Hopfner soll auf Hoeneß folgen

SID
Karl Hopfner (l.) und Uli Hoeneß (r.) gemeinsam im Stadion
© getty

Karl Hopfner soll das Amt von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern München übernehmen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 2. Mai soll der bisherige Vizepräsident gewählt werden.

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Zur Neuwahl eines Präsidenten als Nachfolger von Uli Hoeneß hat der Verwaltungsbeirat des Triple-Gewinners Bayern München den 2. Mai als Termin für eine außerordentliche Mitgliederversammlung und als Kandidaten Karl Hopfner vorgeschlagen.

Gemäß der Satzung des FC Bayern muss zwecks Neuwahl nach dem Ausscheiden des Präsidenten innerhalb von vier Wochen eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Hoeneß war am Donnerstag wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden, und war am Freitag von allen Ämtern zurückgetreten.

Der Verwaltungsbeirat hat der Mitgliederversammlung einen Wahlvorschlag zu unterbreiten. Dazu hat der Verwaltungsbeirat auf einer Sitzung am Freitag beschlossen, neben Hopfner Rudolf Schels als 1. Vizepräsidenten und Dieter Maier als 2. Vizepräsident vorzuschlagen.

Hopfner langjähriger Gestalter

Hopfner ist seit 1983 im Verein und prägte den Aufstieg des FC Bayern neben Hoeneß als Finanzchef und graue Eminenz im Hintergrund mit. Der gelernte Betriebswirt steht nicht gerne im Fokus. Er habe den Job damals bekommen, sagte er einmal, "weil alle Besseren abgesagt haben".

Doch Hopfners Rolle im Klub kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Er segnete die großen Transfers über viele Jahre als nüchternes Gegengewicht zum Bauchmenschen Hoeneß ab. Von den Fans wird Hopfner, der im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden war, als Fachmann geschätzt.

Mit Hopfner, Hainer und Rummenigge stehen künftig drei Männer an der Spitze des FC Bayern, die den Klub seit Jahrzehnten kennen. Kein Wunder, dass die sportliche Leitung keine großen Auswirkungen auf den Alltag erwartet. "Für mich ändert sich am Zuschnitt nichts", sagte Sportvorstand Matthias Sammer der "Süddeutschen Zeitung": "Unter strategischen Gesichtspunkten kann das sportliche Tagesgeschäft weiterlaufen wie bisher."

"Respekt und Dankbarkeit"

"Wir sind überzeugt, dass mit den vorgeschlagenen Herren die Geschlossenheit des FC Bayern München eV und die Kontinuität in der Führung des Klubs gewährleistet ist," erklärte Edmund Stoiber, Vorsitzender des Verwaltungsbeirates.

"Der Verwaltungsbeirat des FC Bayern München eV nimmt den Rücktritt von Präsident Uli Hoeneß mit Respekt und Dankbarkeit für seine überragenden Verdienste um den FC Bayern München zur Kenntnis", heißt es in einer Pressemeitteilung.

Uli Hoeneß habe als Spieler, Manager, Vorstand und Präsident den FC Bayern München zur Weltmarke mit Herz geformt. Der FC Bayern München werde Uli Hoeneß und seine Familie in dieser schwersten Zeit seines Lebens unterstützen, wo immer es möglich ist. Uli Hoeneß werde immer ein wesentlicher Teil des FC Bayern München bleiben, heißt es weiter.

Tag 4: Hoeneß zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Tag 3: Hoeneß hofft auf Einstellung des Verfahrens

Tag 2: Mindestens 27,2 Millionen Euro hinterzogen

Tag 1: Hoeneß legt umfassendes Geständnis ab

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