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19.07.2013 | 19929 Aufrufe | 34 Kommentare | 20 Bewertungen Ø 5.0
Ein Wunschtransfer, viele Fragen
Die Causa Thiago
Wunschtransfer, bester Spieler der U-21 EM, gelobt als der neue Xavi. Trotzdem: Thiagos Transfer wirft Fragen auf.

Vorwort: Zugegeben - der Blog kommt etwas (viel) zu spät. Das Thema ist mittlerweile größtenteils ausgelutscht und von den verschiedenen Sportseiten bis ins kleinste Detail analysiert worden. Der Prüfungsstress am Ende meines Erstsemesters hat es mir aber leider nicht erlaubt, meine Gedanken schon früher von Stichpunkten in Fließtext auszuformulieren. Da mein Studiengang Medien- und Kommunikationswissenschaften heißt, und ich den Wunsch hege, selbst einmal solche Themen für Sportzeitschriften auszulutschen und mich in diesem Terrain üben will, bin ich so frei, und drücke euch diesen Blog trotzdem noch aufs Auge.


Er ist der große Wunschtransfer des als "der beste Trainer der Welt" titulierten Pep Guardiola, dem neuen Übungsleiter beim FC Bayern München. Thiago Alcántara do Nascimento - kurz: Thiago. Geboren am 11. April 1991 in Italien, als Sohn des ehemaligen brasilianischen Nationalspielers Mazinho. Ausgebildet in der aktuell wohl besten Fußballschule der Welt: La Masia. U-21 Europameister mit Spanien und als bester Spieler des Turniers ausgezeichneter Mittelfeldstratege. Der neue Xavi. Oder Iniesta. Oder beides! Klingt eigentlich nicht schlecht, und trotzdem wirft seine Verpflichtung unzählig viele Fragen auf. Auf der einen Seite die Fragen nach den Konsequenzen des Transfers. In der taktischen Ausrichtung. Für die Mannschaft. Für die Liga. Doch auf der anderen Seite auch die Fragen nach der Glaubwürdigkeit, nach der Zukunft und nicht zuletzt: Nach der Notwendigkeit des Transfers.

Dieser Blog wird sich etwas länger mit eben solchen Fragen auseinander setzten. Ohne sie großartig zu bewerten. Quasi soziologisch: deutend verstehen und ursächlich erklären. Lernt man in meinem oben erwähnten Studium.


Es gibt sie - diese Spieler, bei denen man schon bei dem ersten Ballkontakt merkt: "Der kann´s zu was bringen!" Ein Spieler, der eine Ballkontrolle, ein Kombinationsspiel, ein Spielverständnis mit sich bringt, wie nur wenige andere in seiner Altersklasse. Der gerade frisch zum U-21 Europameister und besten Spieler in diesem Turnier gekürt wurde. Kurzum: Der ein so begnadeter und begehrter Spieler ist, wie Thiago Alcantara, der sich seinen neuen Arbeitgeber quasi aussuchen konnte, dann kann man sich sicher sein: "Der wird´s zu was bringen!"


Bei jedem Verein, für den sich Thiago Alcantara entschieden hätte, wäre er wohl von den Fans und Medien als Königstransfer gefeiert geworden. Doch Thiago hat sich für den FC Bayern München als seinen neuen Arbeitgeber entschieden. Den amtierenden CL-Sieger und Tripple Gewinner 2013. Den Verein, der von Pep Guardiola, seines Zeichen der wohl beste Trainer der Welt und bekennender Fan von Thiago, trainiert wird. Aber auch für den Verein, der für sein großes Angebot an weltklasse Mittelfeldspielern bekannt ist. Der gerade die Champions League gewonnen hat und sich noch dazu mit dem wohl größten Talent des deutschen Fußballs für das offensive Mittelfeld, Mario Götze, verstärkt hat.


Schon auf den Götze-Transfer folgte sogleich ein großes Fragezeichen: Braucht der FC Bayern Mario Götze? Oder kauft der FC Bayern ihn nur, um dem Konkurrenten aus Dortmund eins auszuwischen? Eine Frage, die Mario Götze auf dem Feld beantworten muss. Mit Thiago kommt ein weiterer Spieler, der sich im Mittelfeld, vorzugsweise in der Zentrale, heimisch fühlt. Ein weiterer Spieler, der mit einem klaren Anspruch nach München kommt: Er will Einsätze!


Doch hinter dem Transfer von Thiago Alcantara stehen noch weit mehr Fragezeichen. Auf die ersten, offensichtlichsten will ich nur kurz eingehen, da sie in unzähligen Artikeln zu dem Thema bereits gestellt und analysiert worden sind. Die naheliegendsten Fragen sind wohl: Welche Rolle wird Thiago beim FC Bayern spielen und welcher Sinn steckt hinter dem Transfer?

Die Frage nach dem Warum ist schnell beantwortet: Wer Thiago einmal spielen gesehen hat, der erkennt sofort, welche Qualitäten der Spanier mitbringt. Doch die Steigerung der Frage nach dem "Warum?", nämlich die nach der Notwendigkeit, ist weit schwieriger zu beantworten. Unbestritten hat Thiago herausragende Fähigkeiten, doch bringt er tatsächlich neue Qualitäten in die Mannschaft? Thiago ähnelt in seinem Spiel ein wenig Toni Kroos bzw. Bastian Schweinsteiger. Ein Spieler, der den Ball am Fuß führen kann, wie kaum ein Zweiter, der durch Übersicht und cleveres Passspiel brilliert und jederzeit den tödlichen Pass in die Sturmspitze spielen kann. Ein Vorteil gegenüber Toni Kroos ist Thiagos Dynamik, die ihn in der Offensive noch gefährlicher macht, als es der Deutsche ist. Doch haben die Münchner für offensive Dynamik mit Ribery, Robben, Müller, Shaqiri und nun Götze bereits fünf Spieler, die sich um Einsätze streiten werden und ihrerseits noch dynamischer sind, als Thiago. Der Teufel steckt im Detail: Thiago hat Fähigkeiten, die zwar viele Bayern Spieler ebenfalls haben, doch er vereint diese Fähigkeiten und hebt sich somit ab. Er ist ein Unikat in der Mannschaft, der durch seine Flexibilität einen Vorteil hat. Doch die Frage nach der Notwendigkeit dieses Transfers lässt sich dadurch nicht wirklich beantworten, zumal die Flexibilität an Bedeutung verliert, dadurch, dass der FC Bayern für fünf Positionen im Mittelfeld zehn weltklasse Spieler hat. Jede Position ist somit sowieso doppelt und nahezu adäquat besetzt. Auf die Möglichkeiten, die sich nun in Taktik und System ergeben, will ich hier gar nicht eingehen. Das findet ihr in jedem zweiten Artikel bereits ausführlich analysiert und am Ende weiß nur Pep selbst, wie er plant.


Viel interessanter sind - in meinen Augen - die folgenden Fragen: Wie steht es nach dem Transfer noch um die Glaubwürdigkeit in München? Und wie soll die Zukunft aussehen?

Erste Frage tut mir in meinem Stolz des Fanseins weh - denn ich muss "meinen" Verein in einem schlechten Licht betrachten. Ich möchte die Frage nach der Glaubwürdigkeit in zwei Stücke teilen: beginnend mit Guardiolas Aussagen, abschließend mit denen der Chefetage des FC Bayern München.


