Schwacher Williams! Nets verlieren in Miami

Max Marbeiter
10. November 201208:38
Deron Williams (r.) leistete sich gegen Miami sieben BallverlusteGetty
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Brooklyn (1-2) war als echter Gradmesser nach Miami (4-1) gereist, verließ Southbeach aber mit einer deutlichen Pleite. Deron Williams erwischte gegen die Heat einen ganz schwachen Abend. Topscorer der Partie war Dwyane Wade.

Der Meister zieht weiter seine Bahnen. Angeführt von LeBron James (20 Punkte, 12 Rebounds, 8 Assists) und Dwyane Wade hat Miami auch die hochgehandelten Brooklyn Nets in aller Deutlichkeit besiegt. Vor allem Wade benötigte ein wenig Anlaufzeit, war am Ende mit 22 Punkten jedoch Topscorer der Partie.

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Die Nets mussten erneut ohne den am Knöchel verletzten Gerald Wallace antreten und konnten sich diesmal nicht einmal auf ihren Spielmacher verlassen. Deron Williams erwischte einen ganz schwachen Abend und stand am Ende bei nur 3 Assists, dafür aber 7 Ballverlusten.

Einzig Kris Humphries hatte den Heat mit 11 Punkten sowie Rebounds ein wenig entgegenzusetzen, tauchte nach starker Anfangsphase aber zusehends ab.

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Die Reaktionen:

Avery Johnson (Trainer Brooklyn Nets): "Gegen sie ist es einfach schwer, wenn man sich zu viele Ballverluste leistet. Teilweise dachte ich, dass wir unsere Half-Court-Defense gut aufgestellt hatten. Wir haben den Ball teilweise von LeBron und Wade ferngehalten, dabei aber ihre Shooter vergessen."

Dwyane Wade (Miami Heat): "Wir wissen, dass es Momente gibt, in denen der Wurf nicht so fällt, wie man es gern hätte. Deshalb muss ein Team defensiv stark sein, wenn es in dieser Liga erfolgreich sein will."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff:

Klein bleibt Trumpf in Southbeach. Bosh startet erneut als Center, James und Battier auf den Forward-Positionen.

Die Nets müssen nach seiner Knöchelverletzung aus dem Opener gegen Toronto weiter auf Gerald Wallace verzichten. Keith Bogans steht an der Seite von Deron Williams, Joe Johnson, Kris Humphries und Brook Lopez zum Tipoff auf dem Parektt.

5.: Kris Humphries! In nur fünf Minuten greift sich der Forward fünf Rebounds, davon zwei am offensiven Brett. Deron Williams leistet sich dagegen gleich drei schnelle Ballverluste. Anders LeBron James. Der Finals MVP erzielt neun der ersten 13 Heat-Punkte.

10.: Bosh mit einem schönen Bodenpass auf den zum Korb cuttenden Chalmers. Dann findet James auch noch Battier in der Ecke. Inzwischen dürfen wir allerdings auch Deron Williams in der Partie begrüßen. Pull-up-Jumper von der Freiwurflinie, langer Zweier. Doch Battier antwortet abermals von draußen. 22:20 Heat!

15.: Joe Johnson und Mirza Teletovic per Dreier beenden einen 11-2-Run der Heat. Auf der anderen Seite trägt sich Dwyane Wade erstmals in den Statistikbogen ein. Weicher Jumper aus der Mitteldistanz! Dann befördert Teletovic Ray Allens Versuch mit Nachdruck ans Brett. Zu spät. Goaltending! 34:27 Heat!

20.: Time to fly! Wade klaut Brooks den Spalding, bedient James und hebt nach kurzem Sprint ab. Lobpass. Alley-oop! Deron Williams leistet sich dagegen weiter leichte Fehler. Diesmal rennt er in Chalmers hinein. Die Konsequenz? Offensivfoul und Turnover Nummer vier für Williams.

27.: Wade dreht sich im Post elegant um Bogans herum und vollendet. Johnson nimmt erneut einen schlechten Wurf und wird dabei auch noch von Bosh geblockt. Break Miami. Dreier Battier. 15 Punkte Führung für die Heat.

33.: Die Nets leisten sich zu viele Turnover, schießen zudem schwach aus dem Feld. Also bringt Chalmers die Heat per Layup mit 20 Punkten in Führung. Es muss was passieren.

39.: 23 Punkte betrug der Vorsprung der Heat zu Beginn des letzten Viertels. Zeit, den Reservisten ein wenig Spielzeit zu gewähren. Rashard Lewis schnappt sich hinten den Steal und schließt vorne mit Authorität ab.

44.: Die Nets haben absolut nichts mehr entgegenzusetzen. Miami baut seinen Vorsprung Stück für Stück aus.

Der Star des Spiels: LeBron James. Ja, es klingt langweilig - und ja, Dwyane Wade scorte besser. Doch in den wenigen richtig kritischen Phasen trug James die Heat auf seinen Schultern. Als Kris Humphries Miamis Defense zu Beginn erhebliche Probleme bereitete, hielt der Finals-MVP vorne mit neun Punkten dagegen und nahm Humphries dann auch noch dessen Dominanz am Brett.

Der Flop des Spiels: Deron Williams. Satte 7 Turnover sind für einen All-Star-Point-Guard schlicht zu viel. Dazu drückte Williams 4 Mal von jenseits der Dreierlinie ab, traf jedoch nicht einen einzigen Versuch und verteilte lediglich 3 Assists. Ein gebrauchter Abend!

Die Analyse: So schnell sich die Brooklyn Nets an ihre neue Heimat gewöhnt haben, so unwohl fühlen sie sich offenbar in der Ferne. Beim amtierenden Meister aus Miami wollte nichts klappen. Deron Williams leistete sich ungewohnt viele Ballverluste (7), Joe Johnson nahm schwere Würfe und fand zu keiner Zeit seinen Rhythmus.

Dazu schoss das gesamte Team schwach aus dem Feld (37,5 Prozent) - und richtig mies von jenseits der Dreierlinie. Lediglich 14,3 Prozent der Würfe von Downtown fanden auch ihr Ziel.

Einzig Kris Humphries sorgte mit 5 Rebounds nach fünf Minuten zu Beginn für etwas gute Laune auf der Nets-Bank. Als Eric Spoelstra jedoch anstelle des körperlich unterlegenen Shane Battier Lebron James gegen Humphries stellte, war auch dessen uneingeschränkte Dominanz am Brett Geschichte.

Dazu erzielte James 9 der ersten 13 Heat-Punkte und führte Miami so durch die schwere Anfangsphase. Unterstützung erhielt er dabei von Mario Chalmers, der die Defense der Nets durch punktgenaue Zuspiele vor allem zu Beginn weit auseinanderzog und den potenten Schützen der Heat so den nötigen Raum verschaffte.

Chris Bosh war dagegen überraschend nicht der große Faktor - er musste es auch nicht sein. Dank guter Team-Defense limitierten die Heat insbesondere Brook Lopez' Einfluss auf das Spiel unter den Brettern, sodass Bosh lediglich 29 Minuten auf dem Parkett verbringen musste.

Angesichts der schwachen Leistung von Deron Williams fehlte Brooklyns Offense schlicht die ordnende Hand. Das Resultat: Erzwungene Würfe, schlechtes Ballmovement und jede Menge Turnovers. Am Freitag erhalten die Nets in Orlando aber die Chance, ihrem Florida-Aufenthalt doch noch ein positives Ende zu bereiten.

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