Daniela Samulski hat sich der WM in Rom über 50m Rücken die Silbermedaille und den Europarekord gesichert. Britta Steffen qualifizierte sich für das Finale über 100 Meter Freistil.
Die Entscheidungen am Donnerstag im Überblick:
100 m Freistil Männer:
Gold: Cesar Cielo Filho (BRA) 46,91 (Weltrekord)
Silber: Alain Bernard (FRA) 47,12 (Europarekord)
Bronze: Frederick Bousquet (FRA) 47,25
200 m Lagen Männer:
Gold: Ryan Lochte (USA) 1:54,10 (Weltrekord)
Silber: Laszlo Cseh (HUN) 1:55,24
Bronze: Eric Shanteau (USA) 1:55,36
50 m Rücken Frauen:
Gold: Jing Zhao (CHN) 27,06 (Weltrekord)
Silber: Daniela Samulski (GER) (Europarekord)
Bronze: Chang Gao (CHN) 27,28
200 m Schmetterling Frauen:
Gold: Jessicah Schipper (AUS) 2:03,41 (Weltrekord)
Silber: Zige Liu (CHN) 2:03,90
Bronze: Katinka Hosszu (HUN) 2:04,28
4x200 m Freistil Frauen:
Gold: China 7:42,08 (Weltrekord)
Silber: USA 7:42,56
Bronze: Großbritannien 7:45,51
Daniela Samulski beim Sprintkrimi als Silberfisch, Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen als Pokerface und ein rührender Moment in der Mixed-Zone: Deutschlands Powerfrauen haben bei der Schwimm-WM in Rom für Jubel, Adrenalinstöße und Emotionen gesorgt. Ein Tiefpunkt beim Wechselbad der Gefühle gab es nur durch das Halbfinalaus des gestürzten Europarekordlers Marco Koch.
Nach dem Finale von Samulski kam es in der Mixed-Zone zu einem emotionalen Moment. Ex-Weltrekordlerin Janine Pietsch, die nach ihrer Brustkrebsbehandlung in der Kur in Ulm ist, wurde zugeschaltet und gratulierte Samulski: "Das war eine grandiose Leistung. Ich bin total stolz auf dich. Du hast zuletzt haufenweise gute Leistungen gebracht. Herzlichen Glückwunsch, meine Süße", sagte Pietsch.
Samulski: "Silber gewonnen, nicht Gold verloren"
17 Hundertstel fehlten Samulski über 50 Meter Rücken zum ganz großen Triumph. Sie hatte auf Goldkurs gelegen - wurde durch die Chinesin Zhao Jing mit Weltrekord aber noch abgefangen. "Aber ich habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren. Im Sprint ist es so knapp. Da liegen Kleinigkeiten zwischen Titel und Trauer. Deshalb bin ich hochzufrieden", sagte die 25 Jahre alte Essenerin.
Das konnte sie auch. In 27,23 Sekunden verbesserte Samulski, die als Weltrekordlerin nach Rom gereist war, ihren Europarekord aus dem Halbfinale noch einmal um 16 Hundertstel.
Britta Steffen mit Endspurt ins Finale
Steffen zockte im Halbfinale über 100 Meter Freistil: In 52,87 Sekunden hatte sie als Zweite drei Hundertstel Rückstand auf die Titelverteidigerin und Olympia-Zweite Lisbeth Trickett aus Australien.
"Nach 75 Metern habe ich nach links und rechts geschaut und gedacht: oh Mann. Da wusste ich, dass ich noch ein bisschen zulegen muss, sonst wäre es knapp geworden", sagte Steffen. Nach dem Rennen umarmte sie ihre schärfste Rivalin Trickett herzlich und verfolgte das zweite Halbfinale gespannt vom Beckenrand.
Steffen "klare Favoritin"
Franziska van Almsick ist nach wie vor von Steffens erstem WM-Titel überzeugt. "Ich glaube, dass Britta ein bisschen gezockt hat. Aber das gibt ja Hoffnung fürs Finale. Ich glaube, dass sie die klare Favoritin ist", sagte van Almsick als "ARD"-Expertin: "Sie sah gerade auf den letzten Metern gut aus. Das war ein Manöver aus Peking-Zeiten, als sie nach der Wende auch weit zurücklag."
Dass Steffen, die ihre Trophäensammlung mit dem ersten WM-Titel komplett machen will, in guter Form ist, hat die 25 Jahre alte Berlinerin in Rom schon eindrucksvoll bewiesen. Zu Beginn der Becken-Wettkämpfe am Sonntag hatte sie als Startschwimmerin der Silber-Staffel ihren Weltrekord auf 52,22 Sekunden geschraubt.
