Käfigfußballer der Schule Alaba

Von Robin Küffner
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Albian Ajeti (18, FC Augsburg, von: FC Basel, Stürmer, 1 Million Euro)

Rund eine Million Euro ließ sich der FC Augsburg Albian Ajeti vom FC Basel wohl kosten. Der 18-Jährige, der in der Hinrunde hauptsächlich für die zweite Mannschaft der Schweizer auflief, durfte bereits in der Europa League schon ran. Der Schweizer mit kosovarischer Abstammung spielt hauptsächlich als Mittelstürmer, kann aber auch als Hängende Spitze eingesetzt werden. In der letzten Saison gelangen Ajeti 15 Tore in 23 Spielen der Schweizer Promotion League, für die aktuelle Saison stehen wettbewerbsübergreifend bei 17 Einsätzen fünf Toren und drei Vorlagen zu Buche.

Das Fußballspielen wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt: Sein Vater war im ehemaligen Jugoslawien Torhüter, sein Bruder Arlind spielt bei Frosinone Calcio und sein Zwillingsbruder Adonis läuft für die Zweite des FC Basel auf. Für den Wechsel nach Augsburg verzichtet er auf das große Abenteuer Premier League, denn er hatte auch ein Angebot von Newcastle United vorliegen. Derweil hätte seine Karriere ganz anders verlaufen können, denn im Alter von 15 Jahren wollte ihn der FC Barcelona, doch seine Mutter Sylvie schob dem Wechsel einen Riegel vor. Dort hätte er jetzt mit seinem Vorbild zusammenspielen können: Luis Suarez.

Ajeti selbst gab sich in einem ersten Statement nach seiner Verpflichtung sehr selbstbewusst: "Ich freue mich drauf. Ich bin überzeugt, dass ich in Augsburg ein super Umfeld und eine klasse Mannschaft vorfinde, um mich als junger Spieler weiterentwickeln zu können", sagte er und glaubt, seine "Stärken ins Team einbringen zu können".

Von seinem Können werden sich die Fans wohl auch bei der EM-Endrunde im Sommer überzeugen können, denn seine Nominierung gilt als sicher. Doch für welche Auswahl? Mit der Schweiz und Albanien streiten sich gleich zwei EURO-Teilnehmer um den Stürmer. "Singen könnte ich beide Nationalhymnen", wählte der gebürtige Basler gegenüber der Bild den diplomatischen Weg und stellte eine Entscheidung in den nächsten Wochen in Aussicht.

Der Alltag heißt aber vorerst Augsburg. Und da muss der Youngster Geduld beweisen, denn der Kader der Fuggerstädter ist auf seiner Position keinesfalls unterbesetzt. Mit Tim Matavz, Dong-Won Ji und Nikola Djurdjic hat er gestandene Spieler vor sich und auch ein alter Bekannter reiht sich in den Konkurrenzkampf ein: Raul Bobadilla. Mit dem spielte er vor zwei Jahren kurzzeitig in Basel zusammen und erntete bei seiner Ankunft "gleich eine Umarmung". Kann Ajeti sich ähnlich gut entwickeln wie sein alter und neuer Kollege, ist dem FCA ein echtes Schnäppchen geglückt. Das Potential ist in jedem Fall da.

Albian Ajeti