Nachdem im ersten Teil die Aufsteiger und ihre Trainer behandelt wurden, geht es im zweiten Teil meiner Trainervorstellung mit den Plätzen 15 – 13 der vergangenen Bundesligasaison weiter.
Los geht es mit dem Club, der erst am letzten Spieltag den Ligaerhalt sichern konnte. Und dessen Trainer dann sagte, dass er keine Lust mehr habe, da der Trend sowieso immer mehr zum „Eintagstrainer" ginge. Richtig, es war ein Zitat von Hans Mayer und damit wissen alle, dass wir jetzt bei den ehemaligen Fohlen sind.

Borussia Mönchengladbach – Trainer Michael Frontzeck

Frontzeck wurde nach seiner aktiven Laufbahn im Juli 00 Assistenztrainer seines jetzigen Vorgängers Hans Meyer bei Borussia Mönchengladbach und absolvierte gleichzeitig die Fußballlehrerausbildung in Köln. Diese hat auch er mit Auszeichnung bestanden. Unter Meyers Nachfolger Ewald Lienen blieb er bis zu der gemeinsamen Entlassung im September 03 bei der Borussia. Im Frühjahr 04 holte ihn Lienen dann als Assi zu Hannover 96, wo beide dann im Nov 05 erneut zusammen entlassen wurden. 06/07 wurde Frontzeck nach nur drei Spieltagen Nachfolger von Dieter Hecking als Trainer von Alemannia Aachen, der mit der Alemannia aufgestiegen war. Frontzeck stieg mit Aachen allerdings direkt wieder in die 2. Liga ab und erklärte nach dem letzten Saisonspiel seinen Rücktritt vom Traineramt in Aachen. Nach 6 Monaten Pause wurde er am 1. Januar 08 Cheftrainer von Arminia Bielefeld und sicherte den Klassenerhalt erst am letzten Spieltag.
Michael Frontzeck wurde von seinem alter Arbeitgeber Arminia Bielefeld vor dem letzten Spieltag, auf Platz 16 liegend, gefeuerte. Das Ergebnis ist bekannt, man wurde sogar noch Tabellenletzter und sicherte so den Abstieg. Er war erst der zweite Trainer in der Geschichte der BL der sein Amt einen Spieltag vor Saisonende verlor.
Frontzeck ist für mich auch einer der Kandidaten, die als erste ihren Stuhl werden räumen müssen.
Geduld ist scheinbar nicht die Stärke des Borussia Vorstands.
Michael Frontzeck
Standing - 3
Vita - 4-
Arbeitsweise - 3

VfL Bochum – Marcel Koller

Die ehemals Unabsteigbaren konnten sich in den letzten Jahren in Liga 1 etablieren und ein Faktor dafür ist Trainer Marcel Koller.
Er ist ein unaufgeregter Typ Trainer, den scheinbar nichts aus der Bahn werfen kann. Und er scheint ein fast grenzenloses Vertrauen zu genießen. Sein Trainerdebüt gab Koller am 1. Juli 1997 in der 2ten Schweizer Liga beim FC Wil Bei seiner zweiten Station FC St. Gallen gelangen ihm seine ersten Trainer-Erfolge. 2000 wurde der FC St. Gallen zum ersten Mal seit 1904 wieder Schweizer Meister. Koller wurde deshalb 2000 als Schweizer Trainer des Jahres geehrt. Von dort wechselte er dann zu den Grasshoppers Zürich. Dort wurde er 2003 Schweizer Meister. Nach fünf Niederlagen in Folge trat er im Okt 03 von seinem Amt zurück und wechselte nach Deutschland: Von Nov 03 bis Juni 04 war Koller Cheftrainer beim 1. FC Köln in der 1. Liga. Er gilt als der Entdecker von Lukas Podolski, konnte den FC Köln aber auch nicht vor dem Abstieg in die 2. Liga retten und wurde deshalb nach dem letzten Spieltag entlassen. Seit Mai 05 ist nun Trainer beim VfL Bochum. Nach einer überaus überzeugenden Saison in der 2. Liga gelang ihm und dem VFL bereits fünf Spieltag vor Schluss der direkte Wiederaufstieg in die 1. Liga. Dort wurde Koller mit dem VfL Bochum überraschend 8., die drittbeste Platzierung in der Vereinsgeschichte des VfL Bochum.
Er ist rein ruhiger Trainer, der auch in schweren Zeiten scheinbar nie die Fassung und Orientierung verliert und wird auch diese Saison dafür sorgen, dass der VfL nicht absteigt. Obwohl der Vfl erfahrungsgemäß zu Kreis der Abstiegsaspiranten gehört...
Marcel Koller
Standing - 1
Vita - 2-
Arbeitsweise 2

