Euro-Frust und Derby-Lust

Von Marco Nehmer
Schalke 04 will nach dem CL-Debakel gegen Chelsea die Wiedergutmachung gegen Mainz
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Hertha BSC - Bayern München (Sa., 15.30 Uhr)

Das sagen die Beteiligten:

Salomon Kalou (Berlin): "Es wird ein großes Spiel. Wir haben nichts zu verlieren. Wir spielen zu Hause. In einem Spiel kann alles passieren. Wir müssen an unsere Chance glauben."

Pep Guardiola (Bayern): "Berlin ist eine sehr intensive Mannschaft. Sie sind sehr aggressiv."

Personal

Bei Hertha fehlen: Gersbeck (Meniskusoperation), S. Langkamp (Außenbandteilabriss im Sprunggelenk), Lustenberger (Anriss der Adduktorensehne), Pekarik (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Baumjohann (Kreuzbandriss), Cigerci (Zehoperation)

Bei Bayern fehlen: Reina (Muskelverletzung in der Wade), Starke (Syndesmoseriss), Alaba (Innenbandriss), Badstuber (Muskelsehnenriss), Javi Martinez (Kreuzbandriss), Lahm (Bruch des Sprunggelenks), Thiago (Innenbandriss), Pizarro (Aufbautraining)

Darum geht's:

Sie können also doch noch verlieren. Die 2:3-Pleite bei Manchester City war die erste in der laufenden Saison und zeigte der Konkurrenz: Die Bayern sind schlagbar. Doch das Ergebnis relativiert sich durch die frühe Rote Karte und vermeidbare individuelle Fehler, zudem betont der Rekordmeister unisono das positive Signal einer Niederlage zur rechten Zeit.

Bei der Hertha soll daher wieder ein Sieg her, die Liga-Serie ausgebaut werden. Die Hauptstädter gehen trotz des Siegs gegen Köln natürlich als Underdog ins Spiel, konnten dem FCB im Vorjahr aber immerhin insgesamt drei Gegentore einschenken. Mit Salomon Kalou hat die Hertha einen Bayern-Besieger von 2012 in ihren Reihen.

Die Opta-Facts zum Spiel

  • Hertha gewann nur 1 der letzten 21 BL-Spiele gegen Bayern (15 Niederlagen, 5 Remis) - die letzten 6 Partien gingen allesamt verloren. Eine so lange Niederlagenserie hatten die Berliner zuvor noch nie gegen Bayern.
  • Die Bayern hatten ligaweit die meisten Ecken (100), schossen aber noch kein Tor nach Ecke.
  • Die Hertha beging die meisten Fouls ligaweit (238), die Bayern die wenigsten (130).
  • Mit Rafinha auf dem Platz (622 Minuten) kassierte der FCB 2014/15 in 8 BL-Spielen noch kein Gegentor. Der Brasilianer erzielte gegen Hertha BSC 2 Tore in der Bundesliga, mehr als gegen jedes andere Team.
  • Arjen Robben war in 8 Spielen an 8 Toren direkt beteiligt (5 Tore, 3 Assists) und benötigt im Schnitt nur 76 Minuten pro Torbeteiligung - das ist in der laufenden Saison der Topwert aller BL-Spieler mit mind. 4 Scorerpunkten.

Werder Bremen - SC Paderborn (Sa., 15.30 Uhr)

Das sagen die Beteiligten:

Viktor Skripnik (Bremen): "Wir haben die unangenehmen Sachen trainiert: Zweikämpfe. Du musst so spielen, dass der Gegner Angst hat, in deinen Strafraum zu kommen."

Andre Breitenreiter (Paderborn): "Es wird ein sehr intensives Spiel, in dem sich die Mannschaft durchsetzen wird, die den Sieg mehr will."

Personal

Bei Bremen fehlen: Busch (Muskelverletzung), Fritz (Gelb-Rot-Sperre), Garcia (5. Gelbe Karte), Obraniak (Oberschenkelverhärtung), von Haacke (Aufbautraining), Öz. Yildirim (Aufbautraining), di Santo (Außenbandzerrung)

Bei Paderborn fehlen: Hünemeier (Grippaler Infekt), Burchert (nicht berücksichtigt), Amedick (nicht berücksichtigt), Bertels (Aufbautraining), Welker (nicht berücksichtigt), Wemmer (Aufbautraining)

Darum geht's:

Die Aufbruchstimmung unter Trainer Viktor Skripnik hat bei Werder durch die Derby-Niederlage gegen den HSV einen Dämpfer erlitten, zudem plagen die Hanseaten Personalprobleme. Die Lebensversicherung Franco di Santo fehlt bis Jahresende, außerdem sind Kapitän Clemens Fritz und Santiago Garcia gegen Paderborn gesperrt.

