"Immer mit Handicap"

Von SPOX
Carlo Ancelotti und Arrigio Sacchi kennen sich aus gemeinsamen Mailänder Zeiten
© getty

Das große Vorbild Carlo Ancelottis spricht und sieht für den Italiener eine gute Zeit beim FC Bayern kommen. Arrigo Sacchi fordert aber auch eine klare Linie, Abgänge und das Überwinden einer großen Schwäche.

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Bei Sport1 erklärte die Trainer-Legende Arrigo Sacchi, was er sich von der Zeit Carlo Ancelottis beim FC Bayern erhofft. Demnach habe der Neu-Münchner charakteristische Stärken, die es ihm ermöglichen sollten, "die Herzen der Münchner zu erobern." Dabei sieht er nicht nur das zwischenmenschliche, sondern auch das taktische Fachwissen auf höchstem Niveau.

"Er ist sehr kommunikativ und ein geborener Sympath. Guardiola ist für mich auch ein sehr guter Mensch, es tut mir leid, dass er nicht bei allen Fans so angekommen ist", so Sacchi, der aber dennoch Kritik äußert. "Wenn einer in den letzten Jahren Bayern spielen sah, wusste er: Das ist eine Guardiola-Mannschaft."

"Immer mit einem Handicap"

Hier habe Ancelotti Nachholbedarf: "Er macht es sich sehr schwer. Wenn er den Spielern seine Ideen des Spiels aufdrücken würde, wäre es einfacher für ihn." Grund sei, dass der neue Trainer des FCB immer versuche, sich an die gegebenen Möglichkeiten anzupassen: "Sollte er irgendwann einmal nur elf Torhüter zur Verfügung haben, würde er einen Weg finden, erfolgreich zu sein."

Somit ist für Sacchi klar: "Die großen Trainer haben immer auch Einfluss auf den Kader einer Mannschaft genommen, haben sich ihre eigenen Kader zusammengestellt. Der einzige, der das nie gemacht hat, ist Ancelotti." Der 57-Jährige vertraue immer in "Intelligenz und mentale Flexibilität" seiner selbst und beginne so "immer mit einem Handicap."

Ancelotti soll Spieler aussortieren

Über mangelnde Kommunikation macht sich Sacchi derweil keine Gedanken. "Er spricht die Sprache des Fußballs", sagt er über Ancelotti und ergänzt: "Und er lernt Deutsch ja." Entscheidend sei letztlich vor allem eines: "Ich hoffe und rate ihm, dass er alle Spieler wegschickt, die nicht ganz bei der Sache sind - persönlich, mental, sportlich. Jede große Mannschaft braucht Spieler mit enormer Motivation, wenn sie etwas gewinnen will. Hohe Motivation reicht nicht."

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Sacchi trainierte von 1985 bis 2005 in Italien und Spanien. Einen Namen machte er sich vor allem beim AC Milan, gewann er doch Meisterschaft, Europapokal der Landesmeister, Weltpokal und diverse andere Titel.

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