Tebows letzter Vorhang?

SPOX
04. September 201515:56
War es seine Abschiedsvorstellung bei den Eagles - oder gar in der NFL? Tim Tebowgetty
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Tim Tebow beendet seine Preseason mit einem guten Auftritt, es könnte dennoch sein letzter in der NFL gewesen sein. Die Washington Redskins haben indes womöglich bald Klarheit bei Robert Griffin III und Marcus Mariota feiert eine Premiere. Außerdem: Tyler Lockett glänzt erneut, Brett Hundley legt eine Gala gegen die Saints hin und das Browns-Receiver-Chaos geht weiter.

New England Patriots (2-2) - New York Giants (2-2) 9:12 (0:3, 6:3, 0:3, 3:3)

Party in Foxboro! Brady freigesprochen - was kümmert es da, dass der Golden Boy natürlich nicht anwesend war, und Backup Jimmy Garoppolo angesichts dieser Tatsache auch keine Minuten mehr bekam. Stattdessen feierte man die Entscheidung mit "Brady 1, Goodell 0" oder "Richter Berman for President 2016"-Plakaten. Nur Bill Belichick ließ das Ganze mal wieder kalt. "Ich werde nur über das Spiel sprechen - nur Fragen zum Spiel", wehrte er ab.

Das war ziemlich lahm und bot lediglich sieben gelungene Field-Goal-Versuche bei fast keinen Startern auf beiden Seiten. Ryan Lindley (22/45, INT) und Ryan Nassib (16/32, 193 YDS) konnten als etatmäßige Quarterbacks auch nicht gerade überzeugen. Dafür leisteten sich die Kicker Stephen Gostkowski und Chris Boswell keinen Fehlversuch.

New York Jets (3-1) - Philadelphia Eagles (3-1) 24:18 (7:3, 10:9, 7:0, 0:6)

War es erst einmal sein letzter Auftritt in der NFL? Wenn ja, dann hat sich Tim Tebow achtbar aus der Affäre gezogen: Der 28-Jährige, der bei den Eagles um den dritten Quarterback-Platz kämpft, warf gegen die Jets zwei Touchdowns, eine Interception und erlief bei 189 Passing Yards noch 32 Yards am Boden.

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"Ich mache mir keine Sorgen über Dinge, die ich nicht beeinflussen kann", so der polarisierende QB, der zuletzt 2012 für die Jets gespielt hatte. "Es ist ein Segen für mich, rauszugehen und das Spiel spielen zu dürfen, das ich liebe. Es hat heute sehr viel Spaß gemacht."

Es liegt nun an Chip Kelly, ob er sich für Tebow oder Matt Barkley (4/5, 45 YDS, INT) entscheidet. Bei den Jets durfte Backup Matt Flynn zum ersten Mal zeigen, was er kann - und machte das ebenfalls recht gut (10/14, 137 YDS, 2 TDs, INT). "Die Entscheidung wird nicht einfach", so Coach Todd Bowles zum Duell zwischen Flynn und Josh Johnson. "Beide bringen eine ganz eigene Dynamik in unser Spiel." Positiv für New York: Das Running Game funktioniert. Gleich 215 Yards wurden erlaufen.

Indianapolis Colts (1-3) - Cincinnati Bengals (3-1) 6:9 (0:0, 0:6, 3:0, 3:0)

Besonders spannend war es nicht, was den Fans in Indianapolis geboten wurde. Die großen Stars saßen allesamt aus, also wurde es ein Spiel mit Turnovern, Punts und insgesamt fünf verwandelten Field Goals. "Ich finde unsere Defense hat gut gespiel", so Colts-Coach Chuck Pagano. Offensiv war es nicht das Gelbe vom Ei: Zwar stand man gleich mehrfach kurz vor der Endzone, aber Third-Stringer Bryan Bennett warf gleich drei Picks, dazu kam noch auch noch ein Fumble.

Bengals-Backup A.J. McCarron machte da einen besseren Eindruck (15/28, 219 YDS), wurde aber gleich viermal gesackt. "Er hat abgeklärt gespielt", lobte Coach Marvin Lewis. "Seine Protection war nicht immer so wie gewünscht, aber er hat sich davon nicht beeindrucken lassen." Fazit: Man sei mit McCarron sehr zufrieden. Verdrängen wird der Andy Dalton aber wohl trotzdem nicht.

Eine Schrecksekunde bot das Spiel während der Halbzeit. Als das Dach des Lucas Oil Stadiums geschlossen wurde, wurden drei Zuschauer von einem herunterfallenden Bauteil getroffen - zwei mussten in einem Krankenhaus behandelt werden.

Miami Dolphins (1-3) - Tampa Bay Buccaneers (2-2) 17:22 (3:12, 7:3, 0:7, 7:0)

Die Verletzungsseuche wütete in dieser Partie bei den Bucs. Mit Starting Guard Garrett Gilkey (Knie), Backup-DE Larry English (Knie) und seinem Kollegen T.J. Fatinikun (Schulter) mussten gleich drei Linemen ihren Auftritt vorzeitig beenden. Backup-QB Mike Glennon konnte mit zwei Picks ebenfalls nicht glänzen. Besser lief es für Rookie-Kicker Kyle Brindza, der zwei lange Field Goals (57 und 55 Yards) versenkte und damit vor Connor Barth starten dürfte.

Bei den Dolphins sieht alles danach aus, als würde Josh Freeman die Cuts, die bis zum Freitag durchgeführt werden müssen, nicht überleben - er kam erst im dritten Viertel in die Partie und wird wohl nicht an McLeod Bethel-Johnson (11/16, 127 YDS, 2 INT) vorbeikommen. First-Rounder DeVante Adams feierte nach Fußverletzung sein Comeback und fing einen Pass für 11 Yards.

Green Bay Packers (2-2) - New Orleans Saints (0-4) 38:10 (0:10, 10:0, 7:0, 21:0)

Es scheint, als wären die Cheeseheads auch hinter Aaron Rodgers und Backup Scott Tolzien gut aufgestellt: Brett Hundley nahm die dezimierte Saints-Secondary erfolgreich aufs Korn und lieferte gleich vier Touchdown-Pässe und insgesamt 236 Passing Yards ab. "Er hat noch eine Menge zu lernen", schwächte Coach Mike McCarthy zwar ab, für den Third-Stringer wird es aber wohl reichen. Mit Myles White (2 TDs) und Larry Pinkard (77 YDS) konnten sich auch ein paar Wide Receiver empfehlen.

Bei den Saints war der Fall klar. "Wir müssen uns das Tape nochmal anschauen, aber ich fand, dass wir bei den Cornerbacks Probleme hatten." Die Secondary des Champions von 2009 hat bereits einige hochkarätige Ausfälle zu verkraften. QB Luke McCown spielte nur einen Drive, war dabei aber fehlerlos (5/5, 82 YDS, TD).

Atlanta Falcons (2-2) - Baltimore Ravens (1-3) 20:19 (7:3, 6:3, 7:0, 0:13)

Die Falcons sind noch auf der Suche nach einem Backup-QB und ihrer besten Option auf der Running-Back-Position. Das könnte sich nach diesem Spiel erledigt haben. Sowohl QB Sean Renfree (10/15, 75 YDS, TD) als auch Rookie-RB Tevin Coleman (8 CAR, 56 YDS) wussten ihren Coach zu beeindrucken. "Es liegt ja nicht in meinen Händen, aber ich bin mit mir, meinem Spiel und meiner Preseason zufrieden", so Renfree. Coach Dan Quinn lobte seinerseits Coleman: "Wir haben seine Geschwindigkeit gesehen."

Bei den Ravens brachte Quarterback Matt Schaub alle sieben Pässe für 88 Yards an den Mann, Corner Travis Howard musste mit einer Schulterverletzung im dritten Viertel raus. Es hätte dennoch beinahe für das Comeback gereicht, aber die Two-Point-Conversion von Bryn Renner (128 YDS, 2 TDs) fand ihr Ziel nicht. "Man hat gesehen, dass unsere Jungs bis zum Ende gekämpft haben", lobte Coach John Harbaugh dennoch.

Detroit Lions (3-1) - Buffalo Bills (2-2) 17:10 (0:7, 10:3, 0:0, 7:0)

Bills-Coach Rex Ryan hatte nach dem Spiel die Schnauze voll. "Wir haben teilweise die dümmsten Sachen gemacht, die ich je in diesem Sport gesehen habe", ärgerte er sich nach der Pleite. "Das war schrecklich." Vor allem ärgerte er sich über das Offside von Ikemefuna Enemkpali - dem Linebacker, den er nach dessen Streit mit Geno Smith von den Jets geholt hatte. So wurde ein Turnover on downs von den Lions im Schlussviertel wieder rückgängig gemacht.

Auch der vierte QB im Kader Matt Simms hatte Probleme und leistete sich gleich drei Fumbles. "Auf diesem Level darf das einfach nicht passieren", sagte er selbstkritisch. "Ich bin der Quarterback, alles fängt mit mir an und hört mit mir auf." Und weil Kicker Dan Carpenter auch noch ein Field Goal gegen die Stange setzte, ätzte Ryan: "Wir schauen uns besser nach jemandem um, der in seinem Leben schonmal gegen einen Football getreten hat - egal wer."

Pittsburgh Steelers (1-4) - Carolina Panthers (3-1) 6:23 (0:0, 0:17, 3:3, 3:3)

Es war ein lustloser Auftritt der Steelers, die sich offensichtlich schon mit dem Season Opener und ihrem "neuen Gegner" Tom Brady beschäftigten. "Wie könnte man die Saison besser beginnen als gegen Brady", sagte Defensive End Cameron Heyward. "Glückwunsch an Brady, wir sehen uns am Donnerstag." Das wird für die gebeutelten Steelers, die unter anderem auf Center Maurkice Pouncey und Receiver Martavis Bryant verzichten müssen, alles andere als leicht.

Carolina kam auf 263 Yards mehr Raumgewinn als Pittsburgh und hat vor dem Auftakt gegen die Jaguars zumindest ein bisschen Momentum. QB Joe Webb brachte es auf 193 Yards und einen TD, außerdem gelangen dem Team 226 Rushing Yards, angeführt von Jordan Todman (5 CAR, 72 YDS) und Cameron Artis-Payne (12 CAR, 67 YDS).

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Tennessee Titans (2-2) - Minnesota Vikings (4-1) 24:17 (14:0, 0:3, 3:7, 7:7)

Nur für einen Drive (vier Snaps) durfte Titans-Quarterback Marcus Mariota gegen die Vikings ran, die aber nutzte der Rookie: Mariota (2/3, 74 YDS, TD) warf seinen ersten Preseason-Touchdown-Pass, ein 59-Yarder zu Harry Douglas. "Ab jetzt zählt es und wir freuen uns darauf. Wir haben uns eine gute Grundlage geschaffen", erklärte Mariota anschließend.

Für die Vikings dagegen war es die erste Preseason-Niederlage unter Coach Mike Zimmer. "Meine Bilanz ist mir egal", ließ Zimmer anschließend wissen, "aber ich verliere nicht gerne. Das war keine gute Leistung von uns." Für Kicker Blair Walsh (1/2) ging eine frustrierende Preseason zudem auch im letzten Spiel weiter.

Walsh, der seinen Vertrag gerade verlängert hat, beendet die Preseason mit fünf Treffern aus elf Versuchen sowie einem verpassten Extra Point. Zimmer gewährte insgesamt 29 Spieler eine Pause und so durfte Rookie-QB Taylor Heinicke (27/41, 279 YDS, 2 TDs) durchspielen. Rookie-WR Stefon Diggs (8 REC, 85 YDS, TD) baute auf seinem guten Auftritt gegen Dallas in der Vorwoche auf.

