Grigor Dimitrow gelang beim ATP Masters in Madrid die Sensation: Gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic setzte sich der 21-Jährige nach einem Marathonmatch durch. Nach seinem Turniersieg in München ist auch Tommy Haas erfolgreich gestartet. Roger Federer besiegte Radek Stepanek souverän. Auch Serena Williams ist weiter, hat gegen eine Lokalmatadorin aber Mühe. Sabine Lisicki konnte sich in ihrem Match gegen Dominika Cibulkova durchsetzen.
Novak Djokovic (SRB/1) - Grigor Dimitrow (BUL) 6:7 (6:8), 7:6 (10:8), 3:6
Für die Sensation der zweiten Runde sorgte der Bulgare Grigor Dimitrow, Nummer 28 der Welt, der den Weltranglistenersten Novak Djokovic nach 3:05:39 Stunden in drei Sätzen besiegte. Im ersten Satz brachten beide bis zum Stand von 5:5 ihre Aufschlagspiele durch, auch wenn es zwischendurch knapp wurde: So vergab Dimitrow vier Breakbälle. Djokovic hatte deren zwar nur zwei, darunter war jedoch ein Satzball beim Stand von 5:4, den der Bulgare jedoch abwehren konnte.
Im Gegenzug holte sich Dimitrow das Break und servierte so zum eigenen Satzgewinn, doch dem Djoker gelang das Re-Break. Im anschließenden Tiebreak lag der Serbe bereits mit 6:4 in Front, doch er vergab auch seine Satzbälle zwei und drei, wohingegen Dimitrow seine erste Chance nutzte und den Satz für sich entschied.
Auch im zweiten Satz tat sich Djokovic schwer mit seinem Spiel: Beim Stand von 2:3 gab der Vorjahresviertelfinalist seinen eigenen Aufschlag ab, konterte aber sofort mit einem Re-Break. Da beide im Anschluss ihren Service jeweils durchbrachten, ging es einmal mehr in den Tiebreak, der es dann gewaltig in sich hatte: Zunächst wehrte Dimitrow einen Satzball ab, ehe er einen Matchball vergab, nachdem sich Djokovic einen erneuten Satzball erspielte, diesen allerdings wieder vergab, klappte es im dritten Versuch. Der dritte Satz musste die Entscheidung bringen.
Den Begann Dimitrow gleich mit einem Break. Die gute Ausgangslage ließ sich der 21-Jährige nicht mehr nehmen: Beim Stand von 5:3 nahm er Djokovic erneut den Aufschlag ab und verwandelte seinen zweiten Matchball zum Sieg - seinen ersten gegen den Serben. Im Achtelfinale trifft er nun entweder auf Santiago Giraldo aus Kolumbien oder den Schweizer Stanislas Wawrinka.
Tommy Haas (GER/13) - Andreas Seppi (ITA) 6:1, 6:2
Wer glaubte, dass Tommy Haas nach seinem Erfolg beim Turnier in München am Sonntag die morschen Knochen in Madrid nicht schnell auf Temperatur bringen würde, sah sich nach kurzer Zeit eines Besseren belehrt: Gegen den 29-Jährigen Italiener Seppi hatte Haas überhaupt keine Mühe.
Im ersten Durchgang schaffte er zwei Breaks und gönnte dem 20. der Weltrangliste nur ein Spiel. Im zweiten Satz hielt Seppi immerhin bis zum 2:2 mit, gab dann aber vier Spiele in Folge ab.
Alle Statistiken sprachen für Haas, der keinen einzigen Breakball gegen sich hatte und gegen das Service von Seppi 50 Prozent aller Punkte machte.
In der zweiten Runde trifft der 35-Jährige auf den Sieger der Partie Marcos Baghdatis - Tommy Robredo.
Andy Murray (GBR/3) - Florian Mayer (GER) 7:6 (13:11), 7:6 (7:3)
Trotz bravourösen Einsatzes gegen den Weltranglistendritten hat Florian Mayer das Achtelfinale von Madrid verpasst. Nach 2:04:06 Stunden unterlag der Bayreuther dem Schotten knapp mit 7:6 und 7:6.
Vor allem über den Verlust des ersten Satzes dürfte sich die Nummer 26 der Welt ärgern: Zwei Satzbälle vergab Mayer im Tiebreak, ehe Murray mit einem Rückhand-Cross den ersten Satz, in dem beide Spieler alle Aufschlagspiele durchbrachten, doch noch für sich entschied.
