Der Turm ist zurück

Von SPOX
Dante konte im Trainingslager viel Selbstvertrauen tanken
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Bayer Leverkusen

So lief die Vorbereitung: Die Werkself verschlug es in der Vorbereitung in die Staaten nach Orlando. Die Verantwortlichen sparten nicht mit Lob für die idealen Bedingungen und den guten Zustand der Mannschaft. "Wir nehmen sehr viel Selbstvertrauen mit. Die verbleibende Zeit werden wir zu Hause nutzen, um die nötige Frische wieder zu bekommen", meinte Coach Roger Schmidt. Einziger Wermutstropfen, neben der Pleite im letzten Test vor Ort gegen Corinthians war die Verletzung von Tin Jedvaj, der sich einen Faserriss im Oberschenkel zuzog und vorerst fehlen wird.

Der Gewinner: Auch bei der Werkself waren es unter dem Strich die Jugendspieler, die sich nach der Wintervorbereitung als Gewinner sehen und vielleicht sogar auf den ein oder anderen Einsatz hoffen dürfen. Die A-Jugendlichen Lukas Boeder und Benjamin Henrichs sowie vor allem Julian Brandt und Marc Brasnic hätten ihre "Sache sehr gut gemacht", wie Rudi Völler deutlich herausstellte. "Sie haben sich im Training gut an das Niveau der Profis herangearbeitet, es gehalten und sind in den Spielen nicht abgefallen. Das hat mir sehr gefallen."

Der Verlierer: Josip Drmic. Auch wenn der 22-Jährige eine ordentliche Vorbereitung hinter sich hat und ihm sogar ein Platz in der Startelf zum Rückrundenauftakt winkt - die Gesamtsituation bleibt bescheiden für Drmic. Im Winter wollte der Angreifer, der in der Hinserie meist nur zweite Wahl war, zum HSV, doch die Bayer-Bosse schoben dem einen Riegel vor. Jedoch nicht, weil er in der sportlichen Hackordnung gestiegen wäre, sondern weil Leverkusen schlicht und einfach das Personal fehlt. "Wir wären doch verrückt, mit nur einem Stürmer in die Rückrunde zu gehen", gab Klubchef Michael Schade zu Protokoll. Auch gegen den BVB wäre ein Einsatz nur der Abwesenheit von Heug-Min Son geschuldet.

VfL Wolfsburg

So lief die Vorbereitung: Manchmal war es ein wenig zu viel Spektakel für den Geschmack von Dieter Hecking, doch am Ende hat Wolfsburg drei Tests bestritten und drei Siege eingefahren. Überschattet wurden Trainingslager und Freundschaftsspiele vom tragischen Tod von Junior Malanda, der VfL ist allerdings mit der Zeit in den Alltag zurückgekehrt.

Der Gewinner: Ivan Perisic. Der Kroate war in den Testspielen in bestechender Form. Gegen Ajax Cape Town (4:1) und Chippa United (4:3) war er bärenstark, machte drei Tore und bereitete ein weiteres vor. Trainer Hecking scheint fix mit ihm zu planen. In Wolfsburg offensiver Dreierreihe ist der Platz auf dem linken Flügel erst einmal vergeben.

Der Verlierer: Nicklas Bendtner. Im letzten Testspiel gegen Karlsruhe (2:1) knipste Bendtner zwar zum zwischenzeitlichen 1:1, doch insgesamt konnte er sich nicht für einen Stammplatz empfehlen. Zumal Klaus Allofs einem Abschied von Ivica Olic einen Riegel vorschob. Der Däne bleibt nach wie vor Stürmer Nummer drei hinter Olic und Dost und wird sich vorerst mit der Jokerrolle zufrieden geben müssen.

FC Bayern München

So lief die Vorbereitung: Drei Spiele, 13 Tore und drei Gegentore. Dass der FC Bayern am meisten Aufsehen aufgrund eines Testspiels in Saudi Arabien bekam, zeigt, dass der deutsche Rekordmeister eine 08/15-Vorbereitung hinter sich hat. Die Ergebnisse stimmen, einige Jugendspieler waren dabei, einige Verletzte sind zurück.

Der Gewinner: Dante spielte sicher nicht seine beste Hinrunde, seitdem er beim FC Bayern unter Vertrag steht. Der Brasilianer fiel nach dem desaströsen WM-Aus in ein Loch, Neuzugang Medhi Benatia überholte den Brasilianer, bekam gerade in den wichtigen Spielen wie gegen Dortmund, Leverkusen, Augsburg oder zwei Mal gegen den AS Rom den Vorzug, während Dante jedes Mal 90 Minuten auf der Bank saß. Im Trainingslager hat sich die Situation aber schlagartig verändert: Benatia verletzte sich am ersten Tag in Doha, Holger Badstuber kam zurück, ist aber körperlich und vor allem taktisch noch nicht auf einem Top-Niveau. Und Dante selbst war im Emirat einer der auffälligsten Bayern-Akteure, ging vorneweg und trainierte auf hohem Niveau. Seinen Platz in der Startelf hat er wieder zurück.

Der Verlierer: Tom Starke. Für Pep Guardiola gab es lange Zeit keine Nummer 2 und 3, sondern zwei Spieler, die auf Augenhöhe Manuel Neuers Vertretung machten. Inzwischen sind die Rollen aber klar verteilt: Pepe Reina, der lange verletzt war, nutze die Winterpause, um seinen Rückstand aufzuholen und sich als klare Nummer 2 zu etablieren. Selbst Bayerns bisheriger Torhüter Nummer vier, Leopold Zingerle, war in Doha eine positive Erscheinung, erntete viel Lob von Guardiola und Co-Trainer Hermann Gerland. Starke dagegen laborierte lange an einem Syndesmosebandanriss und konnte selten bis gar nicht trainieren. Der Weg zurück auf die Bank wird schwer.

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