Käfigfußballer der Schule Alaba

Von Robin Küffner
Karim Onisiwo, Artem Kravets und Filip Mladenovic mischen in der Rückrunde die Bundesliga auf
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Artem Kravets (26, VfB Stutgart, von: Dynamo Kiew, Stürmer, Leihe mit Kaufoption)

Mit dem Transfer von Artem Kravets reagiert der VfB Stuttgart auf eine Lücke im Kader: Es fehlt ein echter Stürmer. Außerdem könnte es ein Hinweis darauf sein, dass Daniel Ginczek den Schwaben noch länger fehlen wird und auch Martin Harnik vorerst nicht zur Verfügung steht. Der VfB geht jedenfalls auf Nummer sicher und leiht den Ukrainer nur von Dynamo Kiew aus, eine Kaufoption soll aber vereinbart worden sein.

"Ich wollte unbedingt hierher wechseln", sagte er am Rande des Trainingslagers und versicherte, dass schon beim ersten Kontakt zu Robin Dutt alles klar gewesen sei - andere Angebote hatte er durchaus, doch er wollte in die "beste Liga der Welt". Und dort muss er sich erstmal zurechtfinden. Sehr erschöpft gab er sich nach seinem ersten Training ob der Intensität bei den Schwaben: "Das Training ist ganz schön anstrengend, das bin ich aus der Ukraine nicht gewohnt."

Viel Zeit für die Umstellung bleibt ihm aber nicht. Denn wegen des Fehlens von Ginczek und Harnik muss er sofort funktionieren, was seiner Spielweise aber nicht unbedingt in die Karten spielt. Gegen den VfL Bochum und Antalyaspor etwa fehlte ihm merklich die Bindung zu seinen Kameraden, was zum jetzigen Zeitpunkt völlig verständlich ist. Dennoch schickt er sich an, sobald wie möglich zu passen - denn "den Abstieg gilt es unter allen Umständen zu vermeiden".

Kravets könnte jedenfalls genau das sein, was der VfB braucht. Er ist nicht der große Spielantreiber, der sich die Bälle schon an der Mitte holt, er ist der klassische Stürmer. Einschieben hier, abstauben da - Kravets weiß, wo das Tor steht und ist der ideale Vollstrecker. Die flinken Timo Werner, Daniel Didavi und Filip Kostic könnten ihm die Räume verschaffen, die er braucht und ihm zumindest annähernd zu seiner Quote von letzter Saison verhelfen, als er in 24 Spielen 15-mal netzte. Allerdings stockt es momentan: In den vergangenen 18 Spielen gelangen ihm wettbewerbsübergreifend nur drei Tore und zwei Vorlagen, überhaupt hat er seit Anfang Dezember kein Spiel mehr bestritten.

Der Ukrainer ist mehr als gewillt, in Stuttgart anzukommen. Per Youtube-Sprachkurs lernte er die wichtigsten Kommandos auf Deutsch, ansonsten ist er vorwiegend auf Englisch unterwegs. Bei der Eingewöhnung helfen können ihm Landsmann Boris Tashchy und Toni Sunjic, der mal in der Ukraine gespielt hat.

Artem Kravets