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Schäfer verspielt seine Chancen

SPOXOTHER
14. September 200917:40
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Am 11. Juni 2010 findet in Südafrika das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft statt. Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich in der Qualifikationsgruppe 4 auf einem guten Weg zum nächsten großen Fußball-Event.

SPOXZahlreiche deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen, jedoch dürfen nur 23 Spieler mit nach Südafrika. Wer darf mit, wer bleibt zuhause? Bis zum Endturnier auf dem schwarzen Kontinent bewertet SPOX wöchentlich die Chancen der 31 potenziellen Kandidaten.

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

SPOXAndreas Beck: Lieferte gegen schwache Bochumer eine grundsolide Partie ab. Schaltete sich konsequent ins Hoffenheimer Offensivspiel ein, ohne die Defensivaufgaben zu vernachlässigen. Viele seiner Flanken fanden einen Abnehmer, 91 Prozent angekommene Pässe sind eine überragende Quote.

Fazit: In der DFB-Elf ist Lahm laut Löw "für die nächsten Spiele" auf der rechten Seite gesetzt. Aber: Löw zog Lahm gegen Aserbaidschan schon zur Halbzeit nach links, und Beck machte seine Sache nach der Einwechslung auf rechts gut. Setzt Löw Lahm wieder auf links ein, ist Beck als rechter Verteidiger erste Wahl.

SPOXJerome Boateng: Bekam beim 3:1 gegen Stuttgart auf der rechten Abwehrseite den Vorzug vor Demel und zeigte 45 Minuten lang eine ansprechende Leistung, musste aber wegen muskulärer Probleme in der Kabine bleiben. Die Zahlen sprechen für sich: 75 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 79 Prozent angekommene Pässe zum Mitspieler.

Fazit: Noch hat Boateng kein A-Länderspiel bestritten, aber Löw hat ihn auf dem Zettel. Profitiert auch vom Hamburger Höhenflug und kann sich weiterhin Hoffnungen auf eine Berufung ins DFB-Team machen.

SPOXArne Friedrich: Musste in Mainz aufgrund einer Adduktorenzerrung passen.

Fazit: Findet in der Liga noch nicht zur Form der vergangenen Saison und hat dazu noch Verletzungspech. Bekam gegen Südafrika endlich seine Chance in der Innenverteidigung, erspielte sich aber keinen entscheidenden Vorsprung gegenüber seinen Konkurrenten. Ergo: Der Platz neben Mertesacker ist nach wie vor vakant.

SPOXClemens Fritz: Wenn Fritz dermaßen wenig in der Defensive gefordert wird wie gegen Hannover, dann muss von ihm mehr in der Offensive kommen. Kaum Impulse nach vorne, von seinen Zweikämpfen gewