Eisbären von Premiere begeistert

SID
Eishockey, DEL, Eisbären Berlin
© dpa

14.000 Eisbären-Fans waren aus dem Häuschen und bekamen durch den Rekordsieg des deutschen Meisters riesigen Hunger auf mehr Eishockey in der neuen Halle.

Cookie-Einstellungen

"Ich habe in Amerika schon vor 22.000 Fans gespielt, die waren nicht halb so laut", schwärmte Berlins Kapitän Steve Walker. Von einem "besonderen Tag" sprach der bewegte Eisbären-Trainer Don Jackson nach dem 11:0 in der O2-World im Herzen der Stadt über die phasenweise bedauernswerten Augsburger Panther, die bei der Premiere in der ausverkauften Arena nur die Prügelknaben abgeben durften.

Mitchell: "Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack"

"Ich habe in meiner jungen Trainerlaufbahn so ein Spiel noch nicht erlebt, und ehrlich gesagt, möchte ich es nicht noch einmal erleben. Wir fühlten uns geehrt, dass wir so etwas mitmachen durften, aber jetzt bleibt ein bitterer Nachgeschmack", sagte Augsburgs Trainer Larry Mitchell nach der ersten Saisonpleite seiner sichtlich beeindruckten Mannschaft.

"Das war ein perfektes erstes Spiel. So etwas kann man nicht planen. Das wird nicht nur ein Anfangsrausch sein", prophezeite Gernot Tripcke, der Geschäftsführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Testspiel gegen Tampa Bay

Allerdings müssen sich die Berliner Fans bis zum nächsten Heimauftritt etwas gedulden: Am 28. September gibt es ein Testspiel gegen den ehemaligen Stanley-Cup-Sieger Tampa Bay Lightning aus der nordamerikanischen Profiliga NHL.

In der DEL folgen wie zum Saisonbeginn nun wieder drei Auswärtsspiele in Hannover, Duisburg und Düsseldorf, ehe am 3. Oktober der EHC Wolfsburg gastiert.

Auf die Freude des neuen Spitzenreiters aus Berlin kann Vizemeister Kölner Haie nach dem schlechtesten Start seit 35 Jahren derzeit nur neidisch schauen. Geschäftsführer Thomas Eichin hatte sich nach dem peinlichen 1:5 gegen die Kassel Huskies vor Trainer Doug Mason gestellt und nahm die Profis nach null Punkten aus fünf Spielen in die Pflicht.

Eichin: "Wir werden sehen, wer dem Druck stand hält"

"Wir werden in den nächsten Tagen sehen, wer hier in der Mannschaft dem Druck stand hält und wer nicht", sagte Eichin mit Blick auf das Spiel daheim gegen die Hamburg Freezers. Der ehemalige Fußball-Profi fügte hinzu, es spiele niemand gegen den Trainer.

Während die Arena in Köln mit 8000 Fans kaum noch halb gefüllt war, betrieben die Berliner bei der Hallen-Premiere vor vielen Eishockey-Neugierigen beste Eigenwerbung. "Wir haben jetzt eine andere Dimension", erklärte Routinier Sven Felski, der im alten Wellblechpalast alle guten und schlechten Zeiten mitgemacht hatte.

Doch der nur 4700 Fans fassende Kult-Tempel war am Sonntag schon vergessen. "Ich habe mir während des Spiels die Halle angeschaut. Das war auch für uns alles neu", sagte Routinier Stefan Ustorf.

Saison wird kein Selbstläufer

Mit fast 10.000 Zuschauern mehr im Rücken bewiesen die Berliner, warum sie in dieser Saison erneut der Top-Favorit auf den Titel sind. "Es gab nicht so viele Veränderungen. Wir haben Leute, die nach drei Titeln in den letzten vier Jahren weiter gewinnen wollen und sich nicht nur ihr Gehalt abholen", sagte Walker.

"Es zeigt, dass wir weiter siegen wollen und nicht sagen, das wird ein Selbstläufer", fügte Ustorf hinzu. In die Freude fiel allerdings ein Wermutstropfen: Nathan Robinson schied wegen einer Oberschenkelzerrung aus, Andre Rankel musste mit Rippenproblemen vorzeitig vom Eis.

Artikel und Videos zum Thema