Spätestens mit seiner ersten Pressekonferenz, gewohnt sympathisch und authentisch, eroberte Pep Guardiola die Herzen aller Bayern Fans. Mit jeder seiner Aussagen machte er sich noch beliebter. Jede seiner Ankündigungen ließ die Fans des FC Bayern dahin schmelzen und man dachte: Der Pep macht´s tatsächlich noch besser als der Jupp. Eigentlich unfassbar. Doch schon nach wenigen Wochen, muss man alles hinterfragen, was Pep Guardiola auf dieser Pressekonferenz in erstaunlich sicherem Deutsch versprach. Waren da nicht Aussagen, wie "Ich werde auf die Jugend setzen, weil ich mir absolut sicher bin, dass der FC Bayern sehr gute Talente in seiner Jugend hat", die er wohlgemerkt "von einem engen vertrauten bereits beobachten ließ"? Und sagte er nicht er würde nicht das System des FC Barcelona kopieren? "Ich werde mein System an die Spieler anpassen, nicht die Spieler an mein System. Und ich werde ganz bestimmt keine Spieler aus Barcelona holen." Was ist geworden, aus diesen Ankündigungen? Der Transfer von Götze hat schon Mario Gomez, einen (welt-) klasse Stürmer, der mit die beste Torquote aller Top-Ligen-Spieler haben dürfte, zum Wechsel gedrängt, weil er erkannte, dass er nicht genügend Spielzeit erhalten würde und weil er wusste, dass Götze nicht das Ende der Transfers ist, wenn der Name Robert Lewandowski doch wie ein großes Unheil über ihm schwebt, dem er nur durch einen Wechsel entgehen konnte. Und jetzt? Jetzt kommt noch Thiago Alcantara, der a) ein Spieler des FC Barcelona ist, welche Guardiola nicht verpflichten wollte, und, der b) die Aussichten auf Spielzeiten für die beiden Talente Emre Can und Pierre-Emile Hojbjerg so immens gen Null drückt, dass selbst einem renommiertem Spieler wie Luiz Gustavo ein Vereinswechsel - von den Medien - nahegelegt wird. Da stellt sich die Frage, wie weit es mit der Glaubwürdigkeit in München noch stehen kann.


Einen nicht unerheblichen Teil zur Frage nach der Glaubwürdigkeit trägt auch die Chefetage des FC Bayern selbst bei. Denn auch von ihr ist seit Jahren zu hören, dass man vermehrt auf die Jugend setzten wolle. Von einem zwei Säulen Transfermodell war die Rede: Absolute Superstars verpflichten und eigene Jugendspieler hochziehen. Von "Talente anderer Mannschaften kaufen und den eigenen Talenten vor die Nase setzen" war nie die Rede, doch genau das geschieht gerade. Ich will mich nicht über die Transfers von Götze und Thiago beklagen, auf keinen Fall, denn ich sehe in Beiden absolute - kommende - Weltstars, die den Fußball nur bereichern können. Doch trotzdem werfen beide Transfers eine Menge Fragen auf. Haben Guardiola und Co nicht genug Vertrauen in die aktuelle Mannschaft? In das Team, das gerade Historisches mit dem Tripple geschafft hat? Stillstand, Nein!, da stimme ich zu, aber bei allem Fortschritt muss man auch an die Konsequenzen denken, die am Ende einen Rückschritt bewirken könnten. Denn wenn der Zusammenhalt verloren geht, dann helfen weder die besten Spieler noch der beste Trainer.


Die angesprochene Jugend lässt sich gut als Überleitung für die zweite interessante, und auch letzte, abschließende Frage verwenden: Die Zukunft. Es ist wohl selbstredend, dass in folgendem Abschnitt alles rein spekulativ ist, doch gewisse Dinge zeichnen sich bereits ab: Wie bereits erwähnt, hat der FC Bayern spätestens seit der Verpflichtung von Thiago jede der fünf Positionen im Mittelfeld bzw. jede der sechs offensiven Positionen doppelt in weltklasse Format besetzt und folglich ein Überangebot. Abgängen sollte man meines Erachtens trotzdem einen klaren Riegel vorschieben. Jüngst ist Luiz Gustavo angeblich auf das Abstellgleis geraten. Zugegeben: Ich wäre noch vor einem Jahr jede Wette eingegangen, dass ich solche Worte nie wählen würde, und doch tu ich es an dieser Stelle: Luiz Gustavo ist der Spieler, der mit die herausragendste Entwicklung vollzogen hat und dafür gar nicht genug Anerkennung bekommen kann. Sein Transfer wurde verpönt als bloßes "Konkurrenz schwächen", seine Spielart hat mich nie überzeugt und seine ständigen Rückpässe sind mir so dermaßen auf den Kecks gegangen. Doch Gustavo hat eine überragende Entwicklung an den Tag gelegt und ist - so utopisch es klingt - nach oder vielleicht sogar gerade durch die Verpflichtung von Javi Martinez zu einem der besten defensiven Mittelfeldspieler geworden. Ihn zu verkaufen wäre meiner Meinung nach ein klarer Rückschritt. Trotz aller Thiagos und Götzes: Gustavo ist der Einzige, der Javi Martinez in der defensiven Rolle des Sechsers, des Spielzerstörers und Balleroberers, adäquat ersetzen kann. Niemand anderes kann das auch nur annähernd so gut, wie Luiz Gustavo.


