Echte Liebe liegt in der Luft

Von SPOX
Shinji Kagawa ist wieder zurück bei Borussia Dortmund
© getty

Shinji Kagawa steht wieder für Borussia Dortmund auf dem Platz. Viel hat sich in seiner Abwesenheit getan, er hat sich nur wenig verändert und tritt gleich in Erscheinung.

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Adrian Ramos flankt, Henrikh Mkhitaryan lässt - ob absichtlich oder nicht - durch und Shinji Kagawa trifft. Es könnte eine Szene sein wie vor 875 Tagen, als der Japaner das letzte Mal in der Bundesliga für den BVB traf. Damals beim 2:0-Sieg gegen Gladbach im April 2012 war es auch das 2:0, das Kagawa erzielte.

Bei seiner Rückkehr in den Signal Iduna Park dürfte Kagawa jedoch einige Zeit gebraucht haben, um sich zurechtzufinden. Nur vier Spieler standen gegen den SC Freiburg nämlich in der Startelf, die auch beim damaligen Meisterschaftsspiel aufliefen. Roman Weidenfeller, Neven Subotic, Lukasz Piszczek und Sebastian Kehl.

Durchwachsene Wiederkehr

Trotzdem hat "Shinji die ganze Zeit gelächelt", wie Kehl nach dem Spiel erklärte. Kein Wunder, denn trotz aller neuen Mitspieler hat er sich schnell eingefügt in das neue, alte System unter Jürgen Klopp. Der ließ erstmals in dieser Saison im 4-2-3-1 spielen, um Kagawa die Eingewöhnung an die ihm bekannte Formation zu erleichtern. Das Zusammenspiel mit Milos Jojic funktionierte schon gut, die Pässe auf Kevin Großkreutz kamen den Fans nur allzu bekannt vor.

Dabei war es bei weitem kein herausragendes Spiel des Ex-United-Spielers. Die zur Halbzeit zweitschlechteste Passquote und mit nur 34 Ballkontakten in den ersten 45 Minuten war Kagawa statistisch gesehen nur einer von vielen im Mittelfeld des BVB. Direkt nach dem Spiel gab Klopp zu, noch nicht "hundertprozentig zufrieden zu sein" mit dem Spiel - das gilt natürlich auch für den Rückkehrer.

Die OPTA-Spielerstatistik von Shinji Kagawa

Gewohntes Spiel gegen Freiburg

Aber Kagawa lieferte das, was er auch schon im April 2012 tat: Viel Arbeit gegen den Ball, agile und schnelle Drehungen, die dem Gegner den Zugriff erschwerten. Ein toller Pass als Wegbereiter des Führungstreffers, ein guter Lauf mit anschließendem Abschluss zum 2:0.

Dass er nach 64 Minuten mit Krämpfen vom Platz ging, deutete Klopp als "gutes Zeichen." 8,35 Kilometer hatte Kagawa da schon auf dem Tacho und spulte damit ein ähnliches Laufpensum wie Kehl, der die meisten Meter des Teams machte.

Gerade das ließ ihn zum Publikumsliebling in Dortmund werden. Und daran hat sich auch nach dem England-Aufenthalt nichts geändert. Unter lautem Applaus ging der Japaner vom Platz, deutlich lauter als der, den der eigentlich zum Wechsel angezeigte Adrian Ramos bekommen hätte. Klopp bestätigte im Anschluss: "Dass Shinji kicken kann und wir hier eine besondere Atmosphäre schaffen können, war uns schon bekannt."

Sportlich wie wirtschaftlich perfekt

854 Tage ist es her, dass sich Kagawa vom BVB verabschiedete. Damals mit einem 4:0 über den SC Freiburg und einer Auswechslung nach 64 Minuten. Auch damals hatte er ein Tor vorbereitet, ein eigenes blieb ihm jedoch verwehrt. Und auch damals ließen die Fans es sich nicht nehmen, ihn mit "Kagawa Shinji"-Gesängen zu feiern.

Töne, die er an diesem Wochenende schon beim Warmmachen hören durfte. So viel hat sich eben doch nicht verändert beim BVB. Die "Echte Liebe" ist noch immer das Credo. Ob nun ein Ex-Spieler wie Dede gegen Freiburg auf der Tribüne sitzt oder man einen Ex-Spieler wie Kagawa wieder mit offenen Armen auffängt.

Dortmund weiß das logischerweise marketingtechnisch auszunutzen und den Hype rund um die Rückkehr noch weiter anzuheizen. Dass der Transfer aber eine mindestens ebenso große sportliche Komponente hat - dafür lieferte Kagawa schließlich selbst die Bestätigung.

Dortmund - Freiburg: Die Statistik zum Spiel

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