St. Louis Rams (0-4) - Kansas City Chiefs (4-0) 17:24 (14:7, 3:10, 0:7, 0:0)

Obwohl die Rams auch im letzten Preseason-Spiel anfangs den Großteil ihrer Starter aufboten, reichte es nicht zum ersten Sieg. Nick Foles (2/3, 49 YDS, INT) warf einen Pick, der allerdings nicht auf seine Kappe ging, während WR Tavon Austin (2 REC, 49 YDS) mit einem 43-Yarder den ersten Touchdown ermöglichte. "In einigen der Jahre, in denen wir am Ende bei zwei Siegen und 14 Niederlagen standen, hatten wir davor ziemlich gute Preseasons. Es geht jetzt nicht nur um Siege oder Niederlagen", betonte Defensive End Chris Long.

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Chiefs-Coach Andy Reid, der alle Starter schonte, war leicht anderer Auffassung: "Wir sind in Amerika, deshalb spielst du, um zu gewinnen. Egal ob das Ping Pong oder ein Hot-Dog-Wettessen ist. Aber natürlich verstehen wir, dass es die Preseason ist." Gleichzeitig war es die erste perfekte Chiefs-Preseason seit 1969, damals gewann Kansas City seinen bis heute einzigen Super Bowl.

Aaron Murray (11/15, 86 YDS, TD) ersetzte zur Pause Chase Daniel (16/20, 117 YDS, TD, INT) und eröffnete das dritte Viertel mit einem perfekten Touchdown-Drive, danach gab es auf beiden Seiten keine Punkte mehr.

Washington Redskins (3-1) - Jacksonville Jaguars (2-2) 16:17 (7:0, 3:7, 0:7, 6:3)

Bei den Jags stand im Preseason-Finale der Kicker im Fokus: Jason Myers, ein ehemaliger Arena-League-Spieler, der noch nie in einem NFL-Spiel gegen einen Ball getreten hatte, soll den nach Pittsburgh abgegebenen Josh Scobee ersetzen - und erlebte in Bilderbuchdebüt. Dreieinhalb Minuten vor Schluss gelang ihm der Game-Winner aus 47 Yards. Einen 56-Yarder hatte er zuvor noch verfehlt. Davon abgesehen waren keine Starter auf dem Feld, Backup-QB Stephen Morris (16/25, 160 YDS, TD) durfte durchspielen.

Gleiches galt für Colt McCoy (22/33, 208 YDS, TD) auf Seiten der Redskins, McCoy ist angesichts der Unklarheiten rund um Robert Griffin III wohl Stand jetzt Backup für Starter Kirk Cousins. Im Backup-WR-Corps konnte Rashad Ross (10 REC, 103 YDS, TD) ordentlich Pluspunkte sammeln und Coach Jay Gruden lobte: "Er leistet hervorragende Arbeit."

Außerdem hatte er noch eine Ankündigung parat: Laut Gruden hat der entthronte RG3 im Zuge seiner Gehirnerschütterung am Freitag Termine bei zwei Ärzten und könnte danach aus medizinischer Sicht grünes Licht erhalten. In dem Fall können die Redskins versuchen, Griffin per Trade abzugeben - oder aber den einstigen Hoffnungsträger, dessen Gehalt für die 2016er Saison nur im Fall einer schweren Verletzung garantiert ist, entlassen.

Dallas Cowboys (1-3) - Houston Texans (2-2) 21:14 (0:0, 0:7, 14:0, 7:7)

Für Houston stand das finale Preseason-Spiel im Zeichen der Running-Back-Planung. Da weiterhin unklar ist, für wie lange Starter Arian Foster ausfällt, ging es um die vorläufigen Backups: Alfred Blue und Jonathan Grimes bekamen frei, dafür durften sich Chris Polk (10 ATT, 24 YDS) und Kenny Hilliard (18 ATT, 42 YDS) zeigen. Polk konnte vor allem im Passing Game (4 REC, 37 YDS, TD) zusätzlich Argumente sammeln.