Um aber wieder auf die Zukunftsfrage zurück zu kommen stelle ich eine andere Frage: Was können sich die eigenen Talente des FC Bayern wie Emre Can oder Hojbjerg oder Schöpf etc. erhoffen, wenn selbst gestandenen Topleuten wie dem eben genannten Luiz Gustavo ein Wechsel nahegelegt wird?

Emre Can, dieser als hoch veranlagtes Toptalent geltende Juniorennationalspieler, hat bereits verkünden lassen, dass eine weitere Saison wie die letzte nicht in seinem Sinne stünde. Mit den Profis trainieren und dann bei den Amateuren zu spielen - darüber sei er not amused! Noch interessanter wird die Zukunftsfrage aber unter dem Aspekt noch ausstehender Transfers: Galt nicht der Transfer von Sebastian Rode, seines Zeichens Mittelfeldspieler der Eintracht aus Frankfurt, zu dem durch seine Spielweise bereits Vergleiche mit Spielern wie Bastian Schweinsteiger gezogen wurden, als so gut wie sicher? Was hat der Thiago Transfer für Folgen für Sebastian Rode? Und was, wenn nächste Saison tatsächlich auch noch Sebastian Rode kommt? Muss dann wieder einer gehen?


Und dann wäre da ja noch ein anderer, dessen Name seit Monaten über München schwebt, und der angeblich bereits einen Vorvertrag in München unterschrieben hat. Thiago kann laut Guardiola die Sechs, die Acht, die Zehn, die Sieben und die Elf spielen. Die Neun, weder falsche noch echte, war nun nicht dabei, aber welche Auswirkungen hat der Thiago-Transfer auf den der echten (Trikotnummer-) Neun aus Dortmund? Passt Lewandowski überhaupt noch in das Spielsystem, wenn Guardiola nun doch Barcelona kopieren will und ohne echte Neun spielt? Thiago, der den tödlichen Pass perfekt spielen kann, in Kombination mit Lewandowski, der diese tödlichen Bälle blind verwerten kann, wäre sicherlich eine unglaublich effiziente Waffe, doch nicht auszumalen, was das für ein Theater wäre, wenn Lewandowski auf der Bank sitzen würde. Der Berater würde im Neuneck hüpfen und ganz Dortmund würde sich ins Fäustchen lachen.


Abschließend will ich doch noch bewertend werden und festhalten, dass die Verpflichtung von Thiago bei weitem nicht so reiflich überdacht wirkt, wie noch die Transfers von Martinez oder auch Mandzukic und Dante, aus der Vorsaison. Es wirkt wie ein überhastetes Willkommensgeschenk an den neuen Trainer und wirft trotz seiner unumstrittenen Qualitäten viele, viele Fragen auf. Auf einige dieser Fragen wird nur Thiago selbst eine Antwort geben können. Und zwar auf dem Fußballplatz. Dort, wo er sich heimisch fühlt. Dort, wo er für viele Experten schon bald mit zu den Besten zählen wird und wo er immer die richtigen Entscheidungen trifft. Dort, wo er für alles eine Lösung parat hat.



Danke für´s Lesen!!

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KOMMENTARE
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RoyRudolphusAnton
19.07.2013 | 14:09 Uhr
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19.07.2013 | 14:09 Uhr
-2
"Thiago, der den tödlichen Pass perfekt spielen kann, in Kombination mit Lewandowski, der diese tödlichen Bälle blind verwerten kann, wäre sicherlich eine unglaublich effiziente Waffe, doch nicht auszumalen, was das für ein Theater wäre, wenn Lewandowski auf der Bank sitzen würde."

