Die NBA-Saison steht vor dem Restart, die Seeding Games in Disney World haben jedoch keine Auswirkung mehr auf die Saison-Awards. Es ist also Zeit, die wichtigsten Auszeichnungen zu vergeben! Die SPOX-Redakteure picken MVP, Rookie of the Year & Co.
Most Improved Player
Ole Frerks: Brandon Ingram.
Adebayo oder Tatum sind auch gute Kandidaten, Siakam und Doncic sowieso. Ingram hat mich persönlich am meisten beeindruckt, weil sein Spiel so viel klüger und zielgerichteter geworden ist. Die Defense muss er allerdings zwingend wieder verbessern.
Robert Arndt: Bam Adebayo.
Ich bleibe bei meinem Pick aus der Preseason. Neben Butler inzwischen der wichtigste Mann bei den Heat und von der Flexibilität ein "Draymond Green light." Ich bin gespannt, ob er sein Niveau in den Playoffs halten oder sogar steigern kann.
Philipp Jakob: Brandon Ingram.
Der Tapentenwechsel im Sommer 2019 scheint ihm gut getan zu haben. In seinem ersten Jahr mit den Pels hat er Career-Highs in Sachen Punkte, Rebounds und Assists aufgelegt und das bei etwa gleicher Minutenanzahl. Der Forward ist endlich zum All-Star gereift, als Belohnung wartet in der Offseason ein neuer, lukrativer Vertrag - und der MIP-Award.
Philipp Schmidt: Luka Doncic.
Seine steile Entwicklung war zwar etwas leichter zu projizieren als die von Bam Adebayo, aber das macht sie nicht weniger beeindruckend: Trotz eines deutlichen Anstiegs der Usage Rate wurde das Spiel des Slowenen in allen Belangen besser. Mehr Punkte (28,7 zu 21,2), mehr Assists (8,7 zu 6,0), mehr Rebounds (9,3 zu 7,8), bessere Feldwurfquote (46,1 zu 42,7 Prozent). Enough said!
Florian Regelmann: Bam Adebayo.
Mehr als sein Scoring und Rebounding beeindruckt mich, dass der Typ plötzlich über 5 Assists pro Spiel auflegt. Niemand hat sein All-Around-Game so sehr verbessert.
Stefan Petri: Brandon Ingram.
Hat gezeigt, dass er als erste Option einer Offense funktionieren und in dieser Hinsicht ein Team anführen kann. Die Frage ist nur, ob das mittelfristig auch zusammen mit Zion funktioniert ...
Lino Wilczewski: Luka Doncic.
Schwieriger Award mit einer Menge Kandidaten. Für mich ist Doncics Sprung zum Superstar am beeindruckendsten.
Coach of the Year
Ole Frerks: Nick Nurse.
Eindeutig! Nurse hat aus einem guten Team ein überragendes gemacht, kein Coach zeigt seine Kreativität so oft und so beeindruckend.
Robert Arndt: Nick Nurse.
Was die Raptors defensiv Spiel für Spiel aus dem Hut zauberten, war mehr als beeindruckend. Exemplarisch dafür die furiose Aufholjagd im vierten Viertel gegen die Mavs. Nurse sorgte dafür, dass Toronto auch ohne Kawhi ein würdiger Titelverteidiger war.
Philipp Jakob: Nick Nurse.
Die geschätzten Kollegen haben die Argumente für Nurse schon hinreichend präsentiert, er ist auch mein Pick. Als Runner-Up möchte ich an dieser Stelle aber noch Taylor Jenkins lobend hervorheben. Wohl kaum jemand hätte den Grizzlies eine solch starke Saison zugetraut.
Philipp Schmidt: Nick Nurse.
Hätten Experten vor der Saison bezüglich einer möglichen Platzierung der Raptors im Osten zwischen Platz zwei und Platz zehn wählen müssen, hätte sich vermutlich die Mehrheit für letzteren entschieden. Nurse hat sie trotz der Abgänge von Kawhi und Green nach L.A. eines Besseren belehrt und schreckt auch nicht vor taktischen Experimenten zurück wie unter anderem einer gelegentlichen Ganzfeldpresse.
Florian Regelmann: Nick Nurse.
Die Raptors sind ohne Kawhi besser geworden. Die sind ohne Kawhi besser geworden, verdammt!
