Im vierten Teil geht es um die Trainer, deren Vereine in der letzten Saison allesamt ihr Saisonziel deutlich verpasst haben und sich nicht für die EC-Wettbewerbe qualifizieren konnten.
Folgerichtig haben auch zwei der drei Teams um die es hier geht den Trainer gewechselt. Kurioserweise wurden mit Fred Rutten und Bruno Labbadia die beiden Trainer entlassen, die vor der letzten Saison jeweils als Heilsbringer gefeiert wurden. Und beide Vereine haben die jeweils jungen Hoffnungsträger durch Trainer der (ganz) alten Schule ersetzt.

Bayer 04 Leverkusen - Trainer Jupp Heynckes

Egal was man über Jupp Heynckes zu sagen weiß. Eines ist gewiss:
Er war und ist im deutschen Fußball sowohl als Spieler, aber auch als Trainer ein ganz Großer. Viele werden sagen, gewesen und es wäre an der Zeit für Ihn in Rente zu gehen bzw. dort zu bleiben und das Kurzintermezzo bei den Bayern als letztes Aufblitzen zu belassen, denn mit inzwischen 64 Jahren gehört er zu den älteren Trainern, um nicht zu sagen, er ist der älteste Trainer der Liga. Das besondere ist die Konstellation in Leverkusen, denn dort trainiert er jetzt eine der jüngsten Mannschaften der Liga.
Heynckes war schon als Spieler überaus erfolgreich: Weltmeister 74, EM 72, 4 * DM, UEFA-Cup Sieger 75 und Pokalsieger 73. Seine Erfolgsbilanz als Trainer ist ähnlich beeindruckend: DM mit dem FCB 89 und 90 und CL-Sieger mit REAL. Dort war er nur ein Jahr, weil er in der Liga nur 4ter wurde, aber die CL als Trainer zu gewinnen, schafft auch nicht jeder. Auffällig in seiner Bilanz ist , dass er nach seinen 8 Jahren bei Gladbach (79-87) und vier Jahren bei den Bayern (87 - 91) bei keinem Club länger als 2 Jahre war. Darunter waren Vereine wie S04, Frankfurt, Bilbao und B. Lissabon . Heynckes gilt als Trainer der alten Schule und soll gerade den jungen Leverkusenern Spielern zu mehr Konstanz verhelfen.
Ob ihm das gelingt wird sich zeigen.

Jupp Heynckes
Standing 2
Vita 1-
Arbeitsweise 2

Schalke 04 - Felix Magath

Das der Meister der Herzen seit über 50 Jahren kein Meister wurde, hat sicherlich viele und tiefgehende Gründe. Doch die extrem hohe Erwartungshaltung aller im S04 Umfeld und Vorstand sind sicherlich ein Hauptgrund dafür. Und deshalb hat man sich jetzt den Trainer der vergangenen Saison geholt: Felix Magath. Was soll man zu diesem Mann sagen?
Er war als Spieler erfolgreich und hat dann, nach einem kurzen Intermezzo als Manager, als Trainer angefangen und sich dort sehr schnell den Beinamen Quälix redlich erworben.
Magath gilt als Trainer, der lieber mit Medizinbällen als mit modernen Methoden trainieren lässt. Und nachdem er anfänglich verschiedene Vereine vor dem Abstieg bewarte, hat er sich in Stuttgart erstmals als Erfolgstrainer hervor getan und ist dort 2003 mit einer sehr jungen Mannschaft die Vize-Meister geworden. Dieser Erfolg war das Sprungbrett zum FCB, mit denen er als erster Trainer überhaupt, zweimal hintereinander das Double gewann. Das Magath in seiner dritten Saison, auf Platz 3 liegend, dennoch gehen musste, hat er bis heute wohl nicht verwunden und daraus seine ganz eigenen Schlüsse gezogen. Seitdem arbeitet Magath nur noch bei Vereinen, die ihm die gesamte Verantwortung übertragen. Und das der Erfolg schneller vergessen als erarbeitet ist, hat ihn wohl auch dazu bewogen, nach nur zwei Jahren den VfL Wolfsburg in Richtung Schalke zu verlassen. Obwohl er in Wolfsburg scheinbar paradiesische Arbeitsverhältnis hatte und gerade DM geworden war. Und weil er mit seinem Still in Wolfsburg so erfolgreich gewesen ist, hat man ihn auf Schalke ebenfalls alle Macht gegeben. Und Magath macht das einzig richtige und schneidet alle alten Zöpfe auf Schalke ab, um in Ruhe arbeiten zu können. Und um bei einem möglichen Erfolg keinerlei Zweifel aufkommen zu lassen, wer den Erfolg gebracht hat. Sollte ihm das Wunder von Schalke gelingen, stehen ihm in ganz Europa alle Türen offen.
Schalke ist die 8 BL-Station in der Karriere des Trainers Felix Magath.
HSV, Werder Bremen, Eintr. Frankfurt, 1.FC Nürnberg, VfB Stuttgart, Bayern München und VfL Wolfsburg hießen seine bisherigen Arbeitgeber.
Felix Magath
Standing 1
Vita 1
Arbeitsweise 1

