Fahrstuhlmannschaft will wieder nach oben

SID
Nationaltrainer Ernst Höfner hat den Wiederaufstieg im Visier
© Getty

Am Sonntag beginnt für die deutschen U20-Junioren gegen Weißrussland die B-WM in Garmisch-Partenkirchen. Für die Fahrstuhlmannschaft von Trainer Ernst Höfner zählt nur der Wiederaufstieg.

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Runter, rauf, runter - und jetzt wieder rauf: Für die deutschen U20-Eishockey-Junioren beginnt bei der B-WM ab Sonntag in Garmisch-Partenkirchen einmal mehr die Mission Wiederaufstieg. "Wir wollen aufsteigen, das ist ganz klar", sagte Trainer Ernst Höfner: "Ich habe das schon ein paar Mal erlebt. Ich weiß, was da auf einen zukommt."

Die Fahrstuhlmannschaft pendelt seit 2002 beständig zwischen Erst- und Zweitklassigkeit, Konstanz ist nicht zu erkennen. "Der Aufstieg wäre enorm wichtig, weil unsere Nachwuchsspieler dann wieder international im Rampenlicht stehen würden. Das ist wichtig für ihre weitere Entwicklung", sagte der neue Bundestrainer Jakob Kölliker, der die Mannschaft im Trainingslager begleitete und nach den beiden A-Länderspielen in der nächsten Woche ab Donnerstag in Garmisch auf der Tribüne sitzen wird.

Höfner, der seit 1999 im Amt ist, will nach dem geplanten Aufstieg den Fahrstull endlich stoppen. "Es passiert schon was in Deutschland, wir sind auf einem guten Weg. Wir sind nicht so schlecht, wie man das oft darstellt", hält der 54-Jährige den Kritikern entgegen: "Man muss mal gucken, wie viele Spieler es aus dem Nachwuchs in die A-Mannschaft geschafft haben, und die Nationalmannschaft ist gut positioniert. Das ist Resultat der Arbeit der Vereine und des DEB."

Nur noch ein Aufsteiger

Bei der mittelfristig angepeilten Etablierung in der Weltspitze könnte den deutschen Junioren eine Modusänderung in die Karten spielen. Denn seit diesem Jahr gibt es nur noch je einen Absteiger aus der A-Gruppe und einen Aufsteiger aus der zweitklassigen Division I. "Da kann man leichter drinbleiben", sagte Höfner, "aber der Aufstieg ist auch schwieriger."

Dieser Umstand dürfte den Druck auf das deutsche Team für die Heim-WM nicht unbedingt verringern. Höfner warnt, dass man sich in den Spielen gegen Weißrussland (Sonntag, 16.00 Uhr), Österreich (Montag, 19.00 Uhr), Slowenien (Mittwoch, 19.30 Uhr), Großbritannien (Donnerstag, 19.00 Uhr) und Mit-Absteiger Norwegen (Samstag, 19.30 Uhr) "keinen Ausrutscher" leisten dürfe. "Es gibt nicht ein wichtiges Spiel. Man muss jedes Spiel gewinnen", sagte er: "Jeder Gegner ist absolut gefährlich und kann uns schlagen."

Größtes Hindernis für den Favoriten dürfte die Feinabstimmung sein. Denn die Nordamerika-Legionäre trudelten erst nach und nach ein. Stürmer Tobias Rieder von den Kitchener Rangers aus der Ontario Hockey League (OHL) stieß erst am Donnerstag zur Mannschaft. Daher sei er zu Wochenbeginn auch "noch etwas im Dunkeln getappt", sagte Höfner.

Ohne Bittner und Kühnhackl

Nach den beiden letzten Testspielen gegen Japan (7:1 und 2:0) habe er aber inzwischen den vollständigen Kader zur Verfügung und es herrsche nun "mehr Licht im Dunkeln".

Verzichten muss der Gastgeber in jedem Fall auf den gesperrten Verteidiger Dominik Bittner von den Everett Silvertips aus der Western Hockey League und auf den verletzten Flügelstürmer Tom Kühnhackl vom OHL-Klub Niagara IceDogs.

Der Sohn von Eishockey-Legende Erich Kühnhackl, der Anfang November nach einem rüden Check für 20 Spiele gesperrt worden war, hatte aufgrund einer Verletzung kein grünes Licht von den Ärzten in Nordamerika erhalten.

DEB-Aufgebot:

Tor: Mathias Niederberger (Barrie Colts/OHL), Lukas Steinhauer (Hannover Scorpions), Jimmy Hertel (Hamburg Freezers)

Verteidigung: Maximilian Renner (StarBulls Rosenheim), Pascal Zerressen (Krefeld Pinguine), Kilian Keller (EV Füssen), Konrad Abeltshauser (Halifax Mooseheads/QMJHL), Henry Haase (Eisbären Berlin), Thomas Supis (Eisbären Berlin), Corey Mapes (Heilbronner Falken), Stephan Kronthaler (Landshut Cannibals)

Angriff: Tobias Rieder (Kitchener Rangers/OHL), David Elsner (Sault Ste. Marie Greyhounds/OHL), Mirko Höfflin (Acadie Bathurst/QMJHL), Marcel Noebels (Seattle Thunderbirds/WHL), Nicolas Krämmer (Acadie Bathurst/QMJHL), Sebastian Uvira (Oshawa Generals/OHL), Nickolas Latta (Sarnia Sting/OHL), Thomas Merl (EC Bad Tölz), Richard Gelke (Heilbronner Falken), Leonhard Pföderl (EC Bad Tölz), Bernhard Keil (Straubing Tigers), Yasin Ehliz (EC Bad Tölz), Maximilian Schäffler (ESV Kaufbeuren), Andreas Pauli (EC Bad Tölz), Daniel Schmölz (EV Füssen)

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