History! Murray gewinnt Wimbledon!

Stefan PetriCliff Schmit
08. Juli 201314:46
Andy Murray steht zum zweiten Mal in Folge im Wimbledon-Finalegetty
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Was für ein Finaltag in Wimbledon! Zum ersten Mal seit 1936 gewinnt ein Brite das wichtigste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Andy Murray setzt sich in drei unglaublich intensiven Sätzen mit 6:4, 7:5, 6:4 gegen Novak Djokovic durch. Great Britain rastet aus!

"Ich weiß, wie sehr ihr euch nach einem britischen Wimbledonsieger gesehnt habt", rief Murray dem Publikum zu: "Ich hoffe, ihr habt es genossen. Dieser Pokal ist für mein ganzes Team, aber speziell für Coach Ivan Lendl, der hier schon als Spieler so gerne gewonnen hätte." Über die letzten Ballwechsel sagte Murray später: "Das waren die härtesten Punkte in meinem Leben."

Djokovic gab sich als gewohnt fairer Verlierer. "Andy, du hast es einfach verdient, hier zu gewinnen", sagte er und richtete sich ebenfalls an die Zuschauer: "Ich weiß, was das für euch alle, für das ganze Land bedeutet."

Matchverlauf: Novak Djokovic, bei den Buchmachern vor dem Finale Favorit, kam nicht gut ins Match und musste im ersten Spiel gleich drei Breakbälle abwehren, zwei Spiele später nutzte Murray seinen insgesamt siebten Breakball zur 2:1-Führung - da waren schon 19 Minuten gespielt. Der Djoker schaffte zwar prompt das Re-Break, hatte aber sonst kaum Chancen gegen das Service von Murray. Ein weiteres Break zum 5:3 sicherte dem Schotten den ersten Satz.

Im zweiten Satz war die Nummer Eins der Welt dann viel besser im Spiel, ging die Rallyes von der Grundlinie mit und zog auf 4:1 davon. Aber mit einem Doppelfehler gab er seinen Vorsprung wieder aus der Hand und hatte überdies mit den Challenges kein Glück. Beim Stand von 5:5 hatte er keine Möglichkeit mehr, das Hawkeye aufzurufen und ließ sich dadurch aus der Ruhe bringen. Er gab sein Service ab, Murray servierte souverän zur 2:0-Satzführung.

Als er sofort das Break schaffte und mit 2:0 führte, sah er schon wie der sichere Sieger aus - nur um vier Spiele in Folge abzugeben. Aber er kämpfte sich zurück und schaffte wieder das Break zum 5:4. Bei eigenem Aufschlag und 40:0 war die Trophäe zum Greifen nahe, aber jetzt packte Djokovic sein bestes Tennis aus, wehrte sie mit fantastischen Schlägen ab und hatte seinerseits zwei Breakchancen. Aber am Ende reichte es nicht. Als der Serbe beim vierten Championship Point seine Rückhand ins Netz setzte, war der erste britische Wimbledon-Triumph seit 1937 perfekt.

Auf dem Papier war es in nur drei Sätzen eine klare Angelegenheit, die 3:09 Stunden auf dem Centre Court bei Temperaturen von 30 Grad verlangten beiden Spielern aber alles ab. Während die Leistung von Djokovic wie ein Pendel zwischen Welt- und Kreisklasse schwankte, hielt Murray im gesamten Match sein konstant hohes Niveau und war am Ende der verdiente Sieger.

Statistik:

  • Murray war an diesem Tag der klar bessere Aufschläger. Er servierte mit bis zu 210 km/h und machte neben neun Assen weitere 15 freie Punkte über sein Service. Djokovic, der gegen Del Potro mit 22 Assen noch eine neue Bestmarke aufgestellt hatte, hatte lediglich vier Asse vorzuweisen und machte insgesamt nur 52 Prozent aller Punkte bei eigenem Aufschlag - in einem Grand-Slam-Finale viel zu wenig.
  • Auch von der Grundlinie war Murray viel konstanter. Eine Bilanz von 36 Winnern bei nur 21 Unforced Errors reichte gegen einen Djokovic, der im ersten Satz 17 Fehler machte und am Ende ein für ihn völlig untypisches Winner/Fehler-Verhältnis von 31:40 vorwies.
  • Gerade die Rückhand, sonst oft ein Paradeschlag beim Djoker, funktionierte heute nicht. Er setzte sie insgesamt 27 Mal ohne Not ins Aus und machte mit ihr im zweiten Satz keinen einzigen direkten Punkt.
  • Am Netz zeigte sich ein ähnliches Muster, der Weltranglistenerste spielte viel zu inkonsequent: Die Volley-Stopps waren zu lang, die Schmetterbälle zu unplatziert. Nur 30 von 52 möglichen Punkten machte er vorne, bei Murray waren es 26 von möglichen 37.

