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Magath wähnt sich fest im Sattel

SPOXOTHER
01. Oktober 201211:08
Felix Magath (r.) sieht trotz der 0:2-Niederlage gegen Mainz keine Trainer-Debatte bei den WölfenGetty
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"Alleinherrscher" Felix Magath hatte ein richtungsweisendes Bundesligaspiel angekündigt, von dieser Einschätzung rückte er auch nach der 0:2-Niederlage seines VfL Wolfsburg gegen den FSV Mainz nicht ab.

Der Trainer und Manager stellte aber auch eines gleich klar, Auswirkungen auf seinen Job sieht er angesichts der anhaltenden Erfolglosigkeit nicht. "Da kann ich nur mit den Schultern zucken", meinte der 59-Jährige.

Selbst hartnäckiges Nachfragen brachte Magath nicht aus der Ruhe. Das Gefühl, dass er ganz fest im Sattel sitzt, vermittelte der Wolfsburger Meistertrainer von 2009 jedenfalls überzeugend: "Gedanklich? Beschäftige ich mich damit nicht." Auch eine Saisonbilanz werde er nicht nach sechs Spieltagen ziehen.

Nur ein Sieg, Platz 16

Die aktuelle Bilanz fällt ziemlich düster aus, Relegationsplatz 16 ist alles andere als der Anspruch des VfL. Natürlich, so Magath weiter, war das Ziel der europäische Wettbewerb. Er denke, das wird es immer noch sein, auch wenn man momentan wenig Punkte hat. Man müsse bloß einmal die Tabelle anschauen: "Es ist immer noch relativ eng außer den Bayern und den Frankfurtern, die sich abgesetzt haben."

Tatsächlich beträgt der Abstand zum dritten Platz, den nimmt Meister Borussia Dortmund ein, nur sechs Zähler. Bei ausstehenden 28 Partien eigentlich eine Kleinigkeit. Aber das ist nur die eine Seite - die Rote Laterne für das Schlusslicht hängt eben auch nur drei Zähler weiter. Und am Samstag geht es zum Champions-League-Teilnehmer Schalke 04, den trainierte Magath nach seinem ersten Engagement in Wolfsburg.

Sturm nur ein Lüftchen

Der VfL-Trend ist negativ, auch wenn der Coach die zweite Heimpleite zur bisher besten Partie seiner Mannschaft ausrief. Die letzten fünf Partien von sechs Spieltagen ohne Sieg, nur ein Remis in den drei Heimpartien mit 1:7 Toren, zwei Niederlagen zuletzt mit insgesamt 0:5 Treffern - der angekündigte Sturm auf Europa war bisher nicht einmal ein Lüftchen.

Magath räumte denn auch ein: "Wir haben verloren, müssen uns jetzt erst mal sammeln, Punkte machen. Fünf Punkte aus sechs Spielen - das ist etwas dünn." Die entscheidenden Schwächen sieht der Fußball-Lehrer in der Torgefährlichkeit und im Abschluss. Dies zu verbessern, darüber mache er sich Gedanken, nicht über seinen Job.

Die mit jeweils zwölf Toren überragenden Schützen des Vorjahres fehlen schmerzlich. Mario Mandzukic trifft inzwischen für Bayern München, schenkte auch seinem alten Klub am vergangenen Dienstag beim 3:0 gleich zwei Tore ein. Patrick Helmes fällt nach einem Kreuzbandriss noch Monate aus. Mandzukic war zudem gemeinsam mit dem ebenfalls abgewanderten Ashkan Dejagah der beste Vorbereiter der Saison 2011/12.

Explosive Mischung

Der als neuer Torjäger geholte Bas Dost - Schütze beim einzigen Saisonsieg (1:0 in Stuttgart) - schaffte es gegen Mainz nicht einmal in die Startelf. Magath nimmt den 23-Jährigen dennoch in Schutz. Er sei ein junger Stürmer, für ihn sei vieles neu in der Bundesliga. Er sei ein Top-Mann, das habe er letzte Saison in den Niederlanden bewiesen.

Auch seinen Spielmacher Diego kritisierte Magath nicht. Auch wenn der Rückkehrer mit seinen 27 Jahren weder jung noch unerfahren in der Bundesliga ist. Magath: "Er ist viel unterwegs, hat die Bälle gut verteilt: "Es läuft eben insgesamt nicht rund in der Offensive." Bei nur zwei erzielten Toren ist das keine überraschende Analyse. Auch der vom FC Bayern verpflichtete Ivica Olic ist zwar ein Kämpfer, konnte die ihm zugedachte Führungsrolle bisher nicht ausfüllen, erzielte immerhin das einzige VfL-Tor im eigenen Stadion.

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Dort entführten nun die Mainzer die Zähler, der Österreicher Andreas Ivanschitz legte für Junior Diaz (27.) und Adam Szalai (37.) vor. Trainer Thomas Tuchel lobte seine leidenschaftlich kämpfende Mannschaft, und dies am Ende einer Englischen Woche mit zwei Auswärtspartien hintereinander. "Ein paar Verletzte, ein kleiner Kader und das hat man uns angemerkt. Wir haben das letzte Hemd gegeben", sage Tuchel.

SPOXZugleich sagte Tuchel aber auch, eine überschaubar große Truppe wachse besser zusammen: "Bei dieser Meinung bleibe ich." Diese Aussage war zwar nicht auf den VfL gemünzt, ist aber zweifellos auf diesen übertragbar. Ist der riesige Luxus-Kader vielleicht ein oder sogar das Problem von Magath? Zumal dieser mit mehreren eigentlich schon aussortierten Akteuren agiert, und auch weiterhin bei seinen Personalentscheidungen keine Rücksicht auf empfindliche Spielerseelen nimmt. Eine explosive Mischung.

Wolfsburg - Mainz: Daten zum Spiel

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