Schreiber verpasst Endlauf um zwei Hundertstel
Bitter verlief das Halbfinale für Daniela Schreiber. Die 20 Jahre alte WM-Debütantin aus Halle/Saale verpasste als Neunte (53,76) den Endlauf um zwei Hundertstel.
Auch Koch traf es über 200 Meter Brust. Der 19-Jährige schied bei seiner WM-Premiere in 2:09,44 Minuten nicht nur als Zwölfter im Halbfinale aus, sondern büßte auch noch seinen Europarekord an den Ungarn Daniel Gyurta (2:08,08) ein. "Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich meine Zeit nicht abrufen konnte", sagte der Abiturient aus Darmstadt. Zum Weltrekord schwamm der Australier Christian Sprenger (2:07,31).
Weltrekorde en masse
Als erster Schwimmer über 100 Meter Freistil blieb der Brasilianer Cesar Cielo Filho unter der Marke von 47 Sekunden. Der 50-Meter-Olympiasieger schraubte den Weltrekord des Franzosen Alain Bernard im Finale um 14 Hundertstel auf 46,91 Sekunden. Olympiasieger Bernard (47,12) und sein Landsmann Frederick Bousquet (47,15) mussten sich mit den Plätzen zwei und drei begnügen.
Weitere Weltrekorde gab es über 200 Meter Lagen durch Ryan Lochte aus den USA (1:54,10 Minuten), über 200 Meter Schmetterling durch die Australierin Jessicah Schipper (2:03,41) und durch die Kanadierin Annamay Pierse im Halbfinale über 200 Meter Brust (2:20, 12), wo Caroline Ruhnau als 13. (2:25,36) klar scheiterte. Chinas Frauen schwammen über 4x200-m-Freistil in 7:42,08 Minuten zu Gold und Weltrekord.
So lief Tag fünf der WM in Rom:
19.51 Uhr: Das war es für heute: Sieben Weltrekorde haben wir gesehen, insgesamt sind es jetzt schon 28. Daniela Samulski hat die einzige Medaille für Deutschland geholt - Silber über 50 Meter Freistil. Britta Steffen ist ins Finale über 100 Meter Freistil eingezogen.
19.50 Uhr: Großes Lob auch an Fede Pellegrini. Sie war beim Wechsel mit Abstand Letzte und ist noch bis auf Platz vier nach vorne geschwommen. Zu Bronze hat es aber selbst für die Über-Schwimmerin der Italienerinnen nicht mehr gereicht.
19.49 Uhr: China schwimmt den Sieg nach Hause. Pang schlägt als Erste an - mehr als zwei Sekunden unter Weltrekord. Die USA werden Zweite vor den Britinnen.
19.47 Uhr: Die USA holen vor dem letzten Wechsel noch einmal auf. China eine Sekunde unter Weltrekord, die USA haben aber noch eine Chance.
19.46 Uhr: Unfassbar, was hier abgeht. Die Chinesinnen schwimmen alles in Grund und Boden.
19.45 Uhr: Immer noch die USA und China an der Spitze. Beide liegen klar unter Weltrekord. China ist jetzt sogar vorne.
19.43 Uhr: Dana Vollmer bringt die USA in Führung, China liegt dahinter.
19.41 Uhr: Die Britinnen waren im Vorlauf die Schnellsten. Können Sie den Amerikanerinnen die Suppe versalzen?
19.40 Uhr: Zum Abschluss die 4x200 Meter Freistil der Frauen. Favoritinnen sind die US-Ladies. Aber der große Star der Italienerinnen ist auch wieder dabei, Federica Pellegrini.
19.37 Uhr: Die Favoriten lassen nichts anbrennen. Irie gewinnt klar in 1:54,14 Minuten, Lochte wird Zweiter. Lebherz ist als 15. natürlich raus.
19.36 Uhr: Irie geht am schnellsten an.
19.33 Uhr: Jetzt das zweite Halbfinale über 200 Meter Rücken. Favoriten sind der Japaner Ryosuke Irie und natürlich Ryan Lochte, der noch vor einigen Minuten Gold über 200 Meter Lagen geholt hat..
19.32 Uhr: Samulski: "Ich bin sehr zufrieden. Mehr war nicht drin. Ich habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren."
19.31 Uhr: Lebherz bricht ein, das wird gar nichts. Peirsol gewinnt in WM-Rekordzeit von 1:54,06 Minuten.
19.30 Uhr: Peirsol führt zur Halbzeit. Diesmal will er nichts anbrennen lassen.
19.28 Uhr: Für Deutschland ist Yannick Lebherz auf Bahn drei im Rennen.
19.27 Uhr: Jetzt noch die Halbfinals über 200 Meter Rücken der Männer. Aaron Peirsol will sich für sein Halbfinal-Aus auf den 100 Metern rehabilitieren.
