Keller kritisiert Schalker Umfeld

Von Adrian Bohrdt
Jens Keller hat Kritik am Schalker Umfeld geübt
© getty

Obwohl der FC Schalke am letzten Spieltag der Vorsaison die direkte Qualifikation für die Champions League geschafft hatte, musste sich Trainer Jens Keller Fragen zu seiner möglichen Entlassung gefallen lassen. Der 43-Jährige sieht die Situation in der Hinsicht vor allem bei Schalke als schwierig an, dennoch will er seinen Vertrag bei Königsblau unbedingt erfüllen.

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Vor allem weil bekannt worden war, dass Manager Horst Heldt im Winter mit dem damaligen Mainzer Trainer Thomas Tuchel gesprochen hatte, wurden zum Saisonende Fragen nach einem möglichen Abschied Kellers laut.

"Da wurden Dinge hochgekocht, die fünf Monate zurücklagen", wehrte sich der Schalker Coach jetzt im "Kicker": "In dieser Situation gefragt zu werden, ob ich nächste Saison noch Trainer bin - da habe ich schon den Respekt vermisst. An jedem anderen Bundesligastandort wäre ich aus dem Stadion getragen und nach der Vertragsverlängerung gefragt worden."

Gleichzeitig zeigte er Verständnis für Heldts Kontakt zu Tuchel, immerhin war Schalke nach verkorkster Hinrunde nur Siebter: "Stellen Sie sich vor, wir hätten die ersten drei Rückrundenspiele verloren. Dann wäre Horst Heldt in der Luft zerrissen worden, hätte er keine Alternativlösung gehabt. Als Manager muss man so handeln, da bin ich völlig illusionslos. Aber im Mai hatte sich die Situation komplett gedreht."

"Käme nie auf den Gedanken, hinzuschmeißen"

An einen vorzeitigen Abschied denkt er dennoch nicht, Kellers Vertrag läuft nach der kommenden Saison aus. "Ich käme nie auf den Gedanken, hinzuschmeißen. Solange ich das Gefühl habe, es funktioniert auf Schalke. Ich fühle mich hier sehr wohl und möchte hier noch viel erreichen. So ein Stahlbad, durch das Verein, Spieler und ich in den letzten 18 Monaten zuweilen gingen, schweißt zusammen", erklärte der gebürtige Stuttgarter.

Daher habe er Anfragen von außerhalb auch direkt abgeblockt. Für die kommende Saison hofft er in jedem Fall auf einen besseren Start - letztes Jahr holte Schalke nur einen Punkt aus den ersten drei Spielen: "Es war definitiv eine wichtige Erfahrung. Wir gingen damals mit zu viel Euphorie in die Runde. Wir wissen jetzt, dass es nur mit harter Arbeit funktioniert. Und einer Mischung aus Selbstbewusstsein und Demut."

Zumindest erhofft er sich vom Schalker Umfeld allerdings einen kleinen Bonus, immerhin schaffte er mit Königsblau zum zweiten Mal in Folge die Qualifikation für die Königsklasse: "Hätte ich den nicht, dann müsste man die Leute, die ihn nicht gewähren, doch mal fragen: Seid ihr eigentlich wahnsinnig?"

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