TSG 1899 Hoffenheim - Trainer Ralf Rangnick

Über das Projekt Hoffenheim gibt es viele Meinungen. Doch diese spielen hier keine Rolle. Aber alle sind sich einig: Der Erfolg hat zwei Namen. Hopp als Geldgeber und Rangnick als sportlichen Leiter. Kaum ein Trainer genießt mehr Freiheiten und konnte sich einen Verein nach eigenen Vorstellungen aufbauen, wie Rangnick. Der gilt seit seinem ersten, fast schon legendären Auftritt im Sportstudio als Professor, weil er es damals wagte der Nation die 4er-Kette zu erklären. Er war seiner Zeit vllt. 10 Jahre voraus, denn wofür man ihn verspottete, wurde Klopp mit neueren technischen Hilfsmitteln berühmt. Rangnick gilt als sehr offen für neueste Trainingsmethoden und Spielformen und arbeitet gerne mit jungen Spielern. Einzige Anforderung: Alle folgen bedingungslos seinen Vorgaben. Seine Trainerkarriere begann er beim Zweitligisten SSV ULM. Dort geriet Rangnick schnell in den Fokus des VfB Stuttgart, wohin er auch wechselte und wo er seine bisher schlechteste Saison als Trainer erlebte. Danach war er 2 ½ Jahre bei Hannover 96, wo er nach einer Niederlagenserie in der Rückrunde 2003 seinen Platz vorzeitig räumen musste. Im Sep. 04 wurde Rangnick Nachfolger von Jupp Heynckes auf Schalke. Dort führte er die Mannschaft innerhalb weniger Wochen von einem Abstiegsplatz bis an die Tabellenspitze und wurde sogar zum ernsthaften Titelkandidaten. Erst eine Serie von drei Niederlagen im April zerstörte alle Titelträume. Nachdem Schalke dann in der folgenden Saison in der CL frühzeitig ausgeschieden war, beschloss der Vorstand im Winter 05/06 sich mit sofortiger Wirkung von Rangnick zu trennen. Im Sommer 2006 begann er dann das Vorhaben TSG Hoffenheim. Dort gelang ihm der direkte Durchmarsch von der Regionalliga in die BL. Im Kalenderjahr 2008 machte er die TSG zur erfolgreichsten deutschen Profimannschaft. Dank einer herausragenden Rückrunde gelang noch der Aufstieg in Liga 1 und in der BL startete man bekanntermaßen so furios, dass die TSG der erste Aufsteiger der BL-Geschichte wurde, der direkt Herbstmeister wurde. Nach diversen Verletzungen und inzwischen von Ragnick auch eingestandenen Fehlern in der Rückrundenvorbereitung, verpasste man am Ende deutlich einen EC-Platz. 09/10 wird definitiv zum Reifetest für die TSG als Mannschaft, aber vor allem auch für das System und den als Sturkopf geltenden Menschen Rangnick. Ob das System dauerhaft funktioniert wird eine der spannenden Fragen in den nächsten Wochen.
Ralf Ragnick
Standing 2
Vita 2-
Arbeitsweise 2
t.b.c.