Bilde bitte ein Dependenzstemma. Sowas lernt man doch in deinem Studiengang, oder...!? :P

Nein Quatsch. Sehr gute - und meiner Meinung nach richtige - Einwände bzw. Ansätze zum Thiago-Transfer. Die Jugend könnte blockiert werden, der endgültige Sinn muss sich auch noch irgendwie erschließen. Und was mit Rode, Lewandsowski etc. passiert, ist ebenfalls spannende Zukunftsmusik. Mit vielen Tenören
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balduin111
20.07.2013 | 06:55 Uhr
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balduin111 : 
20.07.2013 | 06:55 Uhr
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balduin111 : 
Gibt genau meine Gedanken wieder.
Auf der einen Seite vertraue ich allen Verantwortlichen (fast) blind, aber was Pep gesagt hat und was er wirklich tut, scheinen nicht immer die selben Dinge zu sein. Daher schleicht sich bei mir so ein wenig Argwohn ein.
Warten wir einfach mal ein halbes Jahr ab. Dann kann man wirklich beurteilen, was er vor hat und ob die Spieler ihm bedingungslos folgen.
2
Innervision
23.07.2013 | 15:21 Uhr
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23.07.2013 | 15:21 Uhr
-4
Zum Thema abwerben von Barca-Spielern. Wenn ich mich recht erinnere, hat Guardiola nie gesagt, er würde keine Spieler von Barca holen. Er sagte nur, dass er sie nicht abwerben will. Wenn sie allerdings Bereitschaft zum Wechsel zeigen, ist das wieder etwas anderes.

Warum sollte der Jugend der Weg verbaut werden?
Bei Can habe ich sowieso meine Zweifel, dass er es jemals packt. In der Jugend kam er immer über seine sehr ausgeprägte Physis. Der Aspekt fällt jetzt allerdings bei den Profis weg und das sieht man auch in den bisherigen Einsätzen. Sonst hat er keine besonderen Fähigkeiten, die ihn abheben. Dazu will er sich anscheinend nicht verleihen lassen, was für seine Entwicklung sicherlich nicht positiv ist.
PEH ist gerademal 17 Jahre alt. Er hat noch lange genug Zeit sich zu entwickeln, da steht ihm ein Thiago sicherlich nicht im Wege. Er wird ab und zu seine Kurzeinsätze bekommen, was auch vollkommen ausreichend ist.
Außerdem sieht Pep die Zukunft der beiden eher auf der 6er Position, womit sie nicht in Konkurrenz zu Thiago ständen. Also bei diesem Thema würde ich mir keine Sorgen machen.

Ein Abgang von Gustavo würde ich auch nicht unbedingt gutheißen, aber ich könnte es noch nachvollziehen. Wenn man ehrlich ist, wird Bayern überhaupt noch solch einen reinen Zerstörer benötigen? Man spielt inzwischen so dominant, dass wahrscheinlich kein reiner DM mehr benötigt wird. Und für den Offensivfußball von Pep sehe ich Gustavo doch als ungeeignet an. Sein Problem ist wohl die Handlungsschnelligkeit, die für den Fußball mit nur einem Kontakt einfach unzureichend ist.

Der Transfer von Rode sollte von Tisch sein, genügend Qualität hätte er sowieso nie gehabt. Bei Lewandowski wäre ich mir auch unsicher. Er scheint nicht Peps Wunsch zu sein und wenn es diese Saison läuft, sehe ich nicht unbedingt Grund, ihn zu holen.

Meine bescheidene Meinung. Ansonsten, ein gut geschriebener Blog, über den man gut diskutieren kann :)


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hoeneßhoch10
23.07.2013 | 15:25 Uhr
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hoeneßhoch10 : Guter Blog
23.07.2013 | 15:25 Uhr
-3
hoeneßhoch10 : Guter Blog
Sprachlich ansprechend - im mittleren Teil ein paar kleine Orthografieschwächen. Inhaltlich top - alle wichtigen Aspekte angesprochen. Blogs dieser Art bereichern diese Seite ungemein! Da kann sich so manch einer ein Scheibchen abschneiden.

