Wie Schöpf bei Schalke sein Glück fand

Von SPOX Österreich
Schöpf erzielte zuletzt drei Tore in drei Spielen
© GEPA

Alessandro Schöpf ist beim FC Schalke 04 der Mann der Stunde. Mit drei Treffern in den letzten drei Spielen avancierte er zum besten Torschützen der Königsblauen. Nun trifft der 23-Jährige im DFB-Pokal auf seinen Ex-Klub Bayern München (20.30 Uhr im LIVETICKER). In einem Interview verrät er, ob ihn eine Rückkehr reizen würde und warum ihm die Außenposition im 3-5-2-System so sehr liegt.

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Bereits mit 15 Jahren verließ Alessandro Schöpf sein Tiroler Heimatland, um in Deutschland die große Fußball-Welt zu erobern. Beim FC Bayern München arbeitete er sich von der B-Jugend in die zweite Mannschaft hinauf. Für einen Einsatz bei den Profis reichte es nie, obwohl ihn Pep Guardiola einmal sogar mit Thiago verglich.

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Stattdessen landete Schöpf über die Station 1. FC Nürnberg bei Schalke 04. Die Gelsenkirchener zahlten vor einem Jahr fünf Millionen Euro für ihn. Gekommen ist er als offensiver Mittelfeldspieler, mittlerweile hat er sich im 3-5-2-System von Markus Weinzierl aber als rechter "Wing-Back" etabliert. Dort hat Schöpf sein Glück gefunden.

"Die Ausdauer wurde mir in die Wiege gelegt"

"Die Außenposition im 3-5-2-System ist prädestiniert für viel Laufarbeit. Das liegt mir und ich fühle mich wohl. Die Ausdauer wurde mir schon in die Wiege gelegt, alles andere ist natürlich hartes Training. Und ich habe das Glück, länger nicht verletzt gewesen zu sein", erzählt der österreichische Nationalspieler im Interview mit der Tiroler Tageszeitung.

Tatsächlich gehört der 23-Jährige zu den laufstärksten Spielern der Bundesliga. Nach der Herbstsaison wies nur Borussia Mönchengladbachs Mahmoud Dahoud (12,4 km) einen höheren Durchschnittswert pro 90 Minuten auf als Schöpf (12,3 km). Ein Ernährungsberater hilft ihm, seine kräftezehrende Spielweise körperlich zu verkraften. "Der Rest ist viel schlafen, viel trinken und so gut wie möglich regenerieren", so Schöpf.

Seine Position verhilft ihm zu Treffern

Der Aufwand macht sich bezahlt. Dank seiner drei Treffer in den letzten drei Spielen führt er nun die vereinsinterne Torschützenliste mit sieben Hütten an. Und das, obwohl seine Position auf den ersten Blick nicht zum Toreschießen einlädt. Bei genauerem Hinschauen fällt jedoch auf, dass ihn gerade das so gefährlich macht.

Bei jedem seiner letzten drei Treffer sprintete er von rechts in den Strafraum und verwertete danach einen Pass von der gegenüberliegenden Seite. Schöpfs Vorstöße bekamen Schalkes Konkurrenten zuletzt einfach nicht unter Kontrolle. Nun wartet mit dem FC Bayern aber ein ganz anderes Kaliber. Für den Edelzangler ist das DFB-Pokal-Viertelfinale gleichzeitig ein Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub.

Kann er sich eine Bayern-Rückkehr vorstellen?

"Es ist immer wieder etwas anderes, zu jenem Verein zurückzukommen, der einen ausgebildet hat", meint Schöpf. Wenn wir die Leistung aus der Meisterschaft (1:1-Remis bei den Bayern, Anm.) wiederholen können, ist ein Aufstieg möglich. Wir fühlen uns in der Außenseiterrolle in jedem Fall wohl und wollen einen richtigen Pokalfight abliefern", erklärt Schöpf, der am Feld im direkten Duell auf Landsmann David Alaba treffen könnte, sofern dieser nach seiner Zehenverletzung rechtzeitig fit wird.

Trumpft der Mann der Stunde im Schalke-Dress weiterhin so groß auf, werden andere Vereine auf ihn aufmerksam werden. Bekanntlich scheuen auch die Bayern nie davor zurück, bei Bundesliga-Konkurrenten nach Verstärkungen zu suchen. Speziell wenn es darum geht, einen verlorenen Sohn zurückzuholen - Stichwort: Mats Hummels.

Könnte sich Schöpf also einen Wechsel zu seiner Jugendliebe vorstellen? "So weit in die Zukunft schaue ich sicher nicht. Ich trage Königsblau und genieße das. Wir sollten uns natürlich in der Meisterschaft weiter hocharbeiten. Was die Zukunft bringt, beschäftigt mich nicht. Im Fußball kann doch alles und oft sehr schnell passieren."

Schöpf fehlt im nächsten Länderspiel

So unvorhersehbar die Zukunft im Fußball auch sein mag, eines ist doch gewiss: Bei Österreichs nächstem Länderspiel gegen Moldawien wird Schöpf fehlen. Grund dafür ist die gelbrote Karte, die er im Playoff-Rückspiel der U21-EM-Qualifikation gegen Spanien hinnehmen musste. Im nächsten ÖFB-Kader würde er dennoch gerne mit dabei sein, schließlich steigt vier Tage nach der Moldawien-Partie in Schöpfs Tiroler Heimat das Freundschaftsspiel gegen Finnland.

"Ich würde sehr gerne zuhause spielen", meint der Schalke-Profi, der seine Karriere beim SV Längenfeld begann. Mit Teamchef Marcel Koller steht er jedenfalls in Kontakt: "Er hat ein Meisterschaftsspiel von Schalke besucht und wir haben uns ausgetauscht."

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