Der heimliche Tabellenführer

SID
Die Hamburg Freezers haben ihre letzten fünf Spiele alle gewonnen
© Getty

Bereits am vergangenen Dienstag nahm die DEL nach der Deutschland-Cup-Pause wieder ihren Spielbetrieb auf. Am Wochenende waren dann alle Teams komplett im Einsatz. Genug ereignisreiche Spiele, um Gewinner und Verlierer zu küren.

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Im Gegensatz zu vergangenen Vorrunden gibt es zwar weniger Spiele während der Woche, doch völlig "begradigt" ist die DEL-Tabelle noch immer nicht. Deshalb lohnt es sich, das Tableau unter dem Aspekt der prozentualen Punkt-Ausbeute jedes Teams unter die Lupe zu nehmen. Dabei fällt auf, dass die Adler Mannheim unter diesem Blickwinkel den Platz an der Sonne verloren haben. Zurückgefallen auf einen Ertrag von nur noch 63 Prozent mussten sie den Hamburg Freezers (69 Prozent) inzwischen den Vortritt lassen.

Verlierer der letzten Woche:

Adler Mannheim: Drei Punkte an diesem Wochenende, die ziemlich mühsam eingesammelt wurden, lassen durchaus Zweifel zu, ob die Truppe von Chefcoach Harold Kreis ihre Talsohle endlich durchschritten hat. Am Freitag war das Penalty-Schießen nötig, um auswärts die Hannover Scorpions mit 4:3 (0:1; 2:1; 1:1; 0:0; 1:0) zu bezwingen. Zwei Tage später unterlagen die Adler auf eigenem Eis den Iserlohn Roosters mit 1:2 (1:1; 0:0; 0:0; 0:1) in der Verlängerung. Bedenkt man, wie lange die Mannheimer wie deutlich das Feld dominierten und diesem schon enteilt waren, gehören sie aktuell zwangsläufig in die Rubrik der Verlierer.

Krefeld Pinguine:Die Pinguine gingen an diesem Wochenende komplett leer aus. Am Freitag hatten sie in Köln im kleinen Rheinland-Derby mit 3:5 (1:1; 1:2; 1:2) das Nachsehen. Die Reise in den Wolfsburger Aller Park zu den Grizzly Adams endete gar in einem Desaster: mit 2:10 (1:5; 0:3; 1:2) kamen sie mächtig unter die Räder. Peinlichen Fragen müssen sich nach diesen beiden Niederlagen gewiss einige Leistungsträger, wie Boris Blank, Francois Methot (beide mit einer Plus/Minus-Bilanz von -6), Daniel Pietta und Dusan Milo (beide -5), stellen. Bei den Krefeldern spielt Proporz und realer Punktestand keine Rolle, in beiden Fällen finden sie sich auf dem vorletzten Rang wieder.

Hannover Scorpions: Keinen erfreulichen November erlebten bislang die Hannover Scorpions. Aus den bis Sonntag absolvierten fünf Spielen holten die Mannen von Cheftrainer Toni Krinner einen einzigen Zähler. Den sicherte sich Hannover letzten Freitag gegen Mannheim (siehe oben). Die fünfte Niederlage am Stück setzte es für die Niedersachsen dann in Düsseldorf mit 1:4 (0:1; 0:2; 1:1). Bis dahin waren die Scorpions vom ersehnten Erfolgserlebnis aber nie weit entfernt, viermal machte nur ein Treffer den Unterschied.

Gewinner der letzten Woche:

Hamburg Freezers: Dafür, dass es die Mannschaft von Cheftrainer Benoit Laporte zum vorläufig noch heimlichen Tabellenführer brachte, gibt es gute Gründe. Die Nordlichter bestechen durch einige neu gewonnene Qualitäten: Zum einen ist das eine erstaunliche Konstanz einhergehend mit der Fähigkeit, endlich auch enge Spiele für sich entscheiden zu können. So wie am zurückliegenden Wochenende, an dem bei zwei Heimauftritten zunächst Wolfsburg mit 3:2 (2:1; 0:0; 1:1) und zwei Tage später der EHC München mit 1:0 (0:0; 1:0; 0:0) bezwungen wurde. Es steht wohl nicht mehr zu befürchten, dass die Freezers jetzt noch, wie in den letzten Jahren so häufig, in ihr tiefes November-Loch fallen.

Straubing Tigers: Einen richtig guten Lauf haben derzeit auch die Straubing Tigers. In allen ihren Spielen im November verließen sie als Sieger das Eis, fünf Siege am Stück stehen zu Buche. Und auch sie machen es gern spannend: am Dienstag entführte man nach einem 3:2-Erfolg (1:0; 1:0; 1:2) die volle Punktzahl aus Hannover, am Freitag markierte Dustin Whitecotton gegen Nürnberg den Siegtreffer zum 3:2 (0:1; 1:0; 1:1; 1:0) in der Verlängerung, und am Sonntag in Augsburg hieß der Schütze des entscheidenden Penalty zum 2:1-Auswärts-Erfolg (0:1; 0:0; 1:0; 0:0; 1:0) Carsen Germyn. War ein Erfolgsgarant der Tigers bis Freitag Torsteher Barry Brust, der wegen der Folgen eines Autounfalls nun aber pausieren musste, so schlüpfte dessen Vertreter Jan Guryca an diesem Wochenende nahtlos in dessen Rolle. Leider musste aber auch Guryca am Sonntag verletzt das Eis verlassen. Nun hofft man natürlich auf eine schnelle Genesung von Brust.

Kölner Haie und ihr Neuzugang Felix Schütz: Alles andere als geräuschlos verlief bekanntlich der Wechsel von Nationalstürmer Felix Schütz von Ingolstadt nach Köln. An diesem Wochenende nun scheint Schütz richtig angekommen zu sein bei den Haien. Schon beim 5:3-Heimerfolg über Krefeld gehörte er mit zwei Vorlagen zu den Aktivposten auf Seiten der Domstädter. Am Sonntag wurde es besonders brisant: Die Haie gastierten bei Schütz' ehemaligen Arbeitgeber in Ingolstadt. Und der Stürmer brachte die Haie beim 4:2-Auswärtssieg (2:1; 1:1; 1:1) offensichtlich motiviert bis in die Haarspitzen erst in Front und legte dann auch noch zur erneuten Haie-Führung durch Philip Gogulla auf. Die Haie stehen unmittelbar vor dem Sprung unter die ersten sechs im DEL-Tableau. Ginge es nach ihrem Punktertrag von 54 Prozent, hätten sie Wolfsburg bereits von Rang sechs verdrängt.

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