Cheers
2
rasenmäher
23.07.2013 | 15:34 Uhr
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23.07.2013 | 15:34 Uhr
-6
Ja, das Thema ist bis aufs Weitere ausgelutscht.

Wenn die Bayern den Thiago für das Geld nicht holen, wenn er denn schon will, wären sie blöde, sind sie aber nicht.

Was hier fehlt, sowie bei den meisten Texten zu dem Thema ist, dass Sammer/KHR sehr offensichtlich schon an der Mannschaft in der - nach Schweinsteiger, Ribery, Robben, Dante etc.. Ära - arbeiten. Das dieses Projekt Frühzeitig und mit entsprechender Qualität begonnen wird ist super. Vorbei die Zeit in welcher die eigenen Talente wie Ottl und Lell 2-4 Jahre durch die CL geiert sind.

Andere wie Lahm, Schweinsteiger, Müller, Badstuber, Alaba haben sich früher oder später in der ersten Mannschaft durchgesetzt und dies auf einem hohen Niveau.

Wenn ein Can und ein Hojberg vor sich hinlellen und rumotteln und es nicht ins Team schaffen, dann eben nicht. Wobei ich beide erst in 2-3 Jahren soweit sehe.
Ich überlasse hier alles dem Auge von Herrman Gerland und der hat den Einfluss bis nach oben.

Die einzige Frage die offen bleibt ist, wer von den Jungen bleibt solange bei der Stange bis er sich durchgesetzt hat und wielange wird an einem Robben, Ribery etc. festgehalten.

Der FC Bayern kann sich Eigengewächse nur leisten, wenn diese auch die Klasse mitbringen. Ist die nicht da, oder bietet sich anderswo ein passenderes Puzzlestück an, wird man weiterhin das machen was mehr Erfolg verspricht.

In diesem Sinne, lasst die mal machen....
4
Mosen
23.07.2013 | 15:35 Uhr
7
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Mosen : 
23.07.2013 | 15:35 Uhr
-2
Mosen : 
Mich überzeugt dein Blog nicht.

du meinst am Anfang nicht werten zu wollen, um es dennoch den kompletten Blog über zu tun, nicht nur am Ende

Hier ein Beispielzitat aus der MItte: "Haben Guardiola und Co nicht genug Vertrauen in die aktuelle Mannschaft? In das Team, das gerade Historisches mit dem Tripple geschafft hat? Stillstand, Nein!, da stimme ich zu, aber bei allem Fortschritt muss man auch an die Konsequenzen denken, die am Ende einen Rückschritt bewirken könnten. Denn wenn der Zusammenhalt verloren geht, dann helfen weder die besten Spieler noch der beste Trainer."


Eine Begründung, die der Thiago-Transfer zum Hintergrund haben kann ist dir auch entgangen. Hier wurden die Weichen schon für die kommenden 5 bis 8 Jahre gestellt. Wichtige Säulen sind an die oder über 30 Jahre alt. Wenn man dann einen angehenden Weltklassespieler zu einem Schnäppchenpreis verpflichtet, sehe ich hierin sehr wohl eine langfristige Strategie, die man allerdings nur unzureichend nach außen kommuniziert (bzw. dies nicht kommunizieren will).

Du wertest im kompletten Text, und nach deiner Einleitung hatte ich mir etwas anderes erwartet.

Eine objektiver Bericht zu diesem Thema sieht mMn jedenfalls anders aus, was nichts an der Tatsache ändert, dass du dir eine Menge Arbeit gemacht hast, und der Blog flüssig und gut lesbar geschrieben ist.
7
Webatz
23.07.2013 | 15:35 Uhr
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-1
Webatz : 1
23.07.2013 | 15:35 Uhr
-1
Webatz : 1
Ich denke, er wollte Thiago eben aus dem Grund, dass er die Fähigkeiten der meisten Bayern Mittelfeldspieler vereint, ist somit flexibelst einsetzbar. Zudem beherrscht er Peps Ideen aus dem Effeff. Je mehr ich über diesen Transfer nachdenke, umso logischer erscheint er mir (was das taktische und fußballerische angeht). Thiago kann prinzipiell überall eingesetzt werden und dürfte als wichtiger Spielgestalter dienen, um das "System Pep" so schnell wie möglich umzusetzen. Wenn er wie gegen den HSV und Gladbach als einziger 6er eingesetzt wird, konnte man erkennen, dass Thiago sich gar nicht für Defensivarbeit zu schade ist(wie er jedem verlorenen Ball nachgesetzt hat, war schon sehr erstaunlich)

Zudem kam die Aussage, keine Spieler von Barca mitnehmen zu wollen, noch in der laufenden Saison, wo noch nicht klar abzusehen war, dass Thiago so günstig wechseln kann (Einsatzklausel und so, Pep wusste evtl über seinen Bruder schon mehr, aber die Aussage kam wohl eher um erstmal jedes Gerücht im Keim zu ersticken... man erinnere sich, wer wurde denn nicht bei Bayern gehandelt? Wenn Pep frühzeitig wusste, dass Thiago so günstig zu haben sein wird, soll er dann Interesse bekunden? Was da in den Medien los gewesen wäre, nicht auszudenken... Als Pep das Interesse öffentlich gemacht hat, war doch schon längst alles klar mit Thiago, Hörwicks Lächeln in dem Moment spricht Bände. Wäre das nicht abgesprochen gewesen, hätte es gleich richtig geknallt in München).

Zur Jugend: Evtl sieht Pep die Jungen noch nicht reif genug. Vermutlich möchte er sie nicht ins kalte Wasser werfen, das "System Pep" muss erstmal von der A-Elf verstanden werden, danach kann man sich um die Jugend kümmern. Und wer sagt denn, dass diese nicht auch ihre Zeiten bekommen wird? Evtl wird ja noch jemand verliehen, wer weiß?
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Equalizer
23.07.2013 | 15:36 Uhr
1
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Equalizer : 
23.07.2013 | 15:36 Uhr
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Equalizer : 
Eigentlich gut gemacht, aber ich finde deine Einwände nicht so stichfest;
Der hauptsächliche Grund für diesen Transfer, ist und war das schnelle Realisieren Peps Vorstellung vom Fußball durch einen Talenten, hinter dem alle großen Klubs waren;
Thiago verkörpert das , was Pep von Mittelfeldstars moderner Prägung erwartet. Der eine spanische Journalist hat es bei einem Interview richtig gesagt: so einen wie THiago hatte Bayern nicht;
Außerdem, das war eine einmalige Gelegenheit, diesen Klausel wegen des 60%-Spielanteils zu ziehen - Dank Peps Bruder;

Pep verspricht sich außerdem eine schnellere Umsetzung seiner Barca-Spielphilosophie durch seinen Musterschüler: Die Laufwege, die Bewegungen im Mittelfeld, das Pressing und ein bisschen Tiki-Taka Flair;
Es macht schon Sinn mit Thiago.

Heutzutage braucht man wirklich einen großen Kader, um weiter zu kommen, denn die Profis haben auch Wochen, die sie mit der N11 verbringen im Jahr und das nicht zu kurz.

Ich glaube, Emre Can wird den Klub verlassen, da er nicht mehr gebraucht wird, denn wo soll er da in den nächsten 2Jahren spielen?

Bei aller Liebe und Anerkennung für Gustavo, wenn Pep mit einem 6er spielt hat er wenig Chancen zum Einsatz zu kommen; Seien wir ehrlich., soll er für Schweini oder Javi spielen?
Pizzaros letzter Saison beim FCB, dann kommt Lewa und damit besitzt sie eine Mannschaft, die ihres gleichen in der Welt sucht;

Mit Pep werden die Bayern noch variabler sein, vom Spielsystem her; man kann innerhalb eines Spiels mehrmals je nach Situation umschwenken. Das wird interessant zu beobachten. Dazu kommt, dass Pep ein mutiger Kerl ist, der sich nicht scheut, mit den Stars es aufzunehmen, im Falle der Fällen.
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Webatz
23.07.2013 | 15:41 Uhr
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Webatz : 2
23.07.2013 | 15:41 Uhr
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Webatz : 2
Ich finde nicht, dass die Glaubwürdigkeit verloren geht. Der Rummel um Pep ist eh schon groß genug, da wird jeder Umlaut auf die Goldwaage gelegt. Die Bayern tun gut daran, alles intern zu klären und nach außen hin nichts weiter als beliebte Standardphrasen rauszuhauen. Wenn der mediale Hype sich ein wenig beruhigt hat und die Saison am Laufen ist, kann man beginnen, Kritik zu üben und versuchen zwischen den Zeilen zu lesen. Stand jetzt, ist mMn keine öffentliche Aussage sehr viel Wert, das ist alles bis ins kleinste Detail durchdacht und geplant.

