Bayern bleibt das Nonplusultra

Von Daniel Reimann
Vier von 18 Bundesliga-Trainern: Robin Dutt, Pep Guardiola, Jürgen Klopp und Christian Streich (l.)
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12. 1899 Hoffenheim

Eren Derdiyok, Tim Wiese, Tobias Weis, Edson Braafheid und Matthieu Delpierre. In Hoffenheim gönnt man sich den Luxus, fünf zweifellos begabte Fußballer in einer "Trainingsgruppe 2" von der Mannschaft fernzuhalten. Eine Perspektive hat das Quintett bei 1899 wohl nicht mehr. Die Aussortierung von Spielern, die einst als Leistungsträger geholt wurden oder solcher, die es bereits waren, steht stellvertretend für die Philosophie von Markus Gisdol, der die TSG vergangene Saison vor dem Abstieg bewahrte: Wer nicht konsequent mitzieht, fliegt.

Nun hofft der 1899-Coach auf eine Saison ohne Eskapaden, Personaldiskussionen und Abstiegsangst. "Mein Nahziel ist eine sorgenfreie Saison", so Gisdol. Sollte Hoffenheim aus den Fehlern der Vorsaison lernen, steht Gisdols Wunsch nichts im Wege. Der Grundstein wurde bereits beim überzeugenden 9:0 im Pokal bei der SG Aumund-Vegesack gelegt und damit eine Blamage in der ersten Runde wie in der vergangenen Spielzeit vermieden. Die Kaderstärke zum Klassenerhalt besitzt 1899 gewiss. Und zum ersten Mal seit langem scheint es, als hätte der Trainer auch eine echte Mannschaft geformt.

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11. SC Freiburg

Christian Streich steht vor der wohl schwersten Aufgabe seiner Trainerkarriere. In der zurückliegenden Spielzeit hatte Freiburg kaum jemand auf der Liste, doch Streich führte sein Team auf Platz fünf und damit in die Europa League. Unterschätzen wird den SC in dieser Saison niemand mehr. Allerdings folgte auf den großen Erfolg der große Ausverkauf. Freiburg musste einige Stammkräfte ziehen lassen, darunter mit Max Kruse auch den besten Knipser (elf Tore).

Die Offensive wurde zu großen Teilen neu geformt. Beim 2:0 im Pokal gegen Neustrelitz standen vier Neuzugänge in Mittelfeld und Sturm in der Startelf. Streich wird seiner Truppe noch Eingewöhnungszeit zugestehen müssen, welche auch mit Rückschlägen einhergeht. Davon ist speziell mit Blick auf das Auftaktprogramm - FCB, BVB und Bayer an den ersten sieben Spieltagen - auszugehen. Eine erneute Qualifikation für die Europa League ist deshalb außer Reichweite. Mit dem Abstieg wird der SC jedoch genauso wenig zu tun haben.

10. Hannover 96

Sage und schreibe 62 Gegentore kassierte Hannover in der vergangenen Saison. Für ein Team mit Europacup-Ansprüchen ein katastrophaler Wert. Um mehr Stabilität in der Innenverteidigung zu gewährleisten, verpflichtete 96 Salif Sane für rund zwei Millionen Euro, der die Nachfolge von Mario Eggimann (wechselte zu Union Berlin) bzw. Johan Djourou (Hamburger SV) antritt. Edgar Prib und Leonardo Bittencourt sollen die Offensive bereichern und die Lücken schließen, die Stürmer Mohammed Abdellaoue und Aushilfs-Linksaußen Konstantin Rausch hinterließen.

Trotz zahlreicher offener Fragen zur Stammformation und Verletzungsproblemen in der Vorbereitung versprüht Hannover-Präsident Martin Kind Optimismus - und träumt sogar von der Königsklasse: "Wir wollen die Plätze drei bis sechs erreichen", sagte Kind der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung". Doch davon scheinen die Niedersachsen noch weit entfernt. Zumal mit Mame Diouf einer der wichtigsten Offensivspieler allen Dufner-Dementis zum Trotz wohl vor dem Abschied steht. Angesichts der Umstände wäre ein einstelliger Tabellenplatz schon ein kleiner Erfolg.

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