Finn Fichtner

Luka Doncic und LeBron James. Zwei Namen, zwei Superstars, die eigentlich Erfolg in den Playoffs garantieren sollten. Doch die erste gemeinsame Spielzeit endet mit den Los Angeles Lakers bereits in der ersten Runde. Die Gründe für das Ausscheiden sind dabei offensichtlich.<script src="https://cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SINGLE_0f62273e-d2c6-4b78-91e1-a392bf63ae31" async=""></script>

Hatte Nico Harrison mit dem Doncic-Trade doch recht? Die Los Angeles Lakers haben in der NBA nun ein "großes" Problem

"Defense wins Championships." Kaum ein Tag verging in den vergangenen Wochen, an denen Nico Harrison, <a href="https://www.spox.com/nba/listen/dallas-mavericks-nico-harrison-und-der-gigantischste-scherbenhaufen-der-nba-ein-narzisstischer-gm-demontiert-sich-selbst/blt823aba18fc1faa1c" target="_blank">der vermutlich unbeliebteste Mann in Texas</a> und GM der Dallas Mavericks, nicht irgendwo wieder verlauten ließ, dass am defensiven Ende des Feldes Titel gewonnen werden. Dafür kann man auch einmal den absoluten Fanliebling, einen der besten Spieler der Liga und den Franchise Player des künftigen Jahrzehnts abgeben.Doch so viel Kritik und Spott auch auf Harrison seit seinem Trade von Luka Doncic gegen Anthony Davis (und Maxi Kleber gegen Max Christie) einprasselte: Als die<a href="https://www.spox.com/nba/listen/fuehlt-sich-nicht-echt-an-luka-doncic-und-die-los-angeles-lakers-scheiden-gegen-die-minnesota-timberwolves-aus-den-nba-playoffs-aus/blt26f9458efd26ffa7" target="_blank"> Los Angeles Lakers mit jenem Doncic sang- und klanglos mit 1-4 von den Minnesota Timberwolves in der ersten Runde der Playoffs eliminiert wurden</a>, dürfte Harrison kurz hämisch gegrinst haben. Denn er hatte es ja stets allen gesagt und vermutlich hätten die Lakers mit AD die Serie enger gestalten oder gar gewinnen können.Dass zudem Doncic <a href="https://www.spox.com/nba/listen/er-hat-sich-die-ganze-nacht-uebergeben-drama-um-luka-doncic-in-den-nba-playoffs-lebron-james-veraergert-nach-pleite-gegen-die-timberwolves/blt612455e175e0f7d4" target="_blank">mehrfach angeschlagen durch die Serie ging</a> und defensiv nicht immer glänzte, wird ebenfalls nicht achselzuckend im Wohnzimmer Harrison zur Kenntnis genommen worden sein. Doch seine Mavs sind natürlich trotzdem nicht Sieger des Trades und durften bereits die gesamte erste Playoffrunde zu Hause auf der Couch verbringen, <a href="https://www.spox.com/nba/listen/trotz-gala-von-anthony-davis-saison-der-dallas-mavericks-endet-im-fiasko-grizzlies-mit-ueberragendem-ersten-viertel/bltd9a0ac4081f215cb" target="_blank">da jene durch das Ausscheiden im Play-In</a> (trotz einer Gala von Davis) deutlich verpasst wurde.&nbsp;Denn während das Titelfenster der Mavs nun in naher Zukunft nur einen minimalen Spalt offen ist, ist es für die Lakers vermutlich für viele Jahre geöffnet. Doch um es zu nutzen, braucht es große Veränderungen – insbesondere auf den großen Positionen.

"Defense wins Championships": Hatte Nico Harrison recht?

