Sharks gleichen aus - Rangers am Abgrund

SPOX
22. Mai 201308:44
Sharks win! zwischen San Jose und L.A. gab es bislang nur Heimsiegegetty
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Die San Jose Sharks gewinnen Spiel 4 gegen die Los Angeles Kings mit 2:1 und gleichen in der Best-of-Seven-Serie zum 2-2 aus. Im Madison Square Garden verlieren die New York Rangers Spiel 3 gegen die Boston Bruins mit 1:2 und stehen kurz vor dem Aus.

New York Rangers - Boston Bruins 1:2 (0:0, 1:0, 0:2) - Serie: 0-3

Tore: 1:0 Pyatt (24.), 1:1 Boychuk (44.), 1:2 Paille (57.)

Wieder kein Dennis Seidenberg, wieder kein Andrew Ference, wieder kein Wade Redden - auch in Spiel 3 kam keiner der etablierten Bruins-Defender in die Lineup zurück, aber es machte zum dritten Mal nichts.

Auch dass Jaromir Jagr weiter auf sein erstes Tor in den diesjährigen Playoffs wartet, kompensieren die Bruins. In Spiel 3 im MSG kompensierte Boston sogar, dass von den ersten drei Sturmreihen keine Produktion kam.

Die Bruins haben ja noch die wohl beste vierte Reihe und Energy-Line der NHL um Gregory Campbell, Shawn Thornton und Daniel Paille - und genau diese Jungs machten den Unterschied. Nachdem Taylor Pyatt einen Schuss von Ryan McDonagh abgefälscht und so im Mitteldrittel die Führung für die Rangers erzielt hatte, drehte Boston das Spiel im Schlussabschnitt. SPOX

Zunächst markierte Verteidiger Johnny Boychuk in der 44. Minute den Ausgleich, für Boychuk war es schon sein 4. Playoff-Tor (nach einem Tor in 44 Regular-Season-Spielen), die Assists gingen an Paille und Thornton. Und dreieinhalb Minute vor Ende stand dann wieder die vierte Reihe auf dem Eis und schlug zu.

Thornton und Campbell bereiteten vor - Paille schloss ab! 2:1 Bruins! Den Rest besorgte Tuukka Rask (23 Saves), der im Goalie-Duell gegen den ebenfalls starken Henrik Lundqvist (32 Saves) einmal mehr die Oberhand behielt.

Während Boston im gesamten Spiel keine Power-Play-Chance hatte, durfte New York zweimal in Überzahl spielen. Aber es bleibt dabei: das Power Play der Rangers hat seinen Namen nicht verdient. Die Quote in den Playoffs steht jetzt bei 2/38! Absolut katastrophal.

40 Jahre lang standen sich die beiden Original-Six-Teams in den Playoffs nicht gegenüber, jetzt könnte es schon nach vier Spielen wieder vorbei sein.

Die Bruins haben am Donnerstag in Spiel 4 die Chance zum Sweep. Nur drei Teams haben in der Geschichte je einen 0-3-Rückstand gedreht. Dass es aber passieren kann, wissen die Bruins nur zu gut. Die Philadelphia Flyers machten 2010 gegen Boston aus einem 0-3 ein 4-3.

In der ersten Runde gegen Toronto hätten die Bruins außerdem beinahe einen 3-1-Vorsprung noch verspielt. "In der Toronto-Serie war unser Team noch nicht so 'in the zone' wie jetzt. Ich kenne meine Mannschaft und weiß, dass wir im nächsten Spiel so weitermachen werden. Wir werden nicht das Jekyll-and-Hyde-Team sein wie in Runde eins", sagte Coach Claude Julien.

Die Rangers, die neun Heimspiele in Folge gewonnen hatten, verloren zum ersten Mal seit dem 4. Februar 2010 ein Spiel in der regulären Spielzeit, bei dem sie nach 40 Minuten vorne gelegen waren.

"Ich denke, dass wir ein ziemlich starkes Spiel gemacht haben, aber es hat wieder nicht gereicht und das tut definitiv weh", erklärte Lundqvist.

SPOX

San Jose Sharks - Los Angeles Kings 2:1 (1:0, 1:0, 0:1) - Serie: 2-2

Tore: 1:0 Burns (7.), 2:0 Couture (24./PP), 2:1 Richards (50./PP)

Die Sharks übernahmen von der ersten Sekunde an die Kontrolle und spielten die Kings in den ersten 20 Minuten regelrecht an die Wand. Das Schussverhältnis sagte alles: Sharks: 15. Kings: 3.

San Jose verbrachte fast die gesamte Zeit im Drittel der Kings und dominierte komplett, angeführt von einer überragenden Reihe um Joe Thornton, Brent Burns und TJ Galiardi.

Burns war es auch, der in der 7. Minute nach einem perfekten Cross-Ice-Pass von Thornton per One-Timer die Führung erzielte. Dass die Sharks nach dem ersten Drittel nur 1:0 führten, lag an einem gewohnt starken Jonathan Quick (21 Saves) im Tor der Kings und an etwas Pech im Abschluss - so traf Tommy Wingels nur die Latte.

Das 2:0 sollte dann aber früh im Mitteldrittel folgen. Dan Boyle feuerte im Power Play von der blauen Linie und Logan Couture lenkte den Schuss unhaltbar für Quick ins Tor ab. Aber: Nach dem 2:0 hörten die Sharks plötzlich auf zu spielen. In den restlichen 36 Minuten der Partie gab San Jose nur noch 4 (!) Torschüsse ab.

Die Kings wurden stärker und machten vor allem im Schlussdrittel (14:2-Schüsse) immer mehr Druck. Die Folge war der Anschlusstreffer durch Mike Richards. Der Center verwandelte nach einem Schuss von Jeff Carter einen Rebound, Antti Niemi (22 Saves) war zum ersten Mal geschlagen.

In den restlichen zehn Minuten schafften die Kings aber nicht mehr den Ausgleich. L.A. hat jetzt zehn der letzten elf Auswärtsspiele verloren. Spiel 5 findet - aus Sicht der Kings zum Glück - am Donnerstag wieder im Staples Center in Los Angeles statt.

"Wir wussten vor der Serie, dass wir ein Spiel im Staples Center gewinnen müssen, wenn wir die Serie für uns entscheiden wollen. Wir haben unseren Job zuhause gemacht. Jetzt müssen wir nach L.A. gehen und am Donnerstag ein Spiel gewinnen. Wir freuen uns darauf", meinte Couture.

Der Playoff-Spielplan