Taktik:

  • Wenn Murray und Djokovic aufeinandertreffen, gibt es für die Zuschauer immer wieder enorme Rallyes von 30 oder mehr Schlägen zu bestaunen - so war es auch heute. Beide waren konstant unterwegs und bewiesen ihre Qualitäten als riesige Shotmaker.
  • Murray hielt den Ball oft mit einer unglaublichen Ruhe im Spiel und ließ Djokovic Druck machen. Der Serbe sah sich der Aufgabe, den Ball aus dem Cross-Duell dann longline zu beschleunigen und den Punkt zu machen, überfordert. Zu Beginn setzte er die Vorhand longline zu oft neben die Linie, dazu verpasste er mit dem zweiten Schlag oft den Punktgewinn ins offene Feld, weil er nicht präzise agierte.
  • Die Nummer eins der Welt musste gegen die unfassbar gute Verteidigung mehr auf Variation setzen und streute im Vergleich zu Murray öfter extreme Winkel ein. Der Schotte wirkte zwischen den Ballwechseln oft ausgepowert, wirkt aber im Ballwechsel nie gehetzt und kam an fast alles heran, wodurch Djokovic noch mehr Risiko gehen musste. Dabei kam beim "Gastgeber" sogar hin und wieder der Vorhand-Slice zum Einsatz.
  • Insgesamt hatte Murray einfach zu oft die bessere Lösung parat. Er punktete häufig durch Bälle gegen die Laufrichtung, während seinem Gegner diese Variante abging. Stattdessen endeten seine Versuche zu oft damit, dass er Murray in den Schläger spielte.
  • Beide verzichteten in den ersten beiden Sätzen kurioserweise fast vollkommen auf Stopps. Offenbar hatten sie zu viel Respekt vor der Schnelligkeit des Gegners - und die Volley-Stopps von Djokovic brachten ihm zunächst überhaupt nichts ein. Erst im Dritten arbeitete Djokovic mehr mit dem Stopp, um Murray so richtig zu hetzen. Zunächst mit großem Erfolg, dann roch die Nummer zwei der Welt aber den Braten und punktete mehrmals sensationell mit Passierbällen aus dem Lauf.
  • Beide servierten vornehmlich auf die Rückhandseite des Gegners. In engen Situationen packte Murray jedoch auf der Einstand-Seite immer wieder den Slice-Aufschlag nach außen aus und trieb den Djoker so weit aus dem Feld.
  • Mit seinem Schuhwerk hatte der Serbe an diesem Nachmittag erstaunlicherweise immer wieder Probleme. Er ist so ziemlich der einzige Spieler auf der Tour, der auf jedem Belag an den Ball heranrutschen kann. Diesmal rutschte er aber auch mehrfach weg und verschaffte Murray leichte Punkte.
  • Die Zuschauer waren verständlicherweise völlig aus dem Häuschen: Schon vor dem Spiel gab es Standing Ovations für Murray, Stuhlschiedsrichter Mo Lahyani musste die Menge mehrfach zur Ordnung rufen. Dabei blieben sie aber immer fair: Als Djokovic einmal am Netz stolperte und am Boden lag, gab es auch für ihn aufmunternden Beifall. Sprechchöre bei 5:4, Einstand feierten beide Akteure. Nach dem vierten Championship Point gab es dann kein Halten mehr.

Ballwechsel des Matches: Der Punkt, der Murray am Ende den Titel bescherte, war zwar der wichtigste, aber vergleichsweise unspektakulär. Der Ballwechsel zuvor hatte es allerdings in sich. Djokovic war nach einer ganz starken Vorhand cross - Vorhand longline - Kombination drauf und dran, sich seinen dritten Breakball zu sichern, den Mondball von Murray schmetterte er aber direkt in dessen Schläger. Ein weiterer Cross-Volley geriet ihm zu lang, Murray stürmte heran und zog eine Vorhand longline derart durch, dass er diese nur noch mit dem Rahmen erreichen konnte. Es war nur einer von vielen fantastischen Punkten im letzten Aufschlagspiel des Turniers.