Denn wie immer schrieb zwar jedes Spiel in der Serie gegen die Wolves seine eigene Geschichte, doch eine Story aus Game 5 wird am längsten im Gedächtnis bleiben: die Rebounds. Oder vielmehr: die nicht geholten Rebounds. Denn Minnesota war selbst bemüht, sich in die Geschichtsbücher einzutragen und wandelte auf Spuren des legendären Kollapses der Houston Rockets in Game 7 gegen die Golden State Warriors 2018 und verballerte zwischenzeitlich 17 Dreier in Folge. Am Ende fielen beschauliche 7 von 47 Würfen von Downtown. Eine Ausbeute von nicht einmal 15 Prozent, an der auch Anthony Edwards mit null Treffern bei elf Versuchen aus der Distanz großen Anteil hatte.Am Ende war das jedoch komplett egal, da Rudy Gobert eine Career Night erlebte. 27 Punkte (12/15 FG) und 24 Rebounds (9 (!) offensive) markierte der Franzose zu Spielende im Boxscore. Absurde Zahlen im Vergleich zu seinen Leistungen in den Partien zuvor, bei denen er es in vier Partien nicht einmal zusammengerechnet auf die gleich Punkteausbeute gebracht hatte. Der Grund für die Dominanz Goberts und die immer wieder zweiten Chancen für die Wolves? Die "Größe" der Lakers.

Sternstunde in Game 5: Rudy Gobert dominiert die Lakers

Head Coach JJ Redick hatte bereits in der zweiten Halbzeit von Game 4 eine einzigartige und spannende Entscheidung getroffen und alle fünf Akteure (Luka Doncic, Austin Reaves, LeBron James, Rui Hachimura, Dorian Finney-Smith) über das gesamte dritte und vierte Viertel auf dem Feld gelassen. Vor dem entscheidenden fünften Spiel verließ er genervt nach Fragen zu seinen Rotationen die Pressekonferenz und zauberte dann in der Nacht auf Donnerstag bei der 96:103-Niederlage eine Überraschung aufs Parkett: Small Ball.Center Jaxson Hayes musste seinen Startplatz räumen und nicht nur das: Keine einzige Sekunde an Einsatzzeit erhielt der Big Man, der im Anschluss gleichermaßen wegen des Ausscheidens und seines Bankplatzes fassungslos war: "Es fühlt sich nicht real an." In den Partien zuvor hatte Hayes, dessen Limitierungen bekannt und offensichtlich sind, immerhin pro Partie 7,5 Minuten gespielt.Redick griff die Frage nach seiner Entscheidung gegenüber den Medien vorweg: "Natürlich kann man jetzt sagen, dass wir mit einem Center hätten spielen sollen." Der Rookie-Coach hatte jedoch auch eine Begründung parat: "Wir konnten mit ihm halt nicht scoren. Alles ist ein Kompromiss." Zugegebenermaßen riss Hayes mit insgesamt 7 Punkten in den vier Partien zwar offensiv keine Bäume raus, aber konnte mit seinen 2,13-Metern immerhin einige Rebounds pflücken und ausboxen. In Game 5 gelang den Lakers weder viel in der Offensive noch am Brett.&nbsp;