Stefan Petri: Nick Nurse.
Die letztjährigen Finals fand ich ob der Warriors-Rumpftruppe mit den vielen Verletzten nicht so leicht zu bewerten, was Nurse angeht. Dieses Jahr hatte er zeitweise die Rumpftruppe - und trotzdem ohne Kawhi einen Contender gebastelt. Chapeau!
Lino Wilczewski: Nick Nurse.
Nicht viele hatten die Champs nach Kawhis Abgang auf dem Zettel, jetzt stehen die Raptors mit der zweitbesten Defensive der Liga auf Rang zwei im Osten - trotz Verletzungen von Kyle Lowry und Pascal Siakam. Da muss der Coach ja irgendwas richtig machen.
Defensive Player of the Year
Ole Frerks: Giannis Antetokoumpo.
Die mit (riesigem!) Abstand beste Defense der Liga funktioniert vor allem deshalb, weil Giannis konstant mehr Raum abdeckt als jeder andere Help-Verteidiger. Dass Milwaukee auch andere gute Verteidiger hat, ist kein Argument gegen den Griechen.
Robert Arndt: Giannis Antetokounmpo.
Es ist fast schon lächerlich, wie gut die Defense der Bucks war. 3,3 Punkte pro 100 Ballbesitze haben die Bucks weniger zugelassen als das nächste Team, Toronto. Das verdient Anerkennung und deswegen kriegt der Greek Freak von mir auch noch einen zweiten Award.
Philipp Jakob: Anthony Davis.
Zugegeben, es ist schwer, gegen Giannis zu argumentieren. Ich versuche es trotzdem: 2018/19 rangierte die Lakers-Defense nur im Mittelfeld der Liga, es ist vor allem der Braue zu verdanken, dass L.A. dieses Jahr eine Top-3-Verteidigung stellt. Er ist der Anker, der alles zusammenhält. Seine 2,4 Blocks pro Spiel reichen für Platz 3 ligaweit und auch am Perimeter steht er seinen Mann.
Philipp Schmidt: Giannis Antetokoumpo.
Enges Rennen zwischen Giannis und AD. Aufgrund seiner offensiven Dominanz wird leicht unterschlagen, welchen Einfluss der Grieche auch am anderen Ende des Courts hat. Noch einen Tick flexibler einsetzbar als Davis, seine 0,782 zugelassenen Punkte pro gegnerischem Ballbesitz sind sensationell.
Florian Regelmann: Giannis Antetokounmpo.
Nur MJ und Olajuwon haben in einer Saison den MVP und den DPOY abgeräumt, Giannis wird sich hier einreihen.
Stefan Petri: Giannis Antetokounmpo.
Der Typ ist halt einfach unfair. Punkt.
Lino Wilczewski: Giannis Antetokounmpo.
Sowohl am Perimeter als auch in der Zone ein Albtraum, mit ihm auf dem Feld wird die beste Defensive der Liga zur mit Abstand besten Defensive der Liga.
Sixth Man of the Year
Ole Frerks: Dennis Schröder.
Idealer Fit neben CP3, dazu endlich auch wieder defensiv ein Plus-Spieler. Gerade mit letzterem bekommt Schröder bei mir knapp den Vorzug vor Harrell und Lou-Will, die beim Closing Lineup der Clippers nicht zwingend dabei sein müssen.
Robert Arndt: Dennis Schröder.
Vielleicht ein wenig mit der deutschen Brille, aber Schröder hat für mich seine beste NBA-Saison absolviert. Es hilft natürlich, einen CP3 an seiner Seite zu haben, aber der deutsche Nationalspieler agierte so kontrolliert wie noch nie und überraschte mich vor allem am hinteren Ende des Feldes.
Philipp Jakob: Dennis Schröder.
DS17 spielt "den besten Basketball seiner Karriere", sagt zumindest Thunder-GM Sam Presti. Das lässt sich gut und gerne so unterschreiben. So effizient wie 2019/20 war Schröder noch nie, dazu ist er in der Crunchtime ein wichtiger Faktor und der beste Bank-Scorer der kompletten Association (19,0 Punkte).
Philipp Schmidt: Dennis Schröder.
