Seeler: "Alle HSV-Herzen bluten"

Von SPOX / sid
Uwe Seeler kann sich einen Abstieg des Hamburger SV nicht vorstellen
© getty

Der Hamburger SV präsentiert sich auch beim FC Augsburg wie ein Absteiger. Uwe Seeler will noch nicht an den Abstieg denken, ist aber frustriert. Trainer Mirko Slomka gibt den Relegationsplatz als Ziel aus.

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Klubidol Uwe Seeler glaubt immer weniger an den Klassenerhalt des Hamburger SV. "Man sagt ja immer: 'Die Hoffnung stirbt zuletzt.' Aber ein Teil Hoffnung ist schon wieder gestorben", sagte der 77-Jährige nach der 1:3 (1:3)-Niederlage des Tabellen-16. beim FC Augsburg im "NDR Sportclub".

Aufgeben kommt für den Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft aber nicht infrage. "Wir drücken weiter die Daumen. Ich hoffe, die Mannschaft zerreißt sich und hat vielleicht auch noch ein bisschen Glück, dass wir noch in die Relegation kommen", sagte Seeler, der wie das gesamte Umfeld des Vereins leidet: "Alle HSV-Herzen bluten."

Kein Gedanke an den Abstieg

Damit, dass der HSV wohl erstmals in seiner Geschichte den Gang in die 2. Liga antreten muss, will sich Seeler vorerst nicht beschäftigen.

"Das hat in meinen Gedanken noch nie eine Rolle gespielt und tut es auch noch nicht. Ich kann es mir auch nur schwer vorstellen", sagte der Vizeweltmeister von 1966: "Der Druck wird natürlich immer größer. Ich kann ja leider nicht mehr helfen und nur die Daumen drücken. Den Rest müssen die Spieler machen."

Nationalspieler schwach

Die lieferten in Augsburg einmal mehr einen spielerischen Offenbarungseid. "Wir strahlen überhaupt keine Torgefahr aus, egal mit welchem Spieler. Wenn Heiko Westermann der torgefährlichste Spieler ist, ist das zu wenig. Wenn wir mehr Qualität hätten, würden wir da unten nicht stehen. Dann kommt noch die Verunsicherung dazu", sagte Trainer Mirko Slomka nach der Partie.

Auch vermeintliche Leistungsträger wie Rene Adler und Marcell Jansen leisten sich in dieser Saison viel zu viele Fehler und können die Mannschaft nicht führen. Die beiden Nationalspieler sahen bei allen drei Gegentoren in Augsburg schlecht aus.

"Wir müssen uns endlich selbst helfen"

Dabei hatte die Konkurrenz am Freitag und Samstag dem HSV eine Steilvorlage gegeben, die Hanseaten hätten mit einem Sieg an den VfB Stuttgart heranrücken und Eintracht Braunschweig sowie den 1. FC Nürnberg distanzieren können. Doch es kam mal wieder anders.

Dem HSV schien immer noch die richtige Einstellung für den Abstiegskampf zu fehlen. Das Restprogramm mit Spielen gegen den FC Bayern München und bei Mainz 05 lassen nur wenig Hoffnung zu. Mittelfeldspieler Tomas Rincon fordert dennoch: "Wir dürfen nicht mehr auf die anderen hoffen. Wir müssen endlich anfangen, uns selbst zu helfen."

Relegationsplatz als Ziel

Immerhin hat der HSV den Klassenerhalt noch in der eigenen Hand, auch wenn der Umweg über die Relegation als einziger Ausweg erscheint. Nichts anderes als die Sicherung von Platz 16 ist jetzt auch das Ziel des Klubs.

"Jetzt bleiben uns noch zwei Spiele, in denen wir um den Relegationsplatz kämpfen werden. Diesen zu verteidigen ist die einzige Aufgabe", sagte Slomka. Dort könnten dann der SC Paderborn, Greuther Fürth, der 1. FC Kaiserslautern oder der Karlsruher SC als Gegner warten.

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