trifft aus vollen Lauf dann die Latte. Der Angriff ist nach dem Lattentreffer noch nicht ganz vorbei, denn Köln bleibt im Ballbesitz. Risse kommt noch zum Nachschuss, der knapp vorbeigeht.

90+1.: Da zappelt der Ball im Tor, doch der Treffer von Rudnevs zählt nicht. Im Vorfeld der Aktion kam es zu einem Kontakt mit Plattenhardt, den Schiedsrichter Willenborg als Foul bewertete.

Fazit: Die Hertha präsentierte sich äußerst reif und gewann letztlich nicht unverdient gegen Köln. Die Berliner wirkten über das gesamte Spiel gesehen etwas zielstrebiger, auch wenn sich Köln phasenweise durchaus aufbäumte.

Der Star des Spiels: Mitchell Weiser. Auf seiner rechten Seite sorgte Weiser für viel Druck und Offensivdrang. An beiden Treffern war er direkt beteiligt, das 1:0 bereitete er vor, im Vorfeld des 2:1 schlug er den Freistoß ins Zentrum. Darüber hinaus konnte Weiser mit einer starken Zweikampfquote aufwarten.

Der Flop des Spiels: Frederik Sörensen. Immer wieder wurde der Kölner Rechtsverteidiger Sörensen von seinem direkten Gegenspieler Haraguchi schwindelig gespielt. Im Offensivspiel war Sörensen zwar oft am Ball, konnte aber keine Impulse setzen.

Der Schiedsrichter: Frank Willenborg. Insgesamt kein wirklich souveräner Auftritt des Schiedsrichters. Willenborg lag bei einigen Zweikampfbeurteilungen und Abseitsentscheidungen falsch, was in der Folge zu Diskussionen mit den Spielern führte. Vor dem 1:0 nahm Weiser die Hand zur Hilfe. Nicht auf Freistoß für Köln zu entscheiden war zwar strittig, aber wohl nicht falsch, da der Ball aus kurzer Distanz an Weisers Arm sprang. In der Nachspielzeit verwehrte Willenborg Köln mit einer strittigen Entscheidung den Ausgleich. Den Kontakt zwischen Rudnevs und Plattenhardt als Foul zu bewerten war durchaus hart.

Das fiel auf:

  • Köln agierte in einem klassischen 4-4-2. Im Defensivverhalten störten die beiden Stürmer des FC, Modeste und Osako, leicht versetzt. Der ballnahe Angreifer lief den aufbauenden Berliner Innenverteidiger an, der andere rückte schräg dahinter nach.
  • Zur Halbzeit brachte Köln-Trainer Stöger Bittencourt für Osako. Dadurch formierte sich der FC meist eher in einem 4-2-3-1. Bittencourt agierte etwas tiefer als sein Vorgänger Osako.
  • Nominell startete die Hertha in einem 4-2-3-1, das sich jedoch immer wieder flexibel verschob. Mal ließ sich Stürmer Ibisevic fallen, sodass Kalou an die vorderste Front stoßen konnte, mal zog Linksaußen Haraguchi in die Mitte.
  • Im Aufbauspiel der Hertha rückte der Sechser Stark oftmals zwischen die beiden Innenverteidiger und gab aus dieser tiefen Position heraus den Ballverteiler.
  • Die gefährlichen Aktionen des Spiels, speziell in der Anfangsphase der ersten Halbzeit, resultierten bei beiden Teams aus schnellen Umschaltmomenten.

Hertha - Köln: Die Statistik zum Spiel

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