Bruins crashen Torontos Party

SPOX
07. Mai 201309:23
Die Stimmung der Leafs-Fans war nach der Partie nicht mehr ganz so gut wie davorgetty
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Toronto feiert die Rückkehr von Playoff-Hockey ins Air Canada Centre, zieht aber gegen Boston den Kürzeren. Die New York Rangers geben ein Lebenszeichen von sich und Ducks-Goalie Jonas Hiller wird zum tragischen Helden.

Toronto Maple Leafs - Boston Bruins 2:5 (0:1, 1:3, 1:1) - Serie: 1-2

Tore: 0:1 McQuaid (14.), 0:2 Peverley (26.), 1:2 Gardiner (34./PP), 1:3 Horton (35.), 1:4 Paille (37./SH), 2:4 Kessel (41./PP), 2:5 Krejci (59.)

Playoff-Hockey is back in Toronto! Das vollgepackte Air Canada Centre bekam zum ersten Mal seit 2004 mal wieder eine Postseason-Partie zu sehen. "Das Publikum war unfassbar. Eine solche Lautstärke habe ich in der NHL selten erlebt", so James van Riemsdyk. SPOX

Der Abend war perfekt, wäre da nicht die Bruins gewesen. Boston erwies sich nämlich als Party-Crasher und übernahm durch den 5:2-Erfolg wieder die Führung in der Serie. "Ich bin zufrieden mit unserer Leistung. Wir haben uns vielleicht nicht so viele Chancen herausgespielt wie in Spiel 1, aber für ein Auswärtsspiel war das mehr als ordentlich", so David Krejci, der 1:17 Minuten vor dem Ende mit einem Empty-Net-Goal den Schlusspunkt setzte.

Die Niederlage hatten sich die Leafs aber auch ein wenig selber zuzuschreiben. Die Gastgeber steigerten zwar ihre Intensivität und feuerten insgesamt satte 47 Schüsse auf Bostons Kasten ab. Gleichzeitig leistete sich Toronto aber auch einige Fehler.

"Wir haben einfach mehr Patzer gemacht als sie", so Leafs-Coach Randy Carlyle. Auch Verteidiger Jake Gardiner kam zu demselben Schluss: "Unsere Fehler haben uns heute fertig gemacht."

Boston konnte sich dagegen auf die Reihe um Krejci, Milan Lucic und Nathan Horton verlassen, die insgesamt 2 Tore und 6 Assists verbuchte. In der Serie gegen Toronto steht das Trio nun bereits bei 17 Punkten.

Ebenfalls stark: Oldie Jaromir Jagr, über den Bostons Coach Claude Julien nach der Begegnung sagte: "Das war in der Offense einfach nur Vintage Jagr."

SPOX

New York Rangers - Washington Capitals 4:3 (1:1, 1:1, 2:1) - Serie: 1-2

Tore: 0:1 Backstrom (5.), 1:1 Boyle (13.), 2:1 Brassard (22./PP), 2:2 Green (38.), 3:2 Asham (43.), 3:3 Beagle (48.), 4:3 Stepan (54.)

Die Rangers leben! Oder besser gesagt: Die Rangers-Offense lebt! Nach dem New York in den ersten beiden Partien gerade mal ein Treffer gelungen war, ließen es die Gastgeber im Madison Square Garden nach einer Durststrecke von über 124 Minuten gleich viermal klingeln.

"Wir mussten einen Weg finden, um das Momentum wieder auf unsere Seite zu bekommen. Das haben wir geschafft, die Jungs haben einen guten Job gemacht", so Rangers-Coach John Tortorella.

Und dennoch wären die vier Treffer fast nicht genug gewesen. Nach einem frühen Rückstand drehte New York zwar die Parte, doch die Capitals schienen immer eine Antwort zu haben.

Erst Derek Stepan 6:25 Minuten vor dem Ende sorgte nach einem Pass von Rick Nash für das entscheidende Tor. "Es war ein interessantes und enges Spiel. Es ging hin und her", so der Matchwinner.

Die Caps versuchten nach dem Gegentreffer zum 3:4 aus ihrer Sicht zwar alles. Doch selbst ein Power Play inklusive zusätzlichem Spieler, da Braden Holtby seinen Kasten verließ, reichte nicht für den Ausgleich. Die Gäste fanden einfach keinen Weg vorbei an Rangers-Goalie Henrik Lundqvist (28 Saves).