Seite 2: Der Triumph von Andy Murray im Re-Live

18.44 Uhr: So Freunde! Das war's von einem unglaublich packenden Finale in Wimbledon. Das Ergebnis mag zwar deutlich erscheinen, doch die Partie hat so einiges geboten. Großbritannien hat nach einer gefühlten Ewigkeit also seinen nächsten Wimbledonsieger. Ich gratuliere ganz artig und verweise darauf, dass Ihr in wenigen Minuten bei uns natürlich eine detaillierte Analyse, eine internationale Presseschau zum Murray-Wahnsinn, sowie einiges an Reaktionen vorfinden werdet. Bis dahin, macht's gut. Es war mir eine Freude Euch mit dem Ticker zu begleiten.

18.38 Uhr: Murray über Ivan Lendl: "Ich weiß, dass dieser Triumph auch für ihn etwas ganz besonderes ist, nachdem er in seiner Karriere alles versucht hat, um hier zu gewinnen."

18.35 Uhr: Andy Murray: "Es fühlt sich natürlich völlig anders als im vergangenen Jahr an. Letztes Jahr gegen Roger, das war eine der schlimmsten Niederlagen in meiner Karriere. Es ist unglaublich, dass ich es jetzt geschafft habe dieses Turnier zu gewinnen. Mir war schon bewusst, wie sehr ihr alle euch diesen Triumph gewünscht habt. Ich hoffe ihr konntet es genießen."

18.33 Uhr: Novak Djokovic als ganz fairer Sportsmann: "Andy stand unter gehörigem Druck. Ich weiß, wie viel von ihm erwartet wurde und dass sich das ganze Land seit Jahrzehnten nach diesen Triumph gesehnt hat. Ich möchte deshalb keine lange Rede halten, sondern Andy diesen Moment überlassen."

18.31 Uhr: Der Duke of Kent überreicht Andy Murray die Trophäe mit der berühmten Ananas. Die Zuschauer sind selbstverständlich komplett aus dem Häuschen.

18.27 Uhr: Murray marschiert selbstverständlich sofort in Richtung eigene Box, wo jeder, auch Ivan Lendl, erstmal herzlich umarmt wird.

18.25 Uhr: Emotionen pur. Der Schotte bricht natürlich sofort auf dem Platz zusammen und auch auf der Tribüne kann Mama Murray ihre Tränen nicht zurückhalten.

18.24 Uhr: Game, Set and Match Murray!!!

18.23 Uhr: Was geht denn hier ab? Unfassbar! Djokovic hat den leichten Schmetterball zum erneuten Breakball, doch der Serbe spielt den Ball viel zu inkonsequent und Murray macht den Punkt. Vierter Championship Punkt!

18.22 Uhr: Unfassbar. Djokovic mit dem nächsten Breakball nach einem schön erlaufenen Stoppball, doch Murray wehrt erneut mit einem sicheren Volley ab.

18.21 Uhr: Auch den zweiten Breakball kann der Serbe nicht nutzen. Murray mit dem Vorhandwinner ins linke Eck. Einstand zum vierten.

18.19 Uhr: Wahnsinn!!! Djokovic greift an, Murray mit dem gefährlich, tiefen Passierschlag, doch der Djoker zittert die Kugel mit Hilfe der Netzkante auf die andere Seite. Nächster Breakball!

18.18 Uhr: Ich werde bekloppt. Advantage Djokovic. Murray mit zwei weiteren unnötigen Fehlern. Hat der Schotte seine Nerven nicht im Griff?

18.17 Uhr: Auch der zweite ist weg. Nole mit einem krachenden Rückhand-Returnwinner.

18.16 Uhr: Djokovic wehrt den ersten mit einer schönen Volley-Kombination ab.

18.15 Uhr:It's a triple Championship Point for the Andy Murray!

18.13 Uhr: Die Zuschauer hält schon länger nichts mehr auf ihren Plätzen. Fußballstimmung an der Church Road. Murray schlägt zum historischen Triumph auf.

18.10 Uhr:Nächstes Break von Andy Murray! Sensationell! Der Schotte zockt jetzt ganz, ganz groß auf. Murray ist an jedem Ball dran und passiert den Djoker zwei Mal. Der Serbe ist völlig von der Rolle. 5:4.

18.05 Uhr: Bärenstark von Murray. Djokovic eigentlich mit dem fast perfekten Stopp, doch der Schotte erläuft den Ball und spielt ihn noch kurz vor der Grundlinie. Ausgleich 4:4!

17.59 Uhr: Rebreak Murray! Wie gewonnen, so zerronnen. Djokovic schwächelt erneut bei eigenem Aufschlag und muss sein Service zu 30 abgegeben. Unglaublich schwierig eine Prognose für diesen Satz abzugeben. Beide leisten sich jetzt deutlich mehr Fehler.

