Quatsch haben die Hoffenheimer, die in viereinhalb Jahren Zugehörigkeit zur Eliteklasse schon mehr negative Schlagzeilen als mancher Klub in seiner ganzen Geschichte produziert haben, mal wieder in den vergangenen Tagen gemacht. Die gegenseitigen Vorwürfe rund um den Rauswurf von Innenverteidger Marvin Compper und die Medienschelte von Manager Andreas Müller haben mitten im Abstiegskampf für völlig unnötige Unruhe gesorgt. Dass der Klub von Mäzen Dietmar Hopp innerhalb von vier Tagen gleich drei neue Profis verpflichtet hat, beruhigte die Lage auch nicht unbedingt.
Doch damit nicht genug. Hopp muss noch einmal in seinen Geldbeutel greifen. Nach dem Willen Müllers soll ein Torjäger her, der den Namen auch verdient hat. "Wenn man unsere Chancen sieht, dann wünscht man sich schon jemanden, der die Tore macht", sagte der 50-Jährige: "Wir haben noch fünf, sechs Tage Zeit, um in den eigenen vier Wänden darüber nachzudenken."
Schwache Leistung von Wiese
Nachdenken müssten die Hoffenheimer eigentlich erneut über Tim Wiese. Der frühere Nationaltorhüter, der von Kurz-Vorgänger Markus Babbel wegen schwacher Leistungen schon zum Reservisten degradiert worden war, hinterließ vor 38.100 Zuschauern in der Frankfurter Arena wieder keinen guten Eindruck. Nachdem Kevin Volland die Eintracht-Führung durch Martin Lanig (35.) ausgeglichen hatte (65.), flog Wiese nach einer Ecke orientierungslos durch seinen Torraum. Stefan Aigner bedankte sich mit dem Siegtor (67.).
Kritik an Wiese wollte Kurz aber nicht zulassen. "Die Wahrnehmung von Tim Wiese ist für mich relativ unglaublich. Ich kann da nur den Kopf schütteln", äußerte Kurz: "In der ersten Hälfte hat er zwei tolle Paraden gezeigt. Bei dem Tor wird der Ball von einem eigenen Mann abgefälscht. Den hält kein Torwart der Bundesliga. Für mich hat er ein gutes Spiel gemacht." Müller antwortet auf die Frage, ob Wiese ein Unsicherheitsfaktor sei, lediglich mit einem "Nein".
Mit einem Ja wird dagegen in den nächsten Tagen die Frage des Frankfurter Trainers Armin Veh nach einem neuen Stürmer beantwortet werden. Sportchef Bruno Hübner und Vorstandsboss Heribert Bruchhagen gehen davon aus, dass der Transfer über die Bühne gehen wird. Obwohl Hübner den Namen nicht bestätigen wollte, steht Igor de Camargo vor einem Wechsel von Borussia Mönchengladbach zum Tabellenvierten.
Eintracht Frankfurt - Hoffenheim: Daten zum Spiel