"Alles ist ein Kompromiss": Small-Ball-Experiment scheitert

Verzweifelt klagte Rui Hachimura im Anschluss an: "Wir konnten uns keine Rebounds holen. Wir brauchen jemanden, der uns Rebounds holt." Zwar bemängelte beispielsweise Experte Bill Simmons vor Ort, dass die Schwäche bei Abprallern nicht allein an mangelnder Größe, sondern auch an mangelndem Einsatz lag ("Niemand von den Lakers wollte überhaupt die Rebounds holen"), doch auch die Lakers selbst wussten, was das eigentliche Problem war.Und jenes fiel ihnen nicht erst mit dem Ausscheiden auf. LeBron James wich der Frage nach der Big-Man-Position auf der Pressekonferenz gekonnt mit einem spitzen Hinweis aus: "Kein Kommentar. Ich sage sowas nie, aber mein Kumpel (Anthony Davis) sagte, wen er braucht und eine Woche später war er weg." Jener Davis, der einen weiteren Big gefordert hatte und nur kurz darauf nach Dallas verschifft wurde, hinterließ somit eine noch größere Lücke bei den großen Jungs.&nbsp;Dementsprechend wollten die Lakers Mark Williams von den Charlotte Hornets noch kurz vor der Trade Deadline verpflichten. <a href="https://www.spox.com/nba/listen/mehrere-probleme-beim-medizincheck-los-angeles-lakers-machen-nba-trade-von-mark-williams-rueckgaengig/bltcd4c182dc14f4b9f" target="_blank">Sein Wechsel scheiterte jedoch am Medizincheck</a>. Im Anschluss lief Williams gesund und munter für die Hornets auf und lieferte noch mehr als solide Stats für den Rest der Saison (14,9 Punkte, 10,8 Rebounds, 2,5 Assists, 1,3 Blocks). Der im Gegenzug doch nicht getradete Dalton Knecht durfte sich bis auf vier mickrige Minuten die gesamten Playoffs im Trainingsanzug in Lila und Gold von der Bank aus anschauen. Dementsprechend schickte Williams via Instagram mit nur einem einzelnen Smiley einen Gruß aus der Küche und streute Salz in die Wunden der Lakers.&nbsp;<blockquote class="twitter-tweet">🙂— Mark Williams (@MarkWi1liams) <a href="https://twitter.com/MarkWi1liams/status/1917804395921629685?ref_src=twsrc%5Etfw">May 1, 2025</a></blockquote>
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Geplanter Ersatz von Anthony Davis verhöhnt die Lakers

In Los Angeles werden die Wunden nach dem Ausscheiden jetzt schnellstmöglich geleckt und die Lücken gestopft werden müssen. Rob Pelinka, President of Basketball Operations, stellte bereits klar: "Einen Center zu haben, der eine vertikale Bedrohung darstellt und die Zone defensiv schützt. Ich denke, das wäre der Schlüssel. Ich möchte mich zwar noch nicht ganz genau auf einen Spielertypen festlegen, aber wir wissen, dass wir einen Big Man brauchen." Es gibt einige Spieler, die in dieses Profil passen, wenngleich "Purple and Gold" keine Unmengen an möglichen Assets vorweisen kann. Hayes hingegen wird Free Agent. Seine Zukunft gilt derzeit noch als unklar. Als aktuelle Favoriten für die "5" bei den Lakers gelten Brook Lopez, Nic Claxton und Clint Capela. Vielleicht ruft Pelinka aber ja auch nochmal in Dallas an und fragt Kollege Harrison, wie es mit Doncics altem Buddy, dem jungen Dereck Lively II, ausschaut.&nbsp;Es steht auf alle Fälle eine spannende und wichtige Offseason in LA bevor - ganz unabhängig von den <a href="https://www.spox.com/nba/listen/naechster-blockbuster-trade-in-der-nba-giannis-offenbar-auf-wunschliste-der-lakers-gespraeche-ueber-zukunft-mit-den-milwaukee-bucks-geplant/blt440ca262ea2f08b0" target="_blank">wilden Gerüchten um Giannis Antetokounmpo</a>. JJ Redick, der von Doncic und LeBron zum Abschluss noch einmal mit Lob überschüttet wurde, kündigte bereits an: "Ich kann mich noch deutlich verbessern." Wenn ihm das gelingt und ihm die richtigen Spieler zur Verfügung gestellt werden, könnten alle für einen ersten Titelrun mit Doncic und dem vielleicht letzten mit LeBron bereit sein. Möglicherweise heißt es dann in gut einem Jahr: "Big Men win Championships."

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Hatte Nico Harrison mit dem Doncic-Trade doch recht? Die Los Angeles Lakers haben in der NBA nun ein "großes" Problem | SPOX

Der Trade von Luka Doncic schockte die NBA. Doch auch der Superstar konnte das frühe Aus der Lakers nicht verhindern. Die Probleme sind groß.