17.55 Uhr: Break Djokovic. Murray zeigt nerven und leistet sich gleich drei unforced Errors in seinem Aufschlagspiel. Der Djoker ist eiskalt und schnappt sich das Spiel zu 15. 4:2 für den Serben im dritten.

17.51 Uhr: Djokovic legt nach und bringt sein folgendes Aufschlagspiel problemlos zu 15 durch. Jetzt gilt es für Murray bei 2:3 wieder nachzuziehen.

17.47 Uhr: Kaum schreib ich so etwas, da zeigt der Djoker, dass er noch am Leben ist. Der Serbe holt sich zunächst den Breakball mit einem schön erlaufenen Stopp-Ball, anschließend setzt Murray einen vermeintlich leichten Volley knapp neben die Linie. Rebreak Djokovic 2:2, die Emotionen kochen hoch, die Box des Weltranglisten springt im Kollektiv auf. Geht hier noch etwas?

17.45 Uhr: Djokovic weiß weiterhin nicht so recht, wie ihm geschieht und hadert ungewohnt oft mit sich selbst, den Zuschauern oder dem Schiedsrichter. Es scheint, als wäre der Serbe nicht 100% fokussiert und entnervt vom fast fehlerfrei aufspielenden Murray.

17.40 Uhr:Murray steuert weiterhin unaufhaltsamen auf seinen zweiten Grand-Slam-Triumph zu. Der Schotte bringt sein Service problemlos zu 0 durch und schnuppert auch im dritten Spiel des dritten Satzes am Break. Djokovic kann aber in Bedrängnis auf 1:2 verkürzen.

17.34 Uhr: Da geht es dahin für Nole. Der Serbe gibt gleich zu Beginn des dritten Satzes sein Aufschlagspiel zu 30 ab. Jetzt wird es natürlich knüppelhart für den Djoker.

17.31 Uhr: Wir müssen noch einmal kurz auf die Statistiken blicken. Novak Djokovic steht mittlerweile bei 31 Fehlern ohne Not (Murray 11). Bei den Gewinnschlägen hat sich der Serbe rangekämpft, liegt aber immer noch mit 18 zu 28 zurück.

17.28 Uhr: Zum Runterkommen nach diesem Spektakel beruhige ich Euch mit einigen Lisicki-News. Die Finalistin ist einen Tag nach ihrer Niederlage gegen Marion Bartoli mit Blumen und Applaus in Berlin empfangen worden. Etwa 100 Fans spendeten der 23-Jährigen am Flughafen Tegel aufmunternden Beifall, von ihrem Heimatverein LTTC Rot-Weiß Berlin gab es einen Strauß als Geschenk. "Es ist unglaublich schön, wieder in Deutschland zu sein. Ich hatte zwei echt tolle Wochen, darauf kann ich auch ein bisschen stolz sein", so Lisicki.

17.25 Uhr: Second Set Murray! Tollhaus Center Court. Andy Murray beendet den zweiten Satz mit einem weiteren Ass. 6:4, 7:5 für den Schotten. Geht die 77-jährige Durststrecke der Briten heute wirklich zu Ende?

17.23 Uhr: Murray souverän in Richtung 2:0-Satzführung. Zunächst profitiert er von einem weiteren unnötigen Rückhandfehler des Serben, nur um anschließend einen krachenden Aufschlag hinterherzuschicken. 30:0 Murray.

17.20 Uhr:Break Murray! Der Djoker strauchelt und strauchelt und leistet sich bei 30:40 seinen 27 (!) unforced Error. Der Center Court steht natürlich völlig Kopf. Selbst Ivan Lendl hat sich von seinem Platz erhoben. Ich fass es nicht!

17.17 Uhr: Djokovic völlig aus dem Häuschen. Der Serbe denkt, dass Murrays Ball deutlich zu lang war, hat jedoch keine Challenge mehr, um das anzuzweifeln und legt sich mit Mohamed Lahyani an. 15:30.

17.15 Uhr: Murray bringt sein Aufschlagspiel zum 5:5 durch. Durchatmen ist auf dem Center Court angesagt. Nach 30:30 profitiert er von zwei unforded Errors seines Gegenübers.

17.12 Uhr: Murray jetzt natürlich gewaltig unter Druck und der Schotte leistet sich gleich zu Spielbeginn einen leichten Vorhandfehler. Beim anschließenden Netzroller von Djokovic hat er allerdings Glück und nach einem weiteren Ass steht es 30:15.

