96: Präsident Martin Kind mit gutem Gefühl

SID
Martin Kind (l.) hofft weiter auf einen Verbleib von Manager Jörg Schmadtke in Hannover
© Getty

Nach Vorlage eines neuen Lösungsmodells sind die Hoffnungen von Hannover 96 auf einen Verbleib von Manager Jörg Schmadtke wieder gestiegen. "Es hat ein weiteres Gespräch stattgefunden und es gibt verschiedene Überlegungen. Die Situation ist zwar weiter ergebnisoffen. Mein Gefühl sagt mir aber, dass wir uns angenähert haben", sagte 96-Klubchef Martin Kind. Er rechnet mit einer endgültigen Entscheidung "bis zum kommenden Wochenende".

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Die Bild-Zeitung berichtete am Mittwoch, dass Schmadtke für einen bestimmten Zeitraum freigestellt und anschließend wieder zu den Niedersachsen zurückkehren soll. "Das kann ich so nicht bestätigen, aber es geht in diese Richtung", sagte Kind: "Es gibt von unserer Seite die Bereitschaft, Jörg Schmadtke die nötige Zeit zu geben. Wir sind so verblieben, dass er über den Vorschlag nachdenken will."

"Liebe meinen Job, aber meine Familie liebe ich mehr"

Schmadtke hat Hannover aus Gründen, die seine in Düsseldorf lebende Familie betreffen, um Auflösung seines unbefristeten Vertrages gebeten. Zuletzt hatte der Sportdirektor immer wieder betont, dass die Situation einen Verbleib bei den Niedersachsen nicht zulasse.

"Ich liebe meinen Job, aber meine Familie liebe ich mehr", sagte Schmadtke, erklärte aber zugleich: "Vielleicht gibt es ja gute Argumente, die mich umstimmen. Im Moment sehe ich diese aber nicht."

Ob sich der 48-Jährige von dem neuen Lösungsansatz überzeugen lässt, ist offen. Sollte er auf den Vorschlag eingehen, entstünde in Hannover zumindest vorübergehend eine Vakanz auf dem Managerposten. Kind sieht dies jedoch als unproblematisch an.

"Alles ist so ausgearbeitet, dass nichts liegen bleibt", sagte der Vereinsboss. Derzeit arbeitet Schmadtke an der Zusammenstellung des Kaders für die kommende Saison. Als erster möglicher Zugang wird der japanische Außenverteidiger Hiroki Sakai gehandelt.

Schmadtke maßgeblich an 96-Aufschwung beteiligt

Schmadtke ist seit Juli 2009 im Amt und maßgeblich an Hannovers Aufschwung der vergangenen Jahre beteiligt. Zuletzt gelang zum zweiten Mal nacheinander die Qualifikation für die Europa League. Besonders auf dem Transfermarkt bewies der Manager, der auch der 96-Geschäftsführung angehört und dem Vernehmen nach mittelfristig in Kinds Fußstapfen treten soll, immer wieder ein glückliches Händchen.

So verpflichtete Schmadtke unter anderem die Stürmer Didier Ya Konan, Mohammed Abdellaoue und Mame Diouf verhältnismäßig preisgünstig. Andere Leistungsträger wie die Abwehrspieler Karim Haggui und Emanuel Pogatetz oder Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler kamen gar ablösefrei nach Hannover.

Dass sein Wunsch nach Vertragsauflösung mit dem Angebot eines anderes Vereins zu tun habe, wies Schmadtke zuletzt immer wieder entschieden zurück.

Besonders Erstliga-Absteiger 1. FC Köln soll großes Interesse an dem Sportdirektor haben. "Ich schließe aktuell jeglichen Verein aus. Ich muss eine familiäre Situation klären und weiß nicht, wie lange ich dafür brauche", hatte Schmadtke am vergangenen Wochenende gesagt.

Hannover 96 im Steckbrief

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