Eintracht Frankfurt – Trainer Michael Skibbe

Das Frankfurt den Titel „Diva" zu Recht trägt, konnte letzte Saison wieder eindrucksvoll feststellen, als die Mannschaft - ihren Möglichkeiten entsprechend - im Mittelfeld der Liga spielte und die Fans dennoch absolut unzufrieden waren und deshalb den Abgang von Friedhelm Funke forderten und bekam. Dieses Umfeld wird die Arbeit für Michael Skibbe wahrlich nicht leicht machen. Es wird seine letzte Chance in Deutschland als Trainer sein, obwohl Skibbe unter Insidern als der Initiator des derzeit so erfolgreichen Nachwuchsfußballs in Deutschland gilt. Skibbe wurde mit 22 Sportinvalide und begann deshalb sehr früh eine Karriere als Trainer im Jugendbereich von Schalke 04, für die er auch ein Zweitligaspiel in der Saison 83/84 bestritt. 89 wurde er Jugendkoordinator bei Borussia Dortmund, wo er schließlich 94 Trainer der A-Jugendmannschaft, 97 Trainer der B-Mannschaft und 98 sogar Cheftrainer wurde.
Nach nur anderthalb Jahren wurde er entlassen und wieder zurück auf die Position des Nachwuchskoordinators befördert. Als ein Angebot des DFB zur Leitung der Fußballnationalmannschaft kam, ging er als „Zweiter Mann" hinter Völler zum DfB.
Beide wurden bekanntlich 2002 überraschend Vizeweltmeister, traten aber nach dem frühen Ausscheiden in der Vorrunde der EM 2004 in Portugal von ihren Ämtern als Nationaltrainer zurück.
Skibbe wurde danach bis zum Oktober 05 DFB-Jugendkoordinator und Trainer der U18-N11. Im Sommer 05 betreute er die U20-Auswahl bei der WM in den Niederlanden und kam dort, mit einem überragenden Torwart Rene Adler, bis ins Halbfinale. Dem Turnier bei dem der Stern von Lionel Messi so richtig aufging.
Im Oktober 05 holte ihn Völler dann als Cheftrainer nach Leverkusen. Nach einer, für Leverkusen fast typischen, sehr guten Hinrunde 07/08 folgte eine extrem schwache Rückrunde, in der am letzten Spieltag der Einzug in den UEFA-Pokal verspielt wurde. Deshalb wurde Skibbe im Mai 08 dort entlassen. Er wurde danach Trainer bei Galatasaray und gewann direkt den Türkischen Supercup und damit seinen ersten Titel als Trainer.
Nach dem Scheitern in der CL-Qualifikation stand er bereits zur Disposition und wurde im Februar 09 entlassen.
Skibbe gilt als ein Trainer der sehr gut und erfolgreich mit jungen Spielern arbeitet, sich aber gleichzeitig innerhalb der Machtgefüge eines Vereins nicht durchsetzen kann.
Hier hat er jetzt mit Heribert von Bruchhagen jemanden an seiner Seite, der dieses Defizit nicht ausnutzen, sondern eher ausgleichen wird.
Für Skibbe hängt, wie bei vielen anderen auch, extrem viel an einem guten und erfolgreichen Start in die Saison. Nur so wird er in Ruhe arbeiten können.
Michael Sikbbe
Standing 3-
Vita 3
Arbeitsweise 2

t.b.c.