17.09 Uhr: Es wird besser und besser. Da ist der Becker-Hecht vom Djoker. Der Serbe macht sich ganz lang, taucht ab und erreicht noch so eben den Passierball von Murray. 5:4 Djokovic.

17.07 Uhr: "Yeahhhhhh!" schallt es durch das weite Rund. Ganz wichtiger Spielgewinn von Murray, der zwei Breakbälle abwehren musste, um sich anschließend mit einem Servicewinner den 4:4-Ausgleich zu sichern.

17.05 Uhr: Die Begegnung hat wieder deutlich an Klasse gewonnen. Beide Akteure spielen nicht nur härter, sondern auch wesentlich mehr Winkel. Die Zuschauer kommen auf ihre Kosten und dürfen einen weiteren erfolgreichen Murray-Stopp feiern.

17.01 Uhr: Da ist die Murray-Faust. Der Publikumsliebling steckt bei 30:40 in Schwierigkeiten, doch er rettet sich mit einem Ass zum Einstand. Djokovic lässt allerdings nicht locker und erarbeitet sich eine weitere Breakchance.

16.55 Uhr: Was für ein Geschoss von Murray. Djokovic treibt ihn eigentlich völlig aus dem Feld, doch der Schotte packt die Peitsche aus und erspielt sich den Breakball. Der Serbe leistet sich seinen zweiten Doppelfehler zum schlechtesten Zeitpunkt. Rebreak Murray 3:4.

16.50 Uhr: Murray wird diese Statistik sicher nicht vor Augen haben, gibt jetzt allerdings mächtig Gas. Der Schotte verkürzt souverän auf 2:4 und liegt bei Aufschlag Djokovic gleich mit 0:30 vorn.

16.46 Uhr: Eine Statistik die den Murray-Fans mit Sicherheit nicht gefallen wird. Djokovic hat in den letzten drei Aufeinandertreffen stets den ersten Satz abgegeben, am Ende jedoch immer den Platz als Sieger verlassen.

16.43 Uhr: "Come on" schreit Djokovic in Richtung seiner Box. Der Serbe kommt jetzt immer besser in die Partie und findet auch am Netz seine Sicherheit zurück. Ein weiterer Rückhandfehler von Murray bedeutet das 4:1 für den Djoker.

16.40 Uhr: Da ist das Break. Murrays Vorhand landet im Netz. 3:1 Djokovic. Jetzt gilt es dran zu bleiben für den 26-Jährigen aus Belgrad.

16.38 Uhr: "Der sieht jetzt viel besser aus der Djoker", meint ein fachkundiger Mitarbeiter in der Redaktion. Dem kann ich eigentlich nur zustimmen. Obwohl der Serbe sich weiterhin nicht ans Netz traut, sind seine Grundschläge deutlich länger. 15:40, zwei Breakchancen.

16.32 Uhr: Da kann auch die schöne Jelena in der Players Box etwas aufatmen. Djokovic bringt sein Aufschlagspiel zu 30 durch und geht im zweiten Satz mit 2:1 in Führung.

16.28 Uhr: Der Weltranglistenerste hadert nicht nur mit seinem Spiel, sondern auch immer wieder mit Schiedsrichter Mohamed Lahyani. Nicht zu unrecht, denn der Schwede overruled einen Aufschlag von Murray, der eigentlich deutlich im Aus war.

16.25 Uhr: Djokovic jetzt wesentlich bissiger. Der Serbe bringt sein Aufschlagspiel zu Beginn des zweiten Satzes locker durch und setzt Murray bei 40:40 gleich unter Druck. Der Schotte kann sich allerdings aus der Umklammerung befreien und gleicht zum 1:1 aus.

Seite 3: Murray schnappt sich den ersten Satz

16.19 Uhr: Ein Spiel dauerte im Durchschnitt über fünf Minuten. Recht ungewöhnlich für Rasen-Tennis. Insgesamt stehen die beiden Akteure bereits eine Stunde auf dem Center Court. Das kann ja noch heiter werden.

16.17 Uhr: Ein paar Fakten zu Satz 1. Murray leistete sich nur 6 unforced Errors, hat dagegen aber bereits 17 Winner auf dem Konto. Bei Djokovic sieht es genau anders herum aus. Der Serbe steht bereits bei 17 unnötigen Fehlern und kann lediglich 6 Winner vorweisen.

16.15 Uhr:First Set Murray! Der Lokalmatador lässt bei 5:4 und eigenem Aufschlag überhaupt nichts anbrennen und bringt sein Service zu 0 durch. Da reißt es selbst Kim Sears von den Sitzen.