"Eine 6-gegen-4 Situation bekommt man nicht häufig. Daran muss man sich erst gewöhnen und die richtige Lücke finden", so Alex Ovechkin, der ohne Punkt blieb. Trotz der Pleite führt Washington die Serie weiter an. "Wir müssen uns wieder sammeln, aber das ist kein Weltuntergang für uns", so Mike Green, der in Spiel 2 noch den Game-Winner erzielte.

Detroit Red Wings - Anaheim Ducks 3:2 OT (0:1, 0:0, 2:1, 1:0) - Serie: 2-2

Tore: 0:1 Beleskey (6.), 1:1 Smith (42.), 1:2 Steckel (51.), 2:2 Datsyuk (54.), 3:2 Brunner (76./OT)

Bitterer Abend für Jonas Hiller! Lange sah es so aus, als würde der Ducks-Goalie der Mann des Spiels werden. In den ersten zwei Dritteln ließ der 31-Jährige die Red Wings reihenweise verzweifeln. Insgesamt 32 Saves hatte er nach 40 Minuten auf dem Konto.

Doch dann änderte sich das Bild. Dank Brendan Smith und Pavel Datsyuk rettete sich Detroit in die Overtime, in der Hiller zum tragischen Helden wurde. Über Wings-Verteidiger Jakub Kindl und Joakim Andersson kam der Puck zu Gustav Nyquist.

Der Pass war aber einen Ticken zu lang, wodurch Hiller an die Scheibe gekommen wäre, wenn er früher reagiert hätte. Stattdessen blieb der Goalie allerdings in seinem Kasten. Zwar konnte er den Puck im Endeffekt ablenken, allerdings genau zu Damien Brunner, der durch den Siegtreffer die Joe Louis Arena in ein Tollhaus verwandelte.

Ducks-Coach Bruce Boudreau machte Hiller jedoch keine Vorwürfe: "Das ist eine schwierige Situation. Man konnte nicht erahnen, wer zuerst an den Puck kommt. In diesem Fall ist es wohl besser, im Tor zu bleiben."

Der Goalie, der mit 46 Saves seine zweitbeste Performance in den Playoffs zeigte, war dennoch untröstlich: "Es ist hart, auf diese Art zu verlieren."

Spiel 5 findet in der Nacht auf Donnerstag wieder in Anaheim statt. Die Geschichte spricht dabei für Detroit. Während ihres 22-jährigen Playoff-Runs gewannen die Wings 11 von 19 Serien, die nach vier Partien ausgeglichen waren.

Los Angeles Kings - St. Louis Blues 4:3 (2:2, 0:1, 2:0) - Serie: 2-2

Tore: 0:1 Backes (2.), 0:2 Oshie (5./PP), 1:2 Carter (10.), 2:2 Penner (15.), 2:3 Oshie (26.), 3:3 Kopitar (48.), 4:3 Williams (49.)

Never underestimate the heart of a champion! Ein allseits beliebtes Zitat im US-Sport, das häufig sogar zutrifft. Wie bei den Kings. Der amtierende Stanley-Cup-Sieger war kurz davor, mit einem 1-3-Rückstand in der Serie nach St. Louis zu reisen. Ein Do-or-Die-Spiel in der Halle des Gegners drohte, zumindest bis zum letzten Drittel in Spiel 4.

Denn Los Angeles verlor nicht die Nerven und drehte die Partie im heimischen Staples Center innerhalb von 76 Sekunden, als Anze Koptiar und Justin Williams einnetzten. "Wir geben nie auf. Das hat uns im letzten Jahr ausgemacht, und genauso ist es auch in dieser Saison. Für uns ist alles möglich", so Kopitar, der zudem eine persönliche Negativserie von 19 Begegnungen ohne Treffer beendete.

Bei den Blues, die nach fünf Minuten im ersten Drittel bereits mit zwei Treffern führten, war die Stimmungslage dagegen komplett anders. "Das ist ein Worst-Case-Szenario. Wir dürfen so eine Führung nicht herschenken", so St. Louis' Kapitän David Backes, der den ersten Treffer der Partie machte.

Der NHL-Playoff-Spielplan