Schlusslicht auf Einkaufstour

SID
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© Getty

Duisburg - Für den MSV Duisburg sieht es düster aus.  "Die Lage ist kritisch, der Druck ist enorm", bilanzierte MSV-Vereinschef Walter Hellmich nach dem 0:1 im Hinrunden-Finale der Bundesliga am Sonntagabend gegen Eintracht Frankfurt.

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Als Tabellen- Schlusslicht verabschiedeten sich die Meidericher mit einer miserablen Halbzeitbilanz in die Winterpause: Duisburg kassierte die meisten Niederlagen (12), schoss die wenigsten Tore (14) und sammelte nur 13 Punkte.

Um den direkten Wiederabstieg zu vermeiden, will sich der Aufsteiger nach Verstärkungen umsehen. "Sicherlich muss im Sturm etwas passieren. Wir müssen schauen, was wir machen können", kündigte Hellmich an und meinte trotzig: "Wir geben den Kampf nicht auf."

Ailton enttäuscht bislang 

Als Fehleinkauf erwies sich der in die Jahre gekommene Stürmerstar Ailton. Während Manasseh Ishiaku es immerhin auf fünf Tore brachte, gelang dem Brasilianer in sieben Partien nur ein Treffer.

"Jeder wird auf den Prüfstand gestellt", sagte Hellmich, der sich von Ailton mehr als nur einen PR-Gag erwartet hatte. Nicht in Gefahr ist trotz der prekären Lage der Posten von Trainer Rudi Bommer.

"Da habe ich mich klar positioniert", betonte Hellmich, der mit dem Chefcoach auch in die 2. Liga gehen würde. Und ergänzte: "Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren. Ich habe noch Hoffnung für die Rückrunde."

Verletzungsmisere in Duisburg

Hoffnung auch, dass die Verletztenmisere in Duisburg im kommenden Jahr ein Ende hat. "Wir konnten nur bis zum fünften Spieltag mit der gleichen Formation spielen", meinte Bommer, der gegen Frankfurt ohne fünf Stammkräfte und lediglich mit einer B-Auswahl antreten konnte.

Zu allem Unglück gibt es zwei weitere Sorgenkinder: Linksverteidiger Tobias Willi erlitt einen Innenbandanriss und Fernando Santos brach sich beim Zusammenprall mit Chris das Jochbein und den Oberkiefer. "Er wird ein halbes Jahr ausfallen", teilte Bommer konsterniert mit.

Frohes Fest in Frankfurt

Während in Duisburg Tristesse statt vorweihnachtlicher Freude herrscht, blicken die Frankfurter einem Frohen Fest entgegen. "Wir können in Urlaub gehen und die Beine hochlegen", meinte erfreut Ioannis Amanatidis, der mit seinem sechsten Saisontor (40. Minute) den ersten Auswärtssieg perfekt machte und für allgemeinen Zufriedenheit bei den Hessen sorgte.

"Damit habe wir einen Riesen-Schritt gemacht. Wir sind jetzt da, wo wir uns hingewünscht haben", resümierte der Eintracht-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen.

"Wir haben teilweise katastrophal gespielt"

Mit 23 Punkten hat der Tabellen-Neunte eine gute Basis für das Minimalziel Klassenverbleib geschaffen - und Lust auf mehr geweckt. "Wir sind stabiler geworden, auch das ist eine Weiterentwicklung", meinte Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel, der trotz der guten Hinrunde aber vor zu hohen Erwartungen warnt: "Es ist schließlich nicht so, dass wir in der Lage sind, eine gegnerische Mannschaft aus dem Stadion zu schießen."

Dies zeigte sich auch bei dem trostlosen Gekicke an der Wedau. "Wir haben teilweise katastrophal gespielt", gab Funkel zu und fügte an: "Wenn wir da stehen bleiben wollen, wo wir jetzt sind, müssen wir besser werden."

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