16.13 Uhr:Herzlichen Glückwunsch an Gianluigi Quinzi. Der Italiener setzt sich in der Junioren-Konkurrenz im Finale mit 7:5 und 7:6 gegen den Südkoreaner Hyeon Chung durch.

16.10 Uhr: Djokovic bleibt im ersten Satz am Leben und das obwohl der Serbe wieder einmal mit 0:30 zurück lag. Jetzt muss aber das Break gelingen, ansonsten ist der erste Durchgang futsch.

16.05 Uhr: Nächste Eruption auf dem Center Court. Murray holt sich das elendig lange achte Spiel nach einem erneuten Vorhandfehler von Djokovic und geht mit 5:3 in Führung.

16.00 Uhr: Was ist nur mit Djokovic los? Der Serbe hat nach zwei Murray-Doppelfehlern bei 15:40 zwei Breakbälle zum sofortigen Gegenschlag. Der Djoker agiert aber viel zu zögerlich und lässt die Chancen verstreichen.

15.53 Uhr: Der nächste Fehler ohne Not. Kaum zu fassen, was der Djoker hier alles verschlägt. Murray kann es egal sein und geht erneut mit Break in Führung. 4:3 und der "Murray Mountain" explodiert.

15.51 Uhr: Djokovic erneut bei eigenem Aufschlag in Schwierigkeiten. Der Serbe leistet sich seine leichten Fehler 11 und 12 und sieht sich zum zweiten Mal mit einem 0:40-Rückstand konfrontiert.

15.48 Uhr: Murray gibt sich überhaupt keine Blöße und gleicht zum 3:3 aus. Vor allem wenn der erste Aufschlag kommt, macht der Weltranglistenzweite fast immer den Punkt.

15.44 Uhr: Murray muss jetzt aufpassen. Djokovic agiert nicht nur wesentlich druckvoller, sondern taucht zuweilen auch am Netz auf. Die Anfangseuphorie beim Schotten ist sichtlich verflogen. 3:2 Djokovic.

15.40 Uhr:Rebreak Djokovic! Der Serbe scheint jetzt auch in diesem Endspiel angekommen zu sein. Die Grundschläge des Branchenprimus sind wesentlich länger, setzen Murray unter Druck und zwingen den Schotten vermehrt zu Fehlern.

15.33 Uhr: Da ist es passiert. Murray nutzt seinen siebten Breakball und geht mit 2:1 in Führung. Beim Djoker läuft es in dieser frühen Phase überhaupt nicht. Der Serbe hat bereits neun (!) unforced Errors auf dem Konto. Ein katastrophaler Wert in drei Spielen. Dem Publikum kann es nur recht sein.

15.29 Uhr: Richtig starker Auftakt. Die beiden setzen noch einmal einen drauf und prügeln den Ball 25 Mal über das Netz. Am Ende hat der Serbe das bessere Ende für sich. Murray muss aufpassen, dass sich diese vielen vergebenen Breakchancen zu Beginn nicht rächen werden. Ivan Lendl scheint dies alles wenig zu beeindrucken und zeigt sich wieder einmal als Anhänger der Stoa.

15.27 Uhr: Nach Rasentennis sieht das Gebotene momentan überhaupt nicht aus. 24 Mal überquerte die Filzkugel beim letzten Ballwechsel die Netzkante. Murray ist weiterhin der wachsamere und schnappt sich beim 30:40 die nächste Breakchance.

15.25 Uhr: Wer die Partie noch detaillierter verfolgen möchte, dem lege ich den Live-Ticker ans Herz.

15.22 Uhr: Souveräner Service-Auftakt von Murray. Der Schotte gewinnt sein erstes Aufschlagspiel zu 15 und gleicht zum 1:1 aus.

15.17 Uhr: Ganz stark vom Serben. Murray hat bereits im ersten Spiel bei 0:40 drei Breakbälle, doch der Schotte lässt alle drei liegen. Djokovic macht fünf Punkte in Folge und schnappt sich das erste Game.

15.14 Uhr: Auf geht's im All England Lawn Tennis and Croquet Club. Djokovic beginnt die Partie bei eigenem Aufschlag. Die beiden liefern sich sofort lange Rallies, die der Djoker beide Male mit einem Fehler abschließt. 0:30.

15.12 Uhr: Ich habe vielleicht nicht die Erfahrung wie Henman, Bobbele oder Johnny Mac. Einen Tipp habe ich trotzdem: ich sage Djokovic in vier. Lasst Euch das gesagt sein.