In seinem zweiten Jahr in OKC scheint Schröder seine ideale Rolle gefunden zu haben. Der Deutsche kam (mit einer Ausnahme) stets von der Bank, legte sowohl aus dem Zweier- als auch aus dem Dreierbereich die besten Quoten seiner Karriere auf und bildete mit CP3 und SGA das beste Three-Guard-Lineup der Liga.
Florian Regelmann: Dennis Schröder.
Ich bin überhaupt kein Schröder-Fan, aber er ist in der Rolle als sechster Mann zum Star geworden. Er hat den Award tatsächlich total verdient.
Stefan Petri: Montrezl Harrell.
18,6 Punkte und 7,1 Rebounds in knapp 28 Minuten sind schon sensationell (58 Prozent aus dem Feld). Ich denke, dass Schröder das Ding am Ende gewinnen wird, aber Harrell hat seinen Teamkollegen Lou Williams quasi "enttrohnt" und das gehört gewürdigt.
Lino Wilczewski: Dennis Schröder.
OKC ist eines der Überraschungsteams dieser Saison, nicht zuletzt dank Schröder. Führt alle Bankspieler der Liga bei den Punkten an, das Guard-Lineup aus Shai Gilgeous-Alexander, Chris Paul und Schröder gehört zu den effektivsten der Liga.
Executive of the Year
Ole Frerks: Sam Presti.
Dass OKC direkt so gut sein würde, hat sicherlich zu einem gewissen Anteil mit Glück zu tun. Was Presti jedoch kontrollieren konnte, hat er überragend kontrolliert: OKC hat einen künftigen Franchise Player in Gilgeous-Alexander und in den nächsten Jahren alle Draft-Picks. Viel besser kann ein Team nach dem Exodus zweier Superstars nicht aussehen.
Robert Arndt: Sam Presti.
Du gibst deine zwei besten Spieler in Russell Westbrook und Paul George ab, bekommst dafür eine Wagenladung an Picks sowie einen zukünftigen Hall of Famer und spielst immer noch um den Heimvorteil in den Playoffs (auch wenn es diesen diesmal nicht gibt)? Dann hast du einiges richtig gemacht.
Philipp Jakob: Lawrence Frank.
Mit Kawhi sicherten sich die Clippers in der Free Agency 2019 den absoluten Hauptgewinn, der George-Trade war deshalb ein No-Brainer, trotz des natürlich beträchtlichen Preises. Auch während der Saison hat Frank gute Deals eingefädelt (Marcus Morris, Reggie Jackson).
Philipp Schmidt: Lawrence Frank.
Die Clippers werden wohl auch in den nächsten Jahr(zehnt)en nicht am Status der Lakers als Nummer eins in der Stadt der Engel rütteln können. Was hilft, um das Interesse zu erhöhen? Prominente Investitionen! Durch die Addition von Kawhi und PG-13 sind die Clippers in der Spitze und insbesondere in der Tiefe so aufgestellt, dass der Titelkampf nur über sie gehen kann. Da ist es auch sekundär, dass eine ganze Wagenladung an Erstrundenpicks nach Oklahoma gewandert ist.
Florian Regelmann: Jon Horst.
Besser und vor allem tiefer kann man ein Team nicht zusammenstellen. Die Bucks sind natürlich Giannis, aber auch so viel mehr. Horst ist ein Genie.
Stefan Petri: Sam Presti
Die Clippers haben sich beim PG-Trade in meinen Augen dermaßen über den Tisch ziehen lassen (von Presti UND Kawhi!), dass es hier nur einen Gewinner geben kann: Denjenigen, der auf der anderen Seite des Tisches saß.
Lino Wilczewski: Sam Presti.
Hat nach Paul Georges Trade-Forderung das Beste aus der kniffligen Situation gemacht. Die Thunder haben einen Haufen Picks und stehen im Westen sogar etwas besser da als in der vergangenen Saison.
Rookie of the Year
Ole Frerks: Ja Morant.
Ein Rookie-Point Guard darf eigentlich nicht so einen großen positiven Einfluss nehmen. Morant ist unheimlich spielintelligent. Die Assist-Zahlen würden noch deutlich besser aussehen, wenn Memphis etwas mehr Shooting um ihn herum hätte.
Robert Arndt: Ja Morant.
