Am 07 August wird sie endlich eröffnet, die 47te Bundesligasaison.
Doch bis der Ball wieder richtig rollt, stehen diverse Trainingslager und -einheiten auf dem Terminplan der 18 Bundesligisten.
Es ist also die Zeit, in der der Grundstock für den Start und damit auch Verlauf der neuen Saison erarbeitet wird.
Und damit auch die Zeit, in der die 18 Bundesligatrainer und ihre inzwischen fast unzählbaren Assistenten und Gehilfen so richtig loslegen können.

Die 14 Trainer des FCB dienen hier nur als Belegexemplar…
Der eine oder andere Spieler wird den Verein noch wechseln, einige Nationalspieler werden erst später hinzustoßen und damit nur einen teil der Vorbereitung erleben. Aber grundsätzlich gilt es.
Jetzt
Und da alle 18 Vereine jetzt wieder im Training stecken, möchte ich an dieser Stelle in einer sechsteiligen Miniserie mal die Trainer der Erstligisten etwas näher vorstellen und beleuchten.
Wie immer bin ich dabei um Objektivität bemüht, werde dennoch absolut subjektiv in der Bewertung sein (müssen).
Und ich fange dabei mal von unten an, um mich dann nach oben zu arbeiten.
Die Reihenfolge ergibt sich aus der Platzierung der letzten Saison.
Und ich werde drei Kriterien im Schulnotensystem bewerten.
1. Standing
2. Vita - Die bisherigen Erfolge und Tätigkeiten und last but not least
3. Arbeitsweise – wie setzt der Trainer sein Konzept um.

Los geht es mit dem 3ten Aufsteiger aus Liga 2.
1.FC Nürnberg – Trainer Michael Önning

Michael Önning übernahm den Club am fünften Spieltag der vergangenen Saison. Es ist seine erste Trainerstation und schon hat er den Erfolg des sofortigen Wiederaufstiegs in seiner Vita als Trainer. Lange Zeit sah es nicht so aus, als ob der Club es schaffen würde. Dennoch blieb das Umfeld der ursprünglichen Übergangslösung treu und setze ihr Vertrauen in ihn. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil gerade der Club mit seinem (Ex-)Präsidenten Michael A. Roth durchaus ein Schleudersitz war. Dennoch muss man sagen, dass der Aufstieg des Clubs eigentlich ein Must war, denn der Kader hatte mehr als Erstliganiveau und man war eigentlich nur abgestiegen, weil man die Situation zu spät ernst genommen hat.
Önning überzeugte durch sein klares Konzept und seine schon sehr ausgebuffte Umgangsformen mit der Presse. Er blieb seiner Linie immer treu und versteckte sich nicht. Denn nach seiner Amtsübernahme stotterte der Club-Motor immer noch ein wenig, um erst zum Ende der Rückrunde auf vollen Touren zu laufen. Önning lies aber wenig Zweifel daran aufkommen, das er nicht der richtige Trainer am richtigen Ort sein könnte. Ob er als Trainer wirklich bundesligatauglich ist wird sich allerdings erst in dieser Saison zeigen. Er wäre nicht der erste Trainer, der in Liga 2 besser aufgehoben wäre und der beim immer ambitionierten Club vorzeitig die Segel streichen müsste. Es wird sich zeigen wie geduldig man im Clubumfeld nach dem Abgang des Feudalherrschers Michael A. Roth bleiben wird, wenn der Erfolg anfänglich ausbleiben sollte. Der Aufstieg mit dem Club ist bisher sein einzig zählbarer Erfolg als Trainer. Genau diese, vermeidlich, fehlende Erfahrung kann ihm im Misserfolgsfall auch schnell als größtes Manko ausgewiesen werden. Aber er ist ein ruhiger, umgänglicher und eloquenter junger Trainer, der ganz offensichtlich einen Plan hat. Aber ob dieser wirklich Erstligatauglich ist, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Michael Önning
Standing - 3
Vita - 4-
Arbeitsweise – 4

FSV Mainz 05 – Jörn Andersen

Der Karnevalsclub aus Mainz ist wieder in Liga 1. Und wie gewohnt mit erfrischendem Offensivfußball, der allerdings ein wenig dem des Ex-Trainers Klopp gleicht. Mainz scheint aber für Trainer eine gute Adresse zu sein, denn dort hat man auch in der Vergangenheit nie einen Schnellschuss erlebt und das mediale Umfeld ist immer ruhig geblieben. Man steht dort im Verein sehr eng zusammen und scheint ein herzlicher und offener Haufen zu sein, zudem der Norweger auch menschlich sehr gut passt. Andersen ist einer der Trainer, die auch selber erfolgreich als Spieler tätig waren und kennt daher das Geschäft sehr genau.
Und vielleicht macht genau dieser Umstand ihn so entspannt. Er ist für mich allerdings eine der großen Unbekannten unter den Trainern.
Denn bisher hat er nicht wirklich nachweisen können, dass er die in ihn gesetzten Erwartungen auch wirklich erfüllen kann. Wenn man böse wäre, könnte man sagen, dass die Mannschaft mit der er aufgestiegen ist, die Klopp zusammengestellt hat. Seine bisherigen Trainerstationen waren von Juli 03 bis Okt. 04 als Cheftrainer bei RW Oberhausen. Danach war er bis Mai 06 Assi von Horst Köppel bei der Borussia in Mönchengladbach tätig. Andersen behauptete auch immer wieder mal, dass er als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft vorgesehen war und dazu mehrere Gespräche mit Joggi Löw geführt habe. Diese Gespräche hat Löw bestätigt und als Grund für die Absage von Löw gibt Andersen an, dass er den Posten nur wegen seiner Nationalität nicht erhalten hätte. Er gilt unter Insidern als einer der kommenden Trainer im deutschen Fußball. Warum weiß ich jetzt auch nicht und man wird sehen ob er, genau wie sein Team, die Erstligatauglichkeit wird nachhaltig nachweisen können.
Jörn Andersen
Standing 2 –
Vita 4
Arbeitsweise 3

SC Freiburg – Trainer Robin Dutt

Robin Dutt übernahm im Okt 03 den Trainerposten der Stuttgarter Kickers, nachdem er vorher die zweite Mannschaft der Kickers trainierte. Als Lehrgangsbester schloss Robin Dutt im Juni 2005 den DFB-Fußball-Lehrer-Lehrgang in Köln mit der Gesamtnote von 1,4 ab. Die erste Trainerstation im deutschen Profifußball wurde dann der Zweitligist SC Freiburg, wo er zur Saison 07/08 die Nachfolge der Freiburger Trainerlegende Volker Finke antrat. In seinem ersten Jahr in Freiburg wurde er in Liga 2 zwar "nur" 5ter. Dennoch wurde sein Vertrag vorzeitig bis 2010 verlängert. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil der SC den fest eingeplanten Aufstieg zu diesem Zeitpunkt bereits verpasst hatte und dennoch weiter auf Dutt als Trainer setzte.
Der SC Freiburg wurde im Mai vorzeitig Meister der 2ten Bundesliga und sicherte damit den Aufstieg in die 1te. Liga.
Robin Dutt ist ein sehr umgänglicher Typ, der hervorragend ins ruhige Breisgau passt und dort fast schon paradiesische Bedingungen als Trainer genießt. Der lange Schatten von Volker Finke ist spätestens seit dem Aufstieg abgelegt und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Freiburger nicht die ersten sein werden, die ihren Trainer zur Disposition stellen werden.
Robin Dutt
Standing 2
Vita 3-
Arbeitsweise 2


t.b.c.