Bruins-Sieg in OT - Kings schocken Sharks

SPOX
17. Mai 201309:29
Henrik Lundqvist und Mats Zuccarello nach dem Game-Winner der Bruinsgetty
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Die Boston Bruins gewinnen Spiel 1 der Conference-Halbfinal-Serie gegen die New York Rangers mit 3:2 nach Verlängerung, Dennis Seidenberg muss verletzt passen. In Los Angeles schocken die Kings die San Jose Sharks mit zwei späten Power-Play-Toren und liegen nach einem 4:3-Sieg in der Serie 2-0 in Führung.

Boston Bruins - New York Rangers 3:2 OT (0:0, 1:1, 1:1, 1:0) - Serie: 1-0

Tore: 1:0 Chara (33.), 1:1 McDonagh (40.), 1:2 Stepan (41.), 2:2 Krug (43./PP), 3:2 Marchand (76.)

Im ersten Playoff-Spiel der beiden Original-Six-Teams seit 40 Jahren dauerte es bis zur 33. Minute, ehe im TD Garden das erste Tor fiel. Zdeno Chara brachte Boston mit seinem 2. Playoff-Treffer in Führung, die Assists kamen wenig überraschend von den in der ersten Runde schon überragenden David Krejci und Nathan Horton. Für Henrik Lundqvist, der eine gute Sicht hatte und Charas relativ harmlosen Schuss durchrutschen ließ, endete mit dem Gegentreffer ein Shutout-Streak von 152 Minuten und 23 Sekunden.

Die Rangers kamen aber zurück und drehten das Spiel innerhalb von furiosen 16 Sekunden - verteilt auf zwei Drittel! Zwei Sekunden vor Ende des zweiten Drittels traf Defender Ryan McDonagh nach Vorarbeit von Rick Nash per Slap Shot zum Ausgleich. Und im Schlussdrittel waren gerade 14 Sekunden gespielt, als Derek Stepan (Assists: Carl Hagelin, Ryan Callahan) Tuukka Rask (33 Saves) aus dem Slot zwischen den Beinen erwischte und die Gäste in Führung schoss. SPOX

Die Führung sollte aber nicht lange halten. Steve Eminger musste wegen Haltens auf die Strafbank - und im Power Play schlug ein völliger Nobody für die Bruins zu. Der 22-jährige Torey Krug, der in seiner Karriere erst drei NHL-Spiele absolviert hatte, erzielte das 2:2. Der Pass auf Krug kam vom 19-jährigen Rookie-Verteidiger Dougie Hamilton. Für Krug war es natürlich das erste Tor seiner NHL-Karriere. "Er hätte sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können", so Boston-Coach Claude Julien.

Krug wurde in die Lineup gespült, da Boston riesige Verletzungsprobleme in der Defense hat. Dennis Seidenberg, der in Spiel 7 gegen Toronto nach 37 Sekunden ausgeschieden war, musste wegen seiner Beinverletzung passen. Auch Andrew Ference und Wade Redden fehlten. Aber die Bruins kompensierten die Ausfälle mit ihren Rookie-Ersatzleuten exzellent.

Die Bruins hätten das Spiel fast noch in Regulation gewonnen, aber ein Schuss von Verteidiger Johnny Boychuk knallte 0,1 Sekunden vor der Sirene nur an den linken Pfosten. Nach sechseinhalb Minuten der OT traf Boychuk auf der anderen Seite erneut den Pfosten.

Boston dominierte die Verlängerung (16:5-Schüsse) und kam folgerichtig in der 76. Minute zum Siegtreffer. Patrice Bergeron, der Held aus Spiel 7 gegen die Maple Leafs, machte es diesmal nicht selbst. Er legte diesmal perfekt für Brad Marchand vor, der den Puck an Lundqvist (45 Saves) vorbei ins Tor tippte. Für den Left Winger, in der Regular Season noch Bostons bester Torschütze (18), war es sein erstes Tor in der Postseason 2013.

Während Boston dreimal in Folge in OT gewonnen hat, hat New York jetzt dreimal in Folge in OT verloren in den Playoffs. "Meine OT-Bilanz ist furchtbar, aber ich muss weitermachen und mein Spiel spielen. Hoffentlich dreht es sich dann auf meine Seite", sagte Lundqvist.

Chara, der am Ende über 38 Minuten auf dem Eis stand, sammelte bei Marchands Game-Winner noch einen Assist ein. Spiel 2 findet am Sonntag in Boston statt.

SPOX

Los Angeles Kings - San Jose Sharks 4:3 (1:0, 1:2, 2:1) - Serie: 2-0

Tore: 1:0 Carter (4.), 2:0 Doughty (25./PP), 2:1 Marleau (30.), 2:2 Stuart (35.), 2:3 Vlasic (49.), 3:3 Brown (59./PP), 4:3 Lewis (59./PP)

Diese Kings sind der Wahnsinn! Den Champion scheint schon wieder wie in der letzten Saison überhaupt nichts aufhalten zu können. In Spiel 2 gegen die Sharks gaben die Kings eine 2:0-Führung aus der Hand, Verteidiger Marc-Edouard Vlasic brachte San Jose in der 50. Minute mit seinem 1. Karriere-Playoff-Tor (im 74. Spiel) in Front.

Die Gäste hatten das Spiel gedreht, waren 5:5 erneut das bessere Team und schienen vollkommen verdient auf einem guten Weg, die Serie auszugleichen und mit einem guten Gefühl nach Hause zu reisen. Stattdessen erlebten sie in der Schlussphase ein Fiasko.

Ausgerechnet der bärenstarke Brad Stuart (1 Tor, 1 Assist) kassierte in der 58. Minute eine 2-Minuten-Strafe wegen Beinstellens, und nur 22 Sekunden später musste auch Vlasic (Spielverzögerung) raus, nachdem er den Puck über das Plexiglas befördert hatte. Unfassbar bitter.

Die Kings bekamen eine 5:3-Power-Play-Chance und ließen sich nicht lange bitten. Zunächst markierte Captain Dustin Brown nach Vorarbeit von Jeff Carter und Mike Richards den Ausgleich - und nur 22 Sekunden später schoss Trevor Lewis (1. Playoff-Tor) das 3:2 für die Kings. L.A. gewann das Spiel und wusste danach selbst nicht genau, wie das eigentlich passieren konnte.

"Wir sind natürlich glücklich über das Ergebnis, aber wir müssen besser spielen. Wir können uns nicht immer in solch eine Situation bringen", meinte Brown. Für die Kings war es seit März der 12. Heimsieg in Folge, außerdem haben sie nach dem 0-2-Rückstand gegen die Blues in Runde eins jetzt sechs Spiele in Serie gewonnen.

Jonathan Quick verbuchte 28 Saves und stellte mit dem 26. Playoff-Sieg seiner Karriere den Franchise-Rekord von Kelly Hrudey ein. Antti Niemi kam auf 27 Saves, war aber machtlos gegen das Power Play der Kings. L.A. musste auf Center Jarret Stoll verzichten, nachdem er in Spiel 1 einen Hit gegen den Kopf von Raffi Torres abbekommen hatte. Torres wurde nach einer Anhörung in New York von der NHL für den Rest der Serie gesperrt.

Brad Richardson ersetzte Stoll in der Lineup der Kings und steuerte einen Assist zum Sieg bei. Spiel 3 findet am Samstag im Shark Tank statt.

Der Playoff-Spielplan