15.09 Uhr: Auch auf dem "Murray Mountain", für Nostalgiker immer noch als "Henman Hill" bekannt, ist bereits die Hölle los. Unter dem Menschenmeer ist kaum noch ein Hügel, geschweige denn Rasen zu erkennen.

15.06 Uhr: Während sich die "Großen" noch einspielen sind die Junioren schon etwas weiter. Gianluigi Quinzi - by the way geiler Name - hat sich den ersten Satz mit 7:5 gegen den Südkoreaner Hyeon Chung geschnappt.

15.02 Uhr: Endlich! Das lange Warten hat ein Ende. Beide Akteure betreten, natürlich ganz in weiß, den proppenvollen Center Court. Die Spannung ist zum Greifen. History in the making.

14.57 Uhr: Wen sieht Johnny Mac eigentlich vorne? "Wenn beide ihr bestes Tennis spielen, ist Novak der etwas komplettere Spieler. Aber Andy bewegt sich leicht besser auf Rasen. Die Nerven und das Publikum werden natürlich eine wichtige Rolle spielen. Ich sage Murray gewinnt in fünf Sätzen," so McEnroe.

14.52 Uhr: Nicht nur in Großbritannien scheinen sie Muzza zu mögen. Der Schotte hat innerhalb der letzten Woche 235.000 neue Freunde bei Facebook gewonnen.

14.45 Uhr: Judy Murray, die Mama vom Andy, hat der BBC mitgeteilt, was ihr Filius gestern Abend noch so veranstaltet hat: "Er hatte ein gemütliches Abendessen mit Hähnchen, Gemüse und Kartoffeln. Anschließend hat er noch ein bisschen Boxen im TV geguckt. Er ist äußerst gelassen, weiß, was ihn erwartet und hat mit Ivan Lendl einen sehr erfahrenen Mann an seiner Seite." Super Andy, da kann also nichts mehr schief gehen.

14.38 Uhr: Was viele vielleicht nicht wissen: Murray und Djokovic standen sich bereits mit 11 Jahren und auch auf dem Junior Circuit einige Male gegenüber. Sogar von Freundschaft ist die Rede. Im Laufe der Zeit hat sich diese allerdings etwas abgekühlt: "Ich denke, dass wir heutzutage eine professionelle Freundschaft pflegen. Als wir jünger waren, war es sicher persönlicher, aber jetzt als Rivalen ist das natürlich schwieriger. Wir feiern keine Parties zusammen, erinnern uns aber immer wieder gerne an unsere gemeinsamen Tage als Junioren," so der Djoker.

14.35 Uhr: Neben Ruhm und Ehre geht es heute natürlich auch um jede Menge Kohle. Dem Sieger winken 1,6 Millionen Pfund. Der Verlierer darf sich immerhin noch mit 800.000 Pfund begnügen.

14.30 Uhr: Im Vorfeld des Finales melden sich natürlich auch sämtliche Experten zu Wort. Tim Henman glaubt an einen Fünfsatzsieg des Lokalmatadoren und ist der Meinung, dass Murray vor allem von seiner Erfahrung aus dem Olympia-Finale 2012 gegen Federer profitieren wird.

14.25 Uhr: Wie sieht es eigentlich für die Zocker aus? Die Buchmacher sehen Novak Djokovic mit einer Quote 4/7 vorn. Andy Murray steht immerhin bei 11/8.

14.22 Uhr: Die Royal Box wird natürlich heute aus allen Nähten platzen. Ich gebe Euch eine kleine Auswahl an Politikern, Stars und Sternchen, die live dabei sein werden: Gerald Butler, Bradley Cooper, Rod Laver, Wayne und Coleen Rooney, Justin Rose, der serbische Präsident Tomislav Nikolic, Posh Spice, David Cameron und und und... Was für eine Ansammlung!

14.18 Uhr: Wer es mit Murray hält und sich ein bisschen mit Voodoo beschäftigen möchte: die "Sun" hat in ihrer heutigen Ausgabe ein großes Foto von Andy Murray, bei dem er in die Kamera starrt und zwei Tennisbälle in den Händen hält. Kurz vor Spielbeginn soll man dem Schotten tief in die Augen schauen und, ich zitiere, "rub his balls for victory". Verrückt diese Briten.

14.14 Uhr: Angesprochen auf die Frage, was Fred Perry vor dem Finale wohl zu ihm sagen würde, spaßte Murray: "Was er zu mir sagen würde? Nun ja, vielleicht 'Mann, warum trägst du nicht meine Kleidermarke?" Lässig, lässig der Andy.