19.25 Uhr: Samulski hat sich nichts vorzuwerfen. Sie ist in 27,23 Sekunden Europarekord geschwommen, aber die 27,06 Sekunden von Zhao sind echt überirdisch!
19.23 Uhr: Silber für Samulski! Zhao gewinnt überraschend Gold - und zwar mit Weltrekord! Die ersten vier Schwimmerinnen liegen unter der alten Bestmarke. Zueva wird nur Vierte.
19.22 Uhr: Start! Samulski kommt gut weg.
19.20 Uhr: Die Frauen laufen ein. Samulski startet auf Bahn 5, Zueva auf Bahn 4.
19.16 Uhr: Nach dieser Siegerehrung wird es ernst: Dann steigt aus deutscher Sicht das Highlight des Abends. Daniela Samulski trifft im Finale über 50 Meter Rücken auf die Russin Anastasia Zueva.
19.13 Uhr: Siegerehrung für den Brasilianer Cielo Filho und die beiden Franzosen Bousquet und Bernard (100 Meter Freistil).
19.09 Uhr: Auf der letzten Bahn kommt Shanteau und zieht davon. In 2:07,42 Minuten ist er nur 11 Hundertstel über Weltrekord. Der Deutsche Koch ist als Zwölfter klar ausgeschieden - und er hat auch noch seinen Europarekord an den Ungarn Daniel Gyurta verloren.
19.08 Uhr: Halbzeit: Alle Schwimmer noch fast gleichauf - und 13 Hundertstel unter Weltrekord.
19.05 Uhr: Im zweiten Lauf dürfen nur noch zwei Schwimmer die Zeit von Koch schlagen, damit das noch reicht. Sehr unwahrscheinlich. Eric Shanteau ist wieder dabei, kurz nachdem er Bronze über die 200 m Lagen geholt hat.
19.03 Uhr: Rickards Landsmann Sprenger schwimmt Weltrekord! Hammer - und das wieder im Halbfinale. 2:07,31 Minuten, damit ist der alte Rekord des Japaners Kitajima Geschichte. Für Koch hat es wohl nicht gereicht. Er wird nur Sechster - eine Enttäuschung.
19.02 Uhr: Die Aussies wollen es wissen. Rickard liegt in Führung, Koch ist bei Halbzeit Dritter.
19.00 Uhr: Koch ist kein unbeschriebenes Blatt. Immerhin hält er den Europarekord. Mit dabei im Lauf ist aber auch ein Big Name: Brenton Rickard aus Australien.
18.58 Uhr: Auf dem Programm stehen nun die Halbfinals über 200 Meter Brust der Männer. Auf Bahn 5 geht im ersten Lauf der Deutsche Marco Koch ins Rennen. Und er hat gute Finalchancen.
18.56 Uhr: Die Chinesin Liu rettet Silber ins Ziel, Hosszu wird Dritte, Descenza geht leer aus.
18.55 Uhr: Sieg für Schipper! Die Australierin setzt sich auf der letzten Bahn deutlich ab und pulverisiert in 2:03,41 Minuten den alten Weltrekord.
18.55 Uhr: Die Chinesin Liu führt deutlich. Kann sie das Tempo halten?
18.51 Uhr: Halbfinal-Schnellste war die Ungarin Katinka Hosszu. Aber es kann gut sein, dass Mary Descenza (USA) oder Jessicah Schipper (AUS) über sie herfallen.
18.50 Uhr: Weiter geht es mit dem Finale über 200 Meter Schmetterling der Frauen.
18.46 Uhr: Oh say... Hand aufs Herz für Lochte, den Kronprinzen von Michael Phelps. Phelps ist hier nicht über 200 Meter Lagen gestartet, weil er sich dafür nicht fit genug gefühlt hat.
18.43 Uhr: Erst einmal durchatmen. Die Siegerehrung über 200 Meter Lagen sorgt für eine Pause. Alle Ehren für den Amerikaner Ryan Lochte, der mit Weltrekord Gold geholt hat.
18.41 Uhr: Die Rekorde fallen schon wieder wie reife Trauben. Drei Bestmarken haben wir bereits gesehen.
18.40 Uhr: Ein tolles Rennen. Die beiden Franzosen Bernard und Bousquet holen Silber und Bronze.
18.38 Uhr: Cielo Filho gewinnt! Der Brasilianer schlägt Bernard und schwimmt Weltrekord! In 46,91 Sekunden ist er der erste Mann, der offiziell unter 47 Sekunden schwimmt.
