Ein Punkt und nicht mehr

SID
Christian Streich ist seit Dezember 2011 Trainer des SC Freiburg
© Getty

Mit einem Sieg gegen Hoffenheim hätte der SC Freiburg in Sachen Klassenerhalt fast alles klar machen können - jetzt wollen die Breisgauer eine Zitterpartie vermeiden.

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Ob er müde sei nach dem 0:0 gegen 1899 Hoffenheim, hatte ein Journalist Trainer Christian Streich wissen wollen. "Ich bin immer gleich müde nach einem Spiel", entgegnete Streich und fügte die Gegenfrage hinzu: "Wollen Sie jetzt mit mir diskutieren, ob ich enttäuscht bin?"

Das war der 46-Jährige, der die Freiburger seit der Amtsübernahme in der Winterpause vom Tabellenende auf Platz 13 geführt hat, sicher nicht.

Unter Streich ist der Sport-Club zu Hause weiter ungeschlagen, hat seit nunmehr acht Spielen nicht verloren und einen Vorsprung von sieben Punkten vor dem 1. FC Köln auf dem Relegationsrang.

Doch bei Streich ist die Anspannung nach wie vor groß. Auf die Frage nach der Bedeutung des Unentschiedens gegen Hoffenheim und die Aussichten auf den Klassenerhalt erwiderte er: "Es war ein Punkt, mehr nicht. Wir wünschen uns nichts, wir erarbeiten uns alles." Von Konjunktiven und Spekulationen im Abstiegskampf hält Streich nichts.

Zitterpartie vermeiden

Wenn es ganz schlecht läuft und die Konkurrenten noch kräftig punkten sollten, bräuchten die Freiburger zur Rettung aus den letzten drei Spielen selbst noch zwei Zähler. Mit einem Sieg gegen Hoffenheim hätte der SC fast alles klar machen können.

Dies wollen die Freiburger nun am liebsten am nächsten Wochenende bei Hannover 96 nachholen - um einer Zitterpartie gegen Köln und einem "Abstiegsendspiel" bei Borussia Dortmund zum Saisonfinale zu entgehen.

"Am besten wäre es natürlich, wenn wir vor dem Spiel gegen Köln in Sicherheit wären. Auf jeden Fall haben wir nicht den Ehrgeiz, zum Abschluss nach Dortmund zu fahren und dort punkten zu müssen.

Wir wollen ganz entspannt an der Meisterfeier des BVB teilnehmen", sagte Sportdirektor Dirk Dufner, der seiner Mannschaft auch bei den heimstarken Hannoveranern etwas zutraut: "Denn wir sind in der Defensive unter Christian Streich deutlich stabiler geworden."

Firmino mit Krankenwagen in Klinik

Den Spielern war das gestiegene Selbstvertrauen auf dem Platz deutlich anzumerken. Zwar agierten die Freiburger phasenweise zu hektisch, aber - stets angetrieben von Streich an der Außenlinie - vor allem energisch und kampfstark.

"Für eine Mannschaft im Abstiegskampf ist eine Serie von acht Spielen ohne Niederlage fantastisch", sagte Stürmer Sebastian Freis, der zugleich vor einer trügerischen Sicherheit im Abstiegskampf warnte: "Wir wollen am Ende nicht als Depp dastehen."

Hoffenheim hat durch das Remis die kleine Chance auf die Qualifikation zur Europa League eher minimiert. Doch so richtig weh tat den Gästen vor allem die Verletzung des Brasilianers Roberto Firmino, der nach dem Spiel mit dem Krankenwagen in die Freiburger Uni-Klinik gebracht wurde.

Eine genaue Diagnose steht zwar noch aus, doch es besteht der Verdacht auf einen Schienbeinbruch. Dies sind die Dinge, die auch Christian Streich viel mehr beschäftigen, als der Abstiegskampf seiner eigenen Mannschaft.

Freiburg - Hoffenheim: Daten zum Spiel

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