14.09 Uhr: Das englische Fernsehen erwartet um die 20 Millionen Zuschauer, die Murray die Daumen drücken. Bereits beim Halbfinalsieg gegen Jerzy "The Polish Hammer" Janowicz saßen bereits 14 Millionen vor der Flimmerkiste. Waaaaaahnsinn!

14.05 Uhr: Falls man sich doch noch kurzfristig dazu entschließen sollte beim Finale live dabei zu sein, wäre es nicht von Nachteil vorher im Lotto kräftig abgesahnt zu haben. Zwei Endspieltickets schlagen nämlich mit schlappen 84.000 Pfund zu Buche, was ungefähr 320 mal dem Normalpreis entspricht.

13.58 Uhr: Was treiben beide Finalisten so während ihrer Freizeit in London? Nun ja, Novak Djokovic fährt die spirituelle Schiene und besuchte unter der Woche einen buddhistischen Tempel. Eine Vorstellung mit der sich Murray nicht wirklich anfreunden kann: "So etwas mache ich nicht. Ich gucke TV, sehe mir Comedy-Sendungen an. Aber ich besuche sicherlich keine Tempel." Chacun à son goût würde ich einfach so sagen.

13.54 Uhr: Für ganz Großbritannien gibt es natürlich nur ein Thema: kann man 77 Jahre nach Fred Perry endlich wieder einen britischen Wimbledon-Sieger bejubeln? 1936 setzte sich der legendäre Modeschöpfer im Finale mit 6:1, 6:1, 6:0 gegen Gottfried von Cramm durch. Ob es heute auch so deutlich wird wage ich zu bezweifeln. Die Diskussion, ob Murray als Schotte nun ein wahrer Brite ist, habe ich bewusst weggelassen.

13.50 Uhr: Während wir auf das große Finale in Wimbledon warten, hat ein anderer Spieler heute bereits seinen großen Auftritt gehabt. Florian Mayer hat sich beim Challenger Turnier in Braunschweig im Endspiel gegen Jiri Vesely in drei Sätzen durchgesetzt. Der 29-Jährige war nach der Partie auf jeden Fall völlig aus dem Häuschen: "Ich bin super erleichtert und glücklich, eines der größten Challenger-Turniere der Welt gewonnen zu haben. Als Nummer eins der Setzliste war ich der Gejagte, daher freue ich mich besonders, hier den Titel gewonnen zu haben." Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen.

13.46 Uhr: Die beiden Kontrahenten standen sich auch bereits drei Mal in einem Grand Slam Finale gegenüber. Der Djoker bezwang den Schotten 2011 und in diesem Jahr im Endspiel der Australian Open, Murray setzte sich im vergangenen Jahr im Finale der US Open durch.

13.40 Uhr: Im direkten Duell führt Djokovic gegen Murray mit 11-7. Der Serbe hat auch drei der vier Grand-Slam-Duelle gegen den Schotten gewonnen, alle drei bei den Australian Open. Das einzige Match auf Rasen gewann Murray im letzten Jahr bei den Olympischen Spielen in London im Halbfinale.

13.35 Uhr: Servus zum großen Herren-Finale von Wimbledon! Novak Djokovic vs. Andy Murray! Wir sind immer noch ein bisschen traurig über Bines bittere Tränen-Pleite, aber wir sind vor allem unfassbar heiß auf das Nole-Andy-Matchup! Es wird der Hammer, so viel ist mal klar.

Djokovic - der Weg ins Finale:

  • Florian Mayer 6-3, 7-5, 6-4
  • Bobby Reynolds 7-6, 6-3, 6-1
  • Jeremy Chardy 6-3, 6-2, 6-2
  • Tommy Haas 6-1, 6-4, 7-6
  • Tomas Berdych 7-6, 6-4, 6-3
  • Juan Martin del Potro 7-5, 4-6, 7-6, 6-7, 6-3

Zeit auf dem Court: 14:26 Stunden

Murray - der Weg ins Finale:

  • Benjamin Becker 6-4 6-3 6-2
  • Yen-Hsun Lu 6-3 6-3 7-5
  • Tommy Robredo 6-2 6-4 7-5
  • Mikhail Youzhny 6-4 7-6 6-1
  • Fernando Verdasco 4-6 3-6 6-1 6-4 7-5
  • Jerzy Janowicz 6-7 6-4 6-4 6-3

Zeit auf dem Court: 14:51 Stunden

Die ATP-Weltrangliste