Zhuhai - Die deutschen Handballer hat fünf Tage vor Auftakt des olympischen Turniers wieder das Verletzungspech ereilt. Der Weltmeister muss bei den Olympischen Spielen in Peking auf Rückraumspieler Lars Kaufmann verzichten.
Der Lemgoer zog sich beim Training im Vorbereitungslager in Zhuhai einen Muskelfaserriss in der linken Wade zu. Das ergab eine Untersuchung am Dienstag im örtlichen Krankenhaus. "Das ist das Schlimmste, was einem Sportler passieren kann.
Ich war schon fast im olympischen Dorf und dann kommt plötzlich das Aus. So etwas ist bitter", sagte der enttäuschte Kaufmann. Brand nominierte Sven-Sören Christophersen von der HSG Wetzlar als 15. Akteur nach.
Rückreise nach Deutschland
Der 26-jährige Kaufmann wird nun die Rückreise nach Deutschland antreten. "Bei einer solchen Verletzung kann niemand garantieren, dass der Spieler bis zur letzten Nominierungsmöglichkeit in 14 Tagen wieder fit genug ist, um der Mannschaft bei Olympia weiterhelfen zu können", sagte Mannschaftsarzt Dr. Berthold Hallmaier.
Bis zum Viertelfinale kann im Verletzungsfalle ein Spieler getauscht werden, der jedoch bereits zum 15-köpfigen Kader gehören muss, der am 8. August endgültig benannt werden muss.
P-Akkreditierung für Christophersen
Ins offizielle Aufgebot rückt nach dem Ausfall Kaufmanns der bisherige Ersatzmann Michael Haaß (Minden) nach. Christophersen wurde mit einer sogenannten P-Akkreditierung ausgestattet.
Er darf so mit der Mannschaft trainieren und bis zum Viertelfinale einen Spieler aus dem Stammkader ersetzen, jedoch nicht im Olympischen Dorf wohnen.
"Es ist sicher hart für Lars, so knapp vor dem Ziel, auf das er konsequent hingearbeitet hatte, noch auszufallen. Er hat in der Vorbereitung Riesenfortschritte gemacht und ich war sehr gespannt, wie er sich nach seinem Formanstieg gegen die besten Handballer der Welt behauptet hätte", erklärte der Bundestrainer.
"Für Lars tut mir das unendlich leid"
Christophersen reagierte auf die Nachnominierung völlig überrascht. "Das ist der absolute Hammer. Ich bin überglücklich, dass ich doch noch dabei sein darf", sagte der 23-Jährige. "Für Lars tut mir das unendlich leid", sagte Christophersen.
Entwarnung gibt es unterdessen bei den drei zuletzt angeschlagenen Spielern. Die Hamburger Pascal Hens (Bauchmuskelzerrung) und Torsten Jansen (Wadenblessur) sowie der Nordhorner Holger Glandorf (Brustmuskelzerrung) werden mit der Mannschaft nach Peking fliegen und sollen laut Teamarzt Hallmaier am 10. August gegen Südkorea einsatzfähig sein.
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