Doch Mayer zeigte sich davon nicht geschockt: Er nahm Murray gleich dessen erstes Aufschlagspiel im zweiten Satz ab und lag zwischenzeitlich mit 4:1 in Führung, ehe der Schotte wiederum mit einem Break auf 3:4 herankam. In der Folge entschieden erneut beide Spieler ihre Aufschlagspiele für sich - auch Murray behielt die Nerven, als er beim Stand vom 5:6 aus seiner Sicht seinen Aufschlag durchbrachte und so den nächsten Tiebreak erzwang.
Den begann der Brite gleich mit einem Minibreak und zwei Punkten bei eigenem Aufschlag. Danach zog er auf 6:2 davon. Einen Matchball konnte Mayer zwar noch abwehren, doch den zweiten verwandelte Murray sicher vom Netz aus. In der dritten Runde wartet auf ihn nun der Franzose Gilles Simon.
Roger Federer (SUI/2) - Radek Stepanek (CZE) 6:3, 6:3
In 1:21:08 Stunden machte der an zwei gesetzte Federer bei seinem ersten Match auf Sand in diesem Jahr mit Radek Stepanek kurzen Prozess.
Nachdem die ersten drei Aufschlagspiele jeweils noch zu Null an den Servierenden gingen, sicherte sich Federer das erste Break zum 3:1, das schließlich auch die Entscheidung im ersten Satz bringen sollte: Nachdem beide Spieler ihre weiteren Aufschlagspiele für sich entschieden, verschlug Stepanek nach 38 Minuten bei Satzball Federer eine Rückhand aus dem Halbfeld.
Und auch im zweiten Satz war es ein frühes Break, das den Schweizer auf die Siegerstraße brachte: Nach einem vergebenen Schmetterball von Stepanek musste Federer den Ball lediglich im Spiel halten, um den Tschechen zu weiteren Fehlern zu verleiten. So gelang dem Weltranglistenzweiten das Break zum 2:1. Beim Stand von 4:2 für den Schweizer gab der 48. der Weltrangliste ein weiteres Aufschlagspiel ab.
Zwar wehrte sich Stepanek bei Federers anschließendem Service zum Matchgewinn tapfer und holte sich nach sieben Breakbällen schließlich gar das Re-Break, doch wieder fand Federer die richtige Antwort und sicherte sich mit einem weiteren Break den Einzug ins Achtelfinale, wo er entweder auf den Japaner Kei Nishikori oder Viktor Troicki aus Serbien trifft.
Serena Williams (USA/1) - Lourdes Dominguez Lino (ESP) 6:2, 7:5
In der dritten Runde der Damen-Konkurrenz steht die an Nummer Eins gesetzte Topfavoritin Serena Williams. Gegen die 32 Jahre alte Lokalmatadorin Lourdes Dominguez Lino, auf Platz 47 der Weltrangliste geführt, hatte sie aber vor allem im zweiten Satz viel Mühe.
Nach einem schnellen gewonnenen ersten Satz hatte die Amerikanerin gegen die gute verteidigende Spanierin jede Menge Probleme. Sie schlug zwar viel mehr Winner als ihre Gegnerin, streute aber auch zu viele Fehler ein. Letztenendes konnte sie sich auf ihren Aufschlag verlassen, Dominguez Lino musste bei einem Zwischenstand von 5:6 das entscheidende Break hinnehmen.
32:8 Winner, aber auch 28:9 unerzwungene Fehler aus Sicht von Williams zeigen, dass sie die aktivere Spielerin war. Nach einer Stunde und 25 Minuten brachte ein Vorhandfehler der Spaniern schließlich die Entscheidung.
D. Cibulkova (SVK) - Sabine Lisicki (GER) 6:7 (4:7), 6:7 (3:7)
Sabine Lisicki hat sich in der zweiten Runde mit einem Kraftakt gegen Dominika Cibulkova durchgesetzt. Beide Spielerinnen lieferten sich zwei absolut ausgeglichene Sätze, die jeweils im Tie-Break entschieden werden mussten. Die Deutsche behielt gegen die Nummer 15 der Welt am Ende knapp die Oberhand und entschied die Tie-Breaks mit 7:4 und 7:3 für sich. Die Ausgeglichenheit spiegelte sich auch in der Matchdauer von einer Stunde und 57 Minuten wieder.
Lisicki zeigte sich vor allem beim eigenen Aufschlag stärker, die Erfolgsquote beim ersten Aufschlag lag bei 77% (Cibulkova 65%). Beide konnten jeweils drei Breaks schaffen. In der nächsten Runde wartet die Siegerin aus der Begegnung zwischen Maria Sharapova und Christina McHale.
Die ATP-Weltrangliste
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