4OT! Schröder-Rekord in irrem Thriller

SPOX
30. Januar 201709:53
Carmelo Anthony und Paul Millsap lieferten sich ein heißes Duell getty
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Die Atlanta Hawks und New York Knicks liefern sich einen vogelwilden Schlagabtausch über vier Verlängerungen, wobei Dennis Schröder per Karriererekord glänzt. Auch Paul Zipser überzeugt wieder bei den Bulls, während sich die Warriors ohne den erkrankten Stephen Curry gegen aufopferungsvoll kämpfende Trail Blazers zum Sieg zittern.

Atlanta Hawks (29-20) - New York Knicks (21-29) 142:138 4OT (BOXSCORE)

Was für ein irres, irres Ding! Beide Teams fanden offensiv schnell ins Spiel und trafen vor allem im ersten Viertel hochprozentig. Dabei erwischte Carmelo Anthony, der insgesamt auf 45 Zähler kam, einen Traumstart und stand nach dem ersten Viertel bei schon bei 17 Punkten. Bei den Hawks hatte Paul Millsap (37 Punkte, 19 Rebounds) zunächst die heiße Hand und kam zur Pause auf 19 Punkte. Defensive Stops waren in der ersten Halbzeit Mangelware und so ging es mit 61:65 in die Kabinen.

Dennis Schröder zeigte über das ganze Spiel sein ausgezeichnetes Spielverständnis und versuchte immer wieder seine Mitspieler zu leichten Punkten zu verhelfen (15 Assists, Carrer-High), allerdings leistete er sich dabei auch 6 Turnover. Nach drei schnellen Jumpern hatte er aber Probleme mit seinem eigenen Wurf und beendet das Spiel mit 23 Punkten (9/25 FG), zudem riss seine Serie von 25 getroffenen Freiwürfen in Folge.

In einem ausgeglichenen letzten Viertel gab es einige Führungswechsel, ehe DS17 Kollege Dwight Howard (19 Punkte, 13 Rebounds) einen Alley-Oop auflegte und Atlanta eine Minute vor Schluss in Führung brachte. Zuvor musste Kristaps Porzinigs (15 Punkte) mit sechs Fouls vom Feld. Der Lette sorgte aber vorher noch mit einem krachenden Dunk über Howard für das Highlight des Abends. Melo glich das Spiel 2,6 Sekunden vor Schluss aus und nach einem Fehlwurf von Millsap ging es folgerichtig in die Overtime.

Entscheidung in vierter Overtime

Auch dort konnte sich keine Mannschaft absetzen. Schröder brachte sein Team trotz seiner Wurfschwäche per Layup 22 Sekunden vor dem Ende der zweiten OT mit zwei Punkten in Front. Aber die Knickerbockers kamen ein weiteres Mal durch Anthony zurück und der schickten die Begegnung in die zweite OT. In jener brachte Schröder Atlanta mit einem aggressiven Zug zum Korb zwölf Sekunden vor Schluss in Front und wurde dabei von Anthony gefoult - Melos sechstes.

Allerdings vergab Dennis den Bonusfreiwurf. Das sollte sich rächen: Courtney Lee erzielte per Pull-Up von Downtown den erneuten Ausgleich und es sollte die dritte Verlängerung folgen. Dort das gleiche Spiel: Schröder glich das Match drei Sekunden vor dem Ende erneut per Layup aus und somit sollten ein weiteres Mal fünf Extraminuten gespielt werden.

In denen gab es schließlich die Entscheidung. Die Knicks führten drei Minuten vor dem Ende noch mit drei Punkten Vorsprung, blieben dann aber ohne Punkte, während Bazemore per Layup sowie Millsap das Spiel drehten. Zehn Sekunden vor dem Ende wanderte Schröder wieder an die Linie, traf aber nur seinen ersten Freiwurf und ließ den Knicks so mit drei Punkten Rückstand die Chance auf Overtime fünf. Doch dieses Mal vergab Lee aus der Distanz, womit Schröders letzter Punkt für die endgültige Entscheidung sorgte. Alles vorbei. Nach 68 Minuten Spielzeit.

Indiana Pacers (25-22) - Houston Rockets (35-16) 120:101 (BOXSCORE)

Unerwartet herber Dämpfer für die Rockets, die in den letzten Tagen etwas straucheln und in Indiana bereits die dritte Niederlage aus den letzten vier Spielen kassierten. Dabei kamen die Texaner schon verschlafen aus der Umkleide und setzten das erste Viertel, das sie mit 20:33 abgaben, in den Sand. Der Anfang vom Ende für Houston.