Auch ich studiere Medien und Kommunikation und Herr Hörwick hat letztes Jahr bei uns einen sehr interessanten Gastvortrag gehalten und frei aus dem Nähkästchen geplaudert. Jede Pressekonferenz, alles ist durchgeplant, Spieler und Trainer werden für Interviews geschult. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber bei dem Hype, der beim FCB momentan herrscht, kann mir niemand erzählen, dass nicht alles von Grund auf geplant und durchdacht ist. Was wäre denn gewesen, hätte Pep gesagt "Ja der Can, mit dem Plan ich halt gerade nicht" oder "Ja ich ändere gar nix, der Jupp hat das schon gemacht". Die Öffentlichkeit wird eben mit standartisierten Phrasen gefüttert um jeder noch so kleinen Spekulation von vornherein den Wind aus dem Segel zu nehmen. An der Säbenerstr. herrscht eine Ausnahmesituation. Wie sich die Mannschaft bzw. der Kader entwickeln werden, wird sich zeigen, aber wir sollten aufhören zu spekulieren und bösen Verschwörungstheorien nachzuhecheln. Unser Vorstand und auch unsere PR/Medienabteilung weiß ganz genau, was sie da gerade machen und welche Aussage an die Öffentlichkeit kommt. Abwarten und Tee trinken heißt jetzt die Devise, in ein paar Wochen/Monaten können wir das spekulieren anfangen, ob Götze wirklich nur gekauft wurde, um dem BVB eins auszuwischen.
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FCBWestfale
23.07.2013 | 15:41 Uhr
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23.07.2013 | 15:41 Uhr
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Man kann es wohl nicht allen recht machen. Natürlich ist die Dichte besonders im Mittelfeld besonders hoch, aber der propagierte Gedanke dahinter, die Spannung und Konzentration bei den Spielern hochzuhalten, ist doch durchaus nachvollziehbar. Zudem gebe ich zu bedenken, dass die Anzahl der Pflichtspiele vermutlich noch höher sein wird als in der letzten Saison und Rotation daher vermutlich an der Tagesordnung liegen wird.

Die Bayern sind durch die letzte Saison auf dem Gipfel angekommen und daher kann es auch nur das Ziel sein, diese Position zu verteidigen. Wenn dann im Laufe der Saison Spieler verletzungsbedingt ausfallen und diese Positionen dann mangels Klasse durch Spieler wie Can oder Hojberg bekleidet werden müssten - die noch keine internationale Klasse nachgewiesen haben - würde das Geschrei unter den Fans aber ungeheure Ausmaße annehmen, da dann eben schnell die Verteidigung der Spitzenposition gefährdet sein könnte.

Noch eins: Luiz Gustavo würdest du nicht verkaufen, da er der einzige ist, der Martinez adäquat ersetzen kann. Warum "beklagst" du dich dann aber, dass durch die Einkaufspolitik nun auf allen anderen Positionen ebenfalls auf Weltklasseniveau gewechselt werden kann? Was gibt es denn schöneres?

Die Jugend kann ohnehin nur peu à peu eingebaut werden, das wurde aber auch bereits unter Heynckes nicht wirklich gefördert. Man sollte die Kirche einfach mal im Dorf lassen und schauen, was passiert. Ich denke, dass jeder Spieler sich mal auf der Bank oder der Tribüne wiederfinden wird und denke, dass sich bei einem Verein wie wir es sind auch jeder damit abfinden muss. Wie Sammer schon sagte, die Zeit der Stammplätze ist vorbei, es wird jeder auf seine Einsätze kommen.

Mia san Mia!
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