Gleichzeitig gab es aber auch schlechte Nachrichten: Quarterback Tom Savage (18/29, 135 YDS, 2 TDs, INT, FUM), der eigentlich durchspielen sollte, musste kurz vor Schluss mit einer Schulterverletzung raus. "Er hat einiges richtig gemacht. Aber wir hatten Schwierigkeiten in der Pass Protection", gab Coach Bill O'Brien zu.

Die Cowboys konnten derweil auf ihr Running Game bauen. Ben Malena (15 ATT, 88 YDS, TD) sowie Gus Johnson (16 ATT, 68 YDS, TD) trugen die Offense, während Quarterback Dustin Vaughan (11/20, 115 YDS) wenige Gründe dafür liefern konnte, dass das Team ihn als dritten QB in den Kader nimmt. Defensiv überzeugte Rookie-DE Ryan Russell mit einem Sack sowie einem Forced Fumble, Rookie-Corner Byron Jones durfte sich vornehmlich als Safety versuchen.

Chicago Bears (3-1) - Cleveland Browns (1-3) 24:0 (0:0, 7:0, 14:0, 3:0)

Vor allem offensiv war es ein ernüchterndes Preseason-Finale für die Browns. Zwar erhielten mit Josh McCown und Johnny Manziel die ersten beiden Quarterbacks eine Pause, genau wie die komplette Starting-O-Line, dennoch lieferte die Partie gegen Chicago einige Erkenntnisse - vor allem im Bezug auf das Receiving-Corps. Dwayne Bowe, eigentlich als Nummer-1-WR geholt, spielte bis ins dritte Viertel. Dennoch blieb es bei einem Catch für acht Yards.

Im Vorfeld der Partie kamen bereits Gerüchte auf, wonach Bowe um seinen Kaderplatz zittern muss. Terrelle Pryor, der aktuell von QB auf WR umgeschult wird, durfte erstmals spielen, bekam aber keinen Pass in seine Richtung. Stattdessen erlief er bei zwei Versuchen neun Yards und durfte im Special Team ran. Backup-QB Thad Lewis (14/20, 100 YDS, INT) erlebte einen harten Abend.

Schuld daran war, neben der wackligen O-Line, eine starke Bears-Defense. Sieben Sacks und drei Takeaways (INT, 2 FUM) verzeichnete Chicago und geht so mit einem Shutout aus der Preseason. "Die Jungs haben heute Argumente für sich gesammelt. Das macht die Kader-Entscheidungen schwerer für uns, aber das ist gut. Wir werden alles tun, um die besten 53 Spieler auszuwählen", zeigte sich Coach John Fox zufrieden.

Denver Broncos (3-1) - Arizona Cardinals (2-2) 20:22 (13:0, 0:10, 7:6, 0:6)

Primär zwei Dinge standen für Cardinals-Coach Bruce Arians in Denver im Fokus, beide dürften ihn zufriedengestellt haben: Sowohl Running Back Chris Johnson (11 ATT, 45 YDS, 1 REC, 10 YDS), als auch Linebacker Sean Weatherspoon (3 Tackles), beide nach Verletzung zum ersten Mal in der laufenden Preseason auf dem Platz, lieferten eine gute Partie ab. Bitter dagegen: Rookie-TE Gerald Christian musste mit einer mutmaßlich schweren Knieverletzung raus.

