"Kevin identifiziert sich zu 100% mit Werder"

Von Mario Janosec
Klaus Allofs (M.) hat sich in der Diskussion um Kevin De Bruyne zu Wort gemeldet
© Getty

Kevin De Bruyne kam im Sommer vom aktuellen Premier-League-Spitzenreiter FC Chelsea als Leihgabe zu Werder Bremen, um während der laufenden Saison beim Bundesligisten Spielpraxis zu sammeln. In Interviews macht er keinen Hehl daraus, dass er es kaum erwarten kann, Deutschland wieder zu verlassen. Konsequenzen für seine Aussagen gibt es allerdings keine: Geschäftsführer Klaus Allofs zeigt vollstes Verständnis.

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"Ich bin froh, nicht für mehrere Jahre unterschrieben zu haben" - nur eines der Statements, die Kevin De Bruyne gegenüber dem belgischen "Voetbalmagazine" in Bezug auf seinen neuen Verein abgab. Doch wer mit einem Maulkorb oder gar einer Strafe für den 21-Jährigen gerechnet hatte, der irrt: "Der Junge hat einen Vierjahresvertrag mit Chelsea. Dass es sein Traum ist, eines Tages dort zu spielen, kann ihm doch niemand verdenken", nimmt Manager Allofs den Flügelspieler im Gespräch mit der "Kreiszeitung Syke" in Schutz.

Demnach bieten sich De Bruyne keine anderen Optionen in seiner Wortwahl: "Chelsea hat extra Leute, die sich um die vielen ausgeliehenen Spieler kümmern. Wenn die von einem hören, dass er sagt, vielleicht bleibe ich hier, dann wird das gleich vermerkt. Das steigert nicht gerade die Chancen, irgendwann bei Chelsea zu spielen", so Allofs weiter. "Es wäre unprofessionell und dumm, wenn er sagen würde: Ich bin hier glücklich, hier will ich nicht mehr weg."

"Kevin will Erfolg für sich - und das ist auch gut so"

Dass der 6-fache belgische Nationalspieler sich nicht öffentlich zu Werder bekennt, lässt Allofs ebenfalls keine grauen Haare wachsen. Intern sehe das Ganze nämlich vollkommen anders aus: "Kevin identifiziert sich zu 100 Prozent mit Werder Bremen. Und er hat mir jetzt noch mal gesagt: Ich freue mich, dass ich bei Werder Bremen bin", offenbart der 55-Jährige. Alles in allem imponiert der Youngster dem Manager: "Er will Erfolg haben. Nicht nur für Werder, sondern auch für sich - und das ist gut so. Er ist ein Spieler, der den Unterschied machen kann."

Auch die roten Zahlen in der Werder-Bilanz kommentiert Allofs. Die Bilanz des letzten Jahres wird wohl das höchste Minus der Vereinsgeschichte werden: "Das höchste bestimmt, denn ich kann mich an kein Minus erinnern, das ist eher neu für uns", so der Manager

Dennoch möchte er die Zahlen nicht überbewerten: "Natürlich passt uns das nicht. Das heißt aber nicht, dass wir schlecht gewirtschaftet haben. Wir haben im Gegensatz zu fast allen anderen Vereinen keine Schulden, sondern Vermögen - das steckt in den Spielern." Wie schwer das Verlustgeschäft des letzten Jahres genau wiegt, wird auf der Mitgliederversammlung am 5. November verkündet.

Klaus Allofs im Steckbrief

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