Wir nähern uns langsam aber sicher dem Ende der Fahnenstange und kommen jetzt zu den Plätzen 6 und5.
In den nächsten drei Folgen werde ich immer nur zwei Trainer pro Folge vorstellen, denn hier liegt wohl auch das größte Diskussionspotential bzw.größte Fanpotential
Wer nach dem Ende der Saison noch gedacht hat, dass es bei diesen Vereinen keine Unruhe und Trainerwechsel geben würde, sah sich sehr schnell sehr (ent-) oder getäuscht.
Beim HSV wurden nacheinander erst Trainer Jol und dann Sportvorstand Beiersdorfer gegangen.
Beide nachweislich erfolgreich, beide nachweislich auf Abgrenzung ihrer Tätigkeiten und Einflüsse bedacht. Beide, zumindest in der Meinung der Öffentlichkeit, gefeuert weil der allwissende Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann der Meinung zu sein scheint, dass er alles weiß.
Und das auch noch besser.
Das dagegen ausgerechnet beim last-minute-EC-Ausscheider BVB mal nicht die Bude brannte, obwohl man die EL verpasst hat, ist kein Wunder.
Es ist schlicht und einfach der Verdienst von Deutschlands TV-Trainer des Jahrhunderts.
Der Verdienst des Jürgen Klopp.

Borussia Dortmund - Trainer Jürgen Klopp

(Klopp mit einer Mütze seiner eigenen Fankollektion)
In Dortmund freut man sich heute noch wie Bolle, dass die Bayern und der HSV vor einem Jahr zu blöd waren, Jürgen klopp zu verpflichten. Denn so wurde der Zugriff frei auf den ehemaligen Mainzer-Kulttrainer.
Klopp ist zwar immer noch Kult, aber Trainer ist er inzwischen in Dortmund. Und auch dort hat er es nach nur 12 Monaten zur absoluten Kultfigur gebracht.
Das liegt vor allem an seiner sehr herzlichen, offenen und greifbaren Art und Kommunikation. Klopp ist schon immer ein Mann klarer Worte gewesen und hat dazu auch ein klares Konzept und System.
Und er scheint einen hervorragenden Zugang zu seinen Spielern zu finden und denen sehr schnell sein System beibringen zu können und dazu das nötige Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten herstellen zu können.
Bevor Klopp zur Borussia kam, war er 18 Jahre beim FSV Mainz 05.
11 Jahre als Spieler und 7 Jahre als Trainer.
Mit den Mainzern stieg er nach drei vierten Plätzen 2004 endlich in die Bundesliga auf.
Erst als er den Wiederaufstieg in der vorletzten Saison verpasst wurde, räumte er wie angekündigt seinen Stuhl.
Und das freiwillig und mit Ansage und mit ganz vielen Emotionen. Bei den Fans, dem Verein und bei Klopp.
Aber er ging auch, um für sich und seinen alten Arbeitgeber Platz für neue Impulse zu machen.
Er war zwischenzeitlich wohl sogar als Trainer bei den Bayern im Gespräch, aber Uli Hoeneß entschied sich dann doch für die vermeidlich sicherere Variante Jürgen Klinsmann.
Was daraus wurde, wissen wir ja alle zur Genüge.
In Dortmund hat Klopp den idealen Arbeitgeber und Arbeitsplatz gefunden. Die Menschen dort lieben und leben ihren Verein und wollen einen Trainer, der sich mit der Region, dem Verein und ihnen mit ganz viel Herzblut identifiziert. Und sie wollen einen, der auch menschlich einer von ihnen sein könnte. Und das ist Jürgen klopp zu 100%.
Er hat in seiner ersten Saison gerade auch nach außen immer die Ruhe bewahrt, vor allem als dennoch erste leise Kritik hoch kam, nachdem Dortmund lange Zeit wie der neue Remis-Weltmeister aussah.
Wenn Klopp es diese Saison schafft, den BVB in den EC zu bringen und vllt. sogar längere Zeit ganz oben mitspielen, dann wird er auch in Dortmund der Kult-Trainer, der er in Mainz immer noch ist.
Die Ambitionen und Ansprüche sind auch und gerade wegen Jürgen Klopp in Dortmund wieder einmal riesengroß.
Jürgen Klopp
Standing 1
Vita 2
Arbeitsweise 1

Hamburger SV - Bruno Labbadia

(12 Uhr Mittags, das Haar sitzt.
Es gibt sicher leichtere Situation beim Antritt einer neuen Trainerstelle, als die, die Bruno Labbadia in Hamburg vorgefunden hat.
Wurde er doch von seinem alten Kumpel Dietmar Beiersdorfer geholt, um dann neunzehn Tage später ohne ihn, dafür aber mit Teilen von Beiersdorfers Arbeitsbereiches da zu stehen.
Labbadias Reaktion darauf war der Abbruch seines Urlaubs und, nach einer kurzen Sondierungsphase, die Abwicklung der von Beiersdorfer eingefädelten Transfers. Die dabei entstandene Nähe zu dem in Fankreisen stark umstrittenen Bernd Hoffmann mag ihm intern ein gutes Standing eingebracht haben, aber bei anfänglichen Ausbleiben des Erfolges wird ihm sowohl vom mächtigen Supporters Club, als auch von der Presse eine steife Briese ins Gesicht wehen.
Helfen könnte ihm sein Stallgeruch, den er sich in eineinhalb Jahren als HSV- Stürmer erworben hat. Insgesamt absolvierte Labbadia zwischen 1984 und 2003 557 Spiele als Profi, davon 328 in der ersten Liga. Dabei schoss der Vollblutstürmer italienischer Abstammung 204 Tore (103 in Liga 1). In die Geschichtsbücher schrieb sich der zweimalige Nationalspieler, in dem er als erster und bislang einziger Profi sowohl in der 1. Als auch in der zweiten Liga über 100 Tore schoss. Seine Trainerlaufbahn begann er, wie schon als Spieler bei Darmstadt 98, mit denen er gleich im ersten Jahr (03/04) in die Regionalliga aufstieg. Die Arbeit in Darmstadt endete im Sommer 2006 mit dem verpassten Zweitligaaufstieg. Nachdem Labbadia in der zweiten Jahreshälfte 2006 den Fußballlehrer in Köln gebaut hat, trainierte er in der Saison 07/08 Greuther Fürth. In der vergangenen Saison erreichte er mit Leverkusen das Pokalfinale, verpasste jedoch den Sieg und auch die Qualifikation für die Euroleague. Durch die schlechte Rückrunde mit Leverkusen, sowie die Begleitumstände des Wechsels nach Hamburg (SZ Interview, Spielerrevolte, Nachtreten aus LEV), hat das Image Labbadias als kommender Trainer erheblich gelitten.

Bruno Labbadia
Standing 3
Vita 4
Arbeitsweise 2


An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Text über Labbadia von Gartenzwerg stammt.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden einem anderen HSV-Fan diese Plattform zu geben.
Auch und gerade damit man mir keine zu große Parteilichkeit vorwerfen kann.
Außerdem wäre ich für meinen Kommentar über Brüno bestimmt für 4 Jahre hier gesperrt worden.
Und das dann auch zu Recht!

Die Ähnlichkeit der beiden ist frappierend, oder?

Hier findet Ihr die bisherigen Blogs dieser Serie:

Die Aufstiegstrainer

Fast-Absteiger

Mittelfeld

Part IV - Erfolglos

Und hier Part Vi
* Auf vielfachen Wunsch wurde das Bild geändert.