18.38 Uhr: Bousquet an der Wende vorne.
18.36 Uhr: Was für ein Hammer-Feld. Schnellster im Halbfinale war der Franzose Alain Bernard. Ihn fordern aber unter anderem die beiden Brasilianer Cielo Filho und Oliveira heraus.
18.35 Uhr: Jetzt geht es wieder um Medaillen. Die Königsdisziplin steht an - 100 Meter der Männer.
18.34 Uhr: Ruhnau ist nur Siebte in ihrem Lauf geworden. Aber mit der Zeit wird sie sicher zufrieden sein. Die Österreicherin Jukic ist als Zweite des Laufs im Finale.
18.33 Uhr: Weltrekord! Pierse schimmt in 2:20,12 Minuten im Halbfinale neue Bestzeit! Ruhnau kommt nicht ins Finale, aber sie schwimmt nur um drei Hundertstel am deutschen Rekord vorbei.
13.32 Uhr: Pierce schwimmt wie die Feuerwehr, Ruhnau fällt etwas zurück.
18.30 Uhr: Pierse und Jukic bei der ersten Wende vorne, aber auch Ruhnau fängt mutig an.
18.28 Uhr: Im zweiten Halbfinale startet die Kanadierin Annamay Pierse, die im Vorlauf Schnellste war. Aber unter 1:21 Minuten kann sie wohl nicht gehen. Außerdem dabei: Die Deutsche Caroline Ruhnau auf Bahn 1 und Mirna Jukic aus Österreich.
18.25 Uhr: Auf der letzten Bahn kommt Soni und gewinnt das Rennen in 2:20,93 Minuten - WM-Rekord! Hostman hält gerade so ihren zweiten Rang.
18.24 Uhr: Das Rennen läuft. Bei Halbzeit liegt Soni nur auf Platz zwei, aber sie wird sicher noch kommen. Joline Hostman ist in Führung.
18.21 Uhr: Im ersten Halbfinale startet die Weltrekord-Halterin Rebecca Soni aus den USA.
18.20 Uhr: Als nächstes kommen die Halbfinals der Frauen über 200 Meter Brust. Im zweiten Lauf ist die Deutsche Caroline Ruhnau am Start.
18.18 Uhr: 13 Hundertstel war Lochte schneller als Phelps bei Olympia in Peking. Cseh hat sich auf der letzten Banhn noch toll nach vorne gekämpft.
18.16 Uhr: Lochte demontiert die Konkurrenz! Gold für den Amerikaner. Zweiter wird Cseh vor dem Amerikaner Shanteau. Und: Lochte schwimmt 1:54,10 Minuten - Weltrekord! Wieder ist Michael Phelps eine Bestzeit los.
18.15 Uhr: Die Favoriten legen vor. Nach 100 Metern führt Lochte.
18.15 Uhr: Jetzt das Finale über 200 Meter Lagen. Die Favoriten: Ryan Lochte auf Bahn 4 und Laszlo Cseh aus Ungarn.
18.12 Uhr: Steffen: "Bei 75 Metern habe ich gesehen, dass das doch zu knapp wird. Da habe ich zugelegt, damit es noch reicht."
18.10 Uhr: Weir gewinnt das Rennen, Schreiber wird Vierte. Reicht das? Nein! Trotz persönlicher Bestzeit ist sie nur Neunte. Zwei Hundertstel haben gefehlt. Schade!
18.10 Uhr: Schreiber legt aggressiv los.
18.09 Uhr: Auf Bahn 7 ist Daniela Schreiber dabei. Für sie wird das Finale aber schwer.
18.08 Uhr: Zweites Halbfinale: Amanda Weir war Vorlauf-Schnellste. Sie startet auf Bahn 4.
18.06 Uhr: Wirklich locker sah das gegen Ende nicht aus. Ihre Zeit: 52,87 Sekunden.
18.05 Uhr: Starker Endspurt von Steffen! Sie wird Zweite, nachdem sie lange zurücklag. Trickett gewinnt.
18.05 Uhr: Trickett auf der ersten Bahn klar vor Steffen.
18.05 Uhr: Jetzt der Start. Steffen direkt neben Trickett.
18.03 Uhr: Jetzt die Vorstellung der Schwimmerinnen. Steffen startet auf Bahn 5. Sie war im Vorlauf Viertschnellste.
18.02 Uhr: Witzige Szene vor dem Start. Trickett hilft Steffen in den brutal engen Schwimmanzug. So stark ist die Konkurrenz dann auch wieder nicht.
18.00 Uhr: Los geht's. Den Anfang macht Britta Steffen. Sie tritt im Halbfinale über ihre Paradestrecke 100 Meter Freistil schon gegen ihre große Konkurrentin Lisbeth Trickett aus Australien an.
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