So stark Zion in seinen 19 Spielen auch war, Morant verdient diesen Award ohne Zweifel. Den Grizzlies wurde vor der Spielzeit der letzte Platz im Westen angedichtet, nun sind sie auf Kurs Playoffs - und Morant ist schon jetzt dabei der Mann, der schwungvoll den Taktstock schwingt.
Philipp Jakob: Ja Morant.
Klare Angelegenheit: Morant schnappt sich den Award, Zions 19 Partien reichen einfach nicht. Der Grizzlies-Guard spielte über die komplette Saison konstant stark (und einfach spektakulär) - und das auf der wohl schwierigsten Position für einen Rookie.
NBA: Die Statistiken von Ja Morant und Zion Williamson im Vergleich
Name (Team) | Spiele / Minuten | Punkte | Rebounds | Assists | Turnover | FG% | 3FG% |
Ja Morant (Grizzlies) | 59 / 30,0 | 17,6 | 3,5 | 6,9 | 3,2 | 49,1 | 36,7 |
Zion Williamson (Pelicans) | 19 / 29,7 | 23,6 | 6,8 | 2,2 | 2,7 | 58,9 | 46,2 |
Philipp Schmidt: Ja Morant.
Morant überzeugte nicht nur durch seine Zahlen, sondern sorgte mit seinen spektakulären Moves und seinem Clutch-Scoring auch dafür, dass Grizzlies-Spiele wieder richtig Spaß machten. Zion hat gezeigt, dass er der bessere Spieler ist, 19 Partien reichen für den Award allerdings nicht aus.
Florian Regelmann: Ja Morant.
Er hat konstant gute Leistungen gezeigt und war in puncto Clutch-Scoring sehr überzeugend. Zion hat zu wenig gespielt, die Sache ist eindeutig.
Stefan Petri: Ja Morant.
Konkurrenzlos. Hoffentlich sehen wir in der Bubble noch ein paar seiner versuchten Monster-Dunks.
Lino Wilczewski: Ja Morant.
Ein möglicher Playoff-Push der Pelicans hätte Zion vielleicht noch einmal eine Chance gegeben, so ist Jas Vorsprung zu groß.
Most Valuable Player
Ole Frerks: Giannis Antetokounmpo.
Vielleicht wäre noch eine Diskussion draus geworden, wenn Giannis in einer 82-Spiele-Saison signifikante Teile verpasst hätte. Das ist offensichtlich nicht passiert. Also: Klare Sache. Was LeBrons Leistung nicht schmälern soll.
Robert Arndt: Giannis Antetokounmpo.
Kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie hatte ich bereits mein Plädoyer für den Griechen abgelegt. Mehr gibt es nicht hinzuzufügen, auch wenn LeBron im Anschluss zwei starke Spiele gegen Milwaukee und die Clippers hinlegte.
Philipp Jakob: Giannis Antetokounmpo.
Genauso eindeutig wie das ROTY-Rennen. Am Greek Freak führt dieses Jahr kein Weg vorbei, im Vergleich zur Vorsaison hat er sich beim Punkte- und Reboundschnitt sowie bei der Dreierquote nochmal gesteigert - in weniger Minuten wohlgemerkt. Und dabei war er vergangene Saison schon MVP!
Philipp Schmidt: Giannis Antetokounmpo.
LeBron tat alles in seiner Macht Stehende, um zu beweisen, dass er sein Team auch im Westen zur besten Bilanz führen kann, gegen den Greak Freak reichte dies trotzdem bei weitem nicht: Giannis spielte wenig (unter 31 Minuten!), aber überragte bei der besten (Regular-Season-)Mannschaft der NBA.
Florian Regelmann: Giannis Antetokounmpo.
Knapp 30 Punkte, 14 Rebounds und 6 Assists im Schnitt, obwohl er nicht mal 31 Minuten spielt! Das ist historisch krass. Ende der Diskussion.
Stefan Petri: Giannis Antetokounmpo.
Flo, nervt es dich auch immer so, wenn über Spieler gesprochen wird, die in die "MVP-Diskussion" gehören? LeBron, Harden, Luka, ... Die Diskussion beschränkt sich dieses Jahr auf: "Ja, sie waren sehr gut. Aber deutlich schlechter als Giannis."
Lino Wilczewski: Giannis Antetokounmpo.
Wer nach einer MVP-Saison nochmal eine Schippe draufgelegt, ist nur schwer vom Thron zu stoßen.
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