Kiel führt deutsches Quartett an

SPOX
01. Oktober 200812:56
SPOXdpa
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Neuer Modus, kleinere Prämien und wieder das alte Duell zwischen Deutschland und Spanien: Angeführt von Vorjahresfinalist THW Kiel strebt ein Bundesliga-Quartett nach der europäischen Handball-Krone.

Zum Auftakt der prestigeträchtigen Champions League fiebern neben dem deutschen Rekordmeister auch die SG Flensburg-Handewitt, der HSV Hamburg und Neuling Rhein-Neckar Löwen einem perfekten Start entgegen.

"Wir treten in der Champions League an, um zu gewinnen", verkündete Kiels neuer Trainer Alfred Gislason. 2002 hatte er mit dem SC Magdeburg bereits die Trophäe in der Königsklasse geholt und bläst nun zum Angriff auf Titelverteidiger Ciudad Real aus Spanien. Wie die Bundesliga stellt auch die Liga Asobal vier Starter.

Klubs dürfen Partien selbst vermarkten

Im Vergleich zum Vorjahr verdienen die Champions-League-Starter weniger Prämiengelder. Nach dem alten System konnte der Sieger im besten Falle 615.000 Euro einstreichen, nun sind es nur noch maximal 525.000 Euro.

Dafür dürfen die Klubs ihre Partien nun zu einem Drittel selbst vermarkten und sind nicht mehr allein auf die Zuteilung aus dem Topf des Europäischen Handball-Verbandes (EHF) angewiesen.

Verändert wurde auch der Modus. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe ziehen in die zweiten Gruppen-Phase ein und nehmen die gegeneinander erzielten Resultate mit.

Zudem wurde das Viertelfinale wieder eingeführt. "Der veränderte Modus ist hochinteressant, sportlich und wirtschaftlich sehr attraktiv", sagte Kiels Manager Uwe Schwenker.

Hamburg will ins Finale

Als erste deutsche Teams steigen Hamburg und Kiel in die Gruppen-Phase ein. In Staffel C empfängt der Champions-League-Sieger von 2006 den Qualifikanten Metalurg Skopje aus Mazedonien. "Wir planen erstmal, die Hauptrunde zu erreichen", sagte Manager Uwe Schwenker.

Zur gleichen Zeit spielen in Gruppe D die Hamburger in der kleinen Alsterdorfer Sporthalle gegen Tatran Presov aus der Slowakei.

"Gemessen an unseren Zielen sollten wir uns von Presov nicht aufhalten lassen", sagte Hamburgs Sportdirektor Christian Fitzek. Die Hanseaten waren in der vorigen Spielzeit im Halbfinale nur knapp an Ciudad Real gescheitert.

Harte Nuss für Löwen

Ausgerechnet beim schwersten Gegner der Gruppe H geben die Rhein-Neckar Löwen ihren Einstand in der Königsklasse.

Eine Woche nach der verpatzten Generalprobe mit dem 29:33 bei der HSG Nordhorn müssen die Badener mit ihrem neuen Trainer Wolfgang Schwenke bei Croatia Zagreb antreten.

"Das ist sicherlich der größte Brocken. Das ist ja praktisch die kroatische Nationalmannschaft", sagte Schwenke. Zagreb hat sich vor Saisonbeginn mit Super-Star Ivano Balic verstärkt.

"Aber wir sind ja auch keine grünen Jungs. Jeder weiß um die Wertigkeit dieses Wettbewerbs. Das macht einfach Spaß", meinte der ehemalige Nationalspieler, dessen Team in der Qualifikation durch zwei Siegen gegen Dudelange (Luxemburg) die Gruppen-Phase erreichte.

Auf Flensburg wartet Veszprem

Zuletzt startet die SG Flensburg-Handewitt in ihre sechste Champions League-Saison und gastiert beim Gruppen-Favoriten MKB Veszprem in Ungarn.

"Veszprem ist Europacup-Gewinner im Pokalsieger-Wettbewerb und Zweiter der Champions Trophy. Das wird ein echter Prüfstein für unsere junge Mannschaft", erklärte Sportchef Anders Dahl-Nielsen, "unser Ziel ist die Hauptrunde. Da wollen wir mit mindestens zwei Punkten hin, sonst hat man keine Chance mehr. Der neue Modus ist fair."

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