Zwar kamen die Rockets in der ersten Hälfte noch einmal auf sechs Punkte heran, in der zweiten Halbzeit zogen die Hausherren dann aber endgültig davon, bauten den Vorsprung zwischenzeitlich auf 20 Punkte aus und ließen ihn in den zweiten 24 Minuten nie unter 12 Punkte fallen.

Klare Sache: Die Rockets wirkten müde auf der letzten Station des fünf Spiele andauernden Roadtrips durch die Landschaft der Eastern Conference. Das war vor allem James Harden anzumerken, der nie richtig ins Spiel kam und am Ende bei 15 Punkten (3/17 FG), 8 Assists und 8 Ballverlusten stand. Sein elftes Spiel mit mindestens acht Ballverlusten - Ligarekord. Überzeugen konnte bei Houston nur Ryan Anderson (27 Punkte, 7 Rebounds).

Die Pacers dagegen machten einen bärenstarken Eindruck, allen voran Paul George, der nicht nur mit einem extrem beeindruckenden Slam Dunk über Patrick Beverley für Aufsehen sorgte, sondern auch 33 Punkte (13/23 FG) sowie 9 Rebounds auflegte. Neben dem Superstar glänzten auch Jeff Teague (17 Punkte, 15 Assists) und Myles Turner (18 Punkte, 10 Rebounds, 4 Blocks).

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New Orleans Pelicans (19-29) - Washington Wizards (27-20) 94:107 (BOXSCORE)

Die Pelicans bekommen einfach keine Konstanz in ihre Leistungen. Bereits zum dritten Mal in Serie gab es nun direkt nach einem Sieg eine bittere Niederlage. Doch gegen die sehr formstarken Wizards, die ihren achten Sieg aus den letzten neun Spielen einfuhren, tun sich momentan alle Teams schwer.

Mit dementsprechend viel Selbstbewusstsein gingen die Gäste auch ins Spiel und bauten sich bis zur Pause einen komfortablen 17-Punkte-Vorsprung auf. Der schmolz im dritten Viertel dann aber gänzlich dahin, weil die Pelicans angeführt vom einmal mehr unglaublichen Anthony Davis (36 Punkte, 15/25 FG, 17 Rebounds) zur großen Aufholjagd bliesen. Dank eines 33:17 im dritten Viertel waren die Hausherren wieder dran.

Dann aber machten die Hauptstädter wieder ernst. John Wall führte mit 18 Punkten sowie 19 Assists meisterhaft Regie und Backcourt-Partner Bradley Beal (27 Punkte, 11/16 FG) sowie Markieff Morris (21 Punkte, 8 Rebounds) gaben die Vollstrecker, sodass Washington in der Crunchtime nichts mehr anbrennen ließ.

Die Braue war dennoch nicht komplett unzufrieden. "Wir haben uns heute selbst bewiesen, dass wir mit jedem Team mithalten können", betonte Davis, der mit Point Guard Jrue Holiday (26 Punkte, 11 Assists) einen starken Kollegen an seiner Seite hatte, während bei den Wizards auch Marcin Gortat ein Double-Double (17 Punkte, 11 Rebounds) auflegte.

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Toronto Raptors (29-19) - Orlando Magic (19-30) 113:114 (BOXSCORE)

Trendwende? Mitnichten! Nach dem Erfolg gegen die Bucks dachten die Raptors, dass sie ihre vorige fünf Spiele andauernde Pleitenserie vergessen machen könnten, doch nun kassierten die Kanadier zuhause eine weitere ganz bittere Niederlage. Dabei fuhren die Magic gerade einmal ihren zweiten Sieg aus den letzten 16 Spielen gegen die Raptors ein.

Dass es überhaupt noch einmal knapp wurde aus Sicht der Raptors, war dem gewohnt starken Backcourt-Duo zu verdanken. Sechs Minuten vor dem Ende waren die Raptors noch mit 15 Punkten Abstand zurück, ehe dank DeMar DeRozan (22 Punkte, 6/18 FG) und Kyle Lowry (33 Punkte, 8 Assists) das Comeback gelang.

Point Guard Lowry hatte Orlandos Führung fünf Sekunden vor Schluss per Dreier auf zwei Punkte verkürzt. Im Anschluss verwandelte aber der großartig aufspielende Nikola Vucevic (25 Punkte, 10 Rebounds, 5 Assists) zwei ganz wichtige Freiwürfe zur Entscheidung. Lowry traf zwar noch einen Dreier, doch mit lediglich 0,5 Sekunden auf der Uhr schafften es die Raptors nicht mehr, den Gegner zu foulen.