Die Ostwestfalen reisen zudem wahrlich nicht als Underdog nach Bremen, durch das Remis gegen den Vizemeister BVB hat der SCP eine ausgeglichene Bilanz (je vier Siege, Remis und Niederlagen) und mit 16 Punkten bereits ein gewichtiges Argument im Kampf um den Klassenerhalt auf seiner Seite.

Die Opta-Facts zum Spiel

  • Beide Vereine treffen erstmals in einem Pflichtspiel aufeinander.
  • Werder gewann 3 der 4 Pflichtspiele unter Viktor Skripnik, kassierte zuletzt aber im Nordderby beim HSV einen 0-2-Dämpfer. Und: Die Grün-Weißen gewannen nur 1 der 5 BL-Heimspiele in dieser Saison (2 Remis, 2 Niederlagen).
  • Mit 26 Gegentoren (wie Stuttgart) hat Bremen die schwächste Defensive der Bundesliga und konnte in dieser Saison erst 1-mal zu Null spielen, im letzten Heimspiel beim 2-0 gegen Stuttgart. Das ist mit 3 weiteren Vereinen Ligatiefstwert.
  • Bremen lag 11-mal in Rückstand (kein anderes Team mehr als 9-mal). Immerhin: Nur Frankfurt (8) holte mehr Punkte nach Rückstand als Bremen (7).
  • Die letzten 11 Tore der Ostwestfalen wurden von 11 unterschiedlichen Spielern erzielt. Insgesamt trugen sich in dieser Bundesligasaison 12 Spieler des SCP in die Torschützenliste ein, mehr als bei jedem anderen Team ligaweit.

1899 Hoffenheim - Hannover 96 (Sa., 18.30 Uhr)

Das sagen die Beteiligten:

Markus Gisdol (Hoffenheim): "Es ist außergewöhnlich, wenn man mit wenigen Toren so viele Punkte macht wie Hannover 96 das aktuell tut."

Tayfun Korkut (Hannover): "Ziel ist es, nach dem Spieltag noch vor Hoffenheim zu stehen."

Personal:

Bei Hoffenheim fehlen: Casteels (Trainingsrückstand), Stolz (nicht berücksichtigt), Akpoguma (U 23), Musona (nicht berücksichtigt), Szalai (Rotsperre)

Bei Hannover fehlen: Miller (Aufbautraining nach Knieoperation), Hoffmann (Reha nach Kreuzbandriss), Sane (nicht berücksichtigt), Stankevicius (Faserriss im Oberschenkel), Andreasen (Sehnenanriss im Oberschenkel), Dierßen (nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Drei Pleiten in Folge haben die TSG in der Tabelle ein wenig abrutschen lassen, die guten Ansätze beim 0:4 gegen die Bayern machen aber Mut für erfolgreichere Auftritte. Zuhause gegen Hannover will Hoffenheim daher wieder punkten, wenngleich der rotgesperrte Adam Szalai in der Offensive fehlt.

Die Niedersachsen haben gleich ein ganzes Füllhorn ehemaliger Hoffenheimer mit im Gepäck. Tayfun Korkut, Joselu, Stefan Thesker, Kenan Karaman und Maurice Hirsch wollen bei ihrem Ex-Klub etwas mitnehmen. Fraglich ist allerdings der Einsatz des erkälteten Stammkeepers Ron-Robert Zieler.

Die Opta-Facts zum Spiel:

  • Lieblingsgegner: 1899 feierte gegen kein anderes Team so viele BL-Siege (7) und erzielte gegen kein anderes Team so viele BL-Tore (25) wie gegen Hannover 96.
  • Hannover 96 reiste bisher 6-mal in der Bundesliga nach Hoffenheim. Dabei fuhren die Niedersachsen noch nie mit 3 Punkten nach Hause: 2 Remis und 4 Niederlagen stehen in der Bilanz.
  • "November-Krise": Nachdem die Hoffenheimer die ersten 9 BL-Saisonspiele ungeschlagen geblieben waren (4 Siege, 5 Remis), setzte es nun im November 3 Niederlagen in Folge (1-3 in Mönchengladbach, 3-4 gegen Köln, 0-4 in München).
  • Die Kraichgauer kassierten in den letzten 3 Spielen insgesamt 11 Gegentore - erstmals in ihrer Vereinshistorie musste die TSG mindestens 3 Gegentore in 3 aufeinanderfolgenden BL-Spielen hinnehmen
  • Sejad Salihovic spielt gerne gegen die 96er: Gegen keinen anderen Verein hat der Bosnier in der Bundesliga öfter getroffen als gegen die Niedersachsen. In 9 Partien gelangen dem Mittelfeldspieler 5 Treffer (wie gegen Bremen).

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