Safety Chris Clemons, dessen Kaderplatz inzwischen sicher sein dürfte, legte nochmals eine Interception drauf und im Backup-QB-Duell hatte dieses Mal Logan Thomas (9/10, 116 YDS, TD) vor Phillip Sims (14/22, 101 YDS, TD) leicht die Nase vorn. Rookie-WR J.J. Nelson (2 REC, 70 YDS, TD) gelang das nächste Big Play, während die O-Line, genau wie Kicker Chandler Catanzaro (zwei Extra-Points verfehlt) wieder wackelte. Fünf Sacks gelangen den Broncos so, Linebacker Shaquil Barrett (7 Tackles, 2 Sacks) stach besonders heraus.

Coach Gary Kubiak fasste zusammen: "Wir haben einige junge Spieler gefunden, die uns helfen werden." Offensiv überzeugte Brock Osweiler (7/12, 108 YDS, TD) bei seinem Kurzeinsatz, sein erster Snap war ein 78-Yards-TD-Pass zu Andre Caldwell bei einem Kubiak-typischen Play-Action-Rollout. RB Montee Ball (16 CAR, 27 YDS) blieb auch gegen Arizonas Backups vieles schuldig. Bereits vor dem Spiel war zudem bekannt geworden, dass Broncos-Safety T.J. Ward aufgrund einer mittlerweile fallen gelassenen Anklage aus dem Vorjahr für den Season-Opener gesperrt wurde.

San Francisco 49ers (2-2) - San Diego Chargers (2-2) 14:12 (8:0, 0:6, 0:0, 6:6)

Aus Niners-Sicht stachen zwei Spieler heraus: RB Jarryd Hayne (10 ATT, 58 YDS) sollte auch letzte Zweifel beseitigt haben, der Ex-Rugby-Star dürfte seinen Kaderplatz nahezu sicher haben. Ein weiteres Highlight war sein Bilderbuch-Block gegen Cornerback Lowell Rose und Coach Jim Tomsula betonte: "Ich werde keinen anderen Spieler runtermachen. Aber Jarryd ist ein harter Typ."

Daneben war es ein guter Abend für WR Bruce Ellington (3 REC, 86 YDS, TD), der seine Knöchelverletzung offenbar überwunden hat. Während die erste Offense, die gegen San Diego nicht spielte, die Preseason ohne Touchdown beendet, konnte Backup-QB Dylan Thompson (17/25, 225 YDS, 2 TDs, INT) zwei Mal jubeln.

Bei San Diego fiel Rookie-WR Tyrell Williams (4 REC, 81 YDS) positiv auf, auch wenn er zunächst zwei frühe Drops zu verdauen hatte. "Das war wahrscheinlich der beste Moment meines Lebens. Ich habe so lange darauf gewartet, in die Endzone zu kommen", strahlte Williams anschließend. Backup-QB Kellen Clemens (10/17, 64 YDS) erlebte einen durchwachsenen Abend.

Seattle Seahawks (2-2) - Oakland Raiders (1-3) 31:21 (10:0, 7:7, 7:7, 7:7)

Es war erneut die Tyler-Lockett-Show in Seattle. Der Rookie-Receiver beendete seine starke Preseason mit einem 63-Yard-Touchdown beim ersten und einzigen Pass von Starting-QB Russell Wilson, zumindest als Punt-Returner wird Lockett in dieser Saison auf sich aufmerksam machen.

Davon abgesehen überzeugten die Hawks im Backup-Duell mit einem starken Running Game (31 ATT, 224 YDS, TD), vor allem Rookie Thomas Rawls (11 ATT, 87 YDS, TD) sammelte hier Argumente. Den Raiders wurde derweil einmal mehr aufgezeigt, dass die Backup-O-Line dringend Verstärkung braucht.

Die zweite sowie danach die dritte Einheit lieferten gegen Seattle einen desolaten Auftritt ab, was sich besonders im Running Game (25 ATT, 27 YDS, TD) bemerkbar machte. Quarterback Matt McGloin (16/24, 186 YDS, 2 TDs) lieferte gemessen an seiner Line ein gutes Spiel ab, wovon vor allem Receiver Seth Roberts (7 REC, 110 YDS, TD) profitierte.

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