So konnten die Magic nach zuletzt drei Niederlagen am Stück mal wieder einen Erfolg feiern. Während DeRozan und Lowry bei den Raptors nur wenig Unterstützung erhielten, glänzten bei Orlando vor allem die Second Unit um Jeff Green (16 Punkte, 6/8 FG) und D.J. Augustin (21 Punkte, 7/10 FG) sowie Elfrid Payton mit einem Double-Double (11 Punkte, 10 Assists).

Chicago Bulls (24-25) - Philadelphia 76ers (17-29) 121:108 (BOXSCORE)

Einmal mehr waren die Augen gespannt auf die kriselnden Bulls gerichtet: Würde sich die angeknackste Teamchemie auch gegen die aufblühenden Sixers bemerkbar machen oder würde ein souveräner Erfolg rausspringen gegen Philly, das im Back-to-Back-Game erneut freiwillig auf Über-Rookie Joel Embiid verzichtete? Die Antwort auf dem Court tendierte mit Abstrichen eher zur zweiten Option.

Zumindest schien Chicago früh auf einen deutlichen Sieg aus. Mit einem wiedererstarkten Jimmy Butler (28 Punkte, 8/18 FG, 8 Rebounds, 7 Assists), der genauso wieder starten durfte wie Dwyane Wade (14 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists), stürmten die Bulls im ersten Viertel zu einer 37:23-Führung, die sie bis zum Schluss auch nicht mehr abgaben und größtenteils souverän verwalteten.

Fünf Minuten vor Schluss schien das Spiel allerdings noch einmal zu kippen, als Nik Stauskas (15 Punkte, 6/14 FG) per Layup auf 104:99 verkürzte und so die von Ersan Ilyasova (31 Punkte, 11 Rebounds), T.J. McConnell (14 Punkte, 12 Assists) und Robert Covington (21 Punkte, 12 Rebounds) initiierte Aufholjagd auf die Spitze trieb. Gegen Ende hin rissen sich die Bulls aber zusammen.

Spätestens als Paul Zipser zwei Minuten vor Schluss den Dreier zum 115:101 verwandelte, war das Spiel entschieden. Dabei war der erneut starke Deutsche mit 13 Punkten (5/8 FG) sowie dem besten Plus-Minus-Rating seines Teams (+20) in 29 Minuten Einsatzzeit, wichtiger Bestandteil einer großartigen Bank um Rajon Rondo (8 Punkte, 10 Assists), welche die Sixers mit 49:15 ganz klar in die Schranken wies.

Portland Trail Blazers (21-28) - Golden State Warriors (41-7) 111:113 (BOXSCORE)

Was für ein Kampfgeist der Trail Blazers! Wenn die Warriors und Blazers aufeinandertreffen, wird es eigentlich immer unterhaltsam. So auch dieses Mal. Hatte Portland in den beiden ersten Spielen gegen die Dubs in dieser Saison noch mehr als deftige Pleiten kassiert, waren sie im dritten von vier Spielen schon näher dran am Sieg gegen den Vize-Champ. Nun, im letzten Duell der Regular Season, wirkten sie dagegen eigentlich schon wieder weit abgeschlagen.

Ohne den kranken Stephen Curry, der sein erstes Spiel in dieser Saison verpasste, legten die Gäste von Beginn an gut los. Die Offensive lief auch ohne Steph flüssig. Vier Minuten vor der Pause schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen, als der abermals starke Kevin Durant (33 Punkte, 10 Rebounds) auf 53:35 stellte.

Doch gut zehn Minuten später sah die Lage schon ganz anders aus, als Evan Turner (18 Punkte, 6 Assists) zum 64:64 ausglich. Dank eines 29:11-Runs waren die Hausherren plötzlich wieder da, ehe die Dubs erneut davonzogen und dank zweier Dreier von Andre Iguodala (12 Punkte, 3/4 Dreier) vor dem Schlussviertel mit zehn Punkten Vorsprung führten. Doch Portland gab weiter nicht auf. Angeführt von Damian Lillard (19 Punkte, 8 Assists) und C.J. McCollum (28 Punkte, 10/16 FG) gelang sechs Minuten vor dem Ende der Ausgleich zum 93:93.

Fortan war es extrem eng. Durant trug sein Team, besorgte eine Minute vor Schluss eine Vier-Punkte-Führung, ehe Klay Thompson (27 Punkte, 6/21 FG) gut 30 Sekunden vor Schluss mit einem grandiosen Dreier scheinbar den Deckel drauf machte. Portland kämpfte aber weiter, McCollum nagelte noch einen Dreier rein, Thompson patzte einmal an der Freiwurflinie und nachdem Durant ein Offensivfoul beim Einwurf gegen sich gepfiffen bekam, erhielten die Gastgeber sogar die Chance auf den Sieg, doch Turner vergab schließlich komplett freistehend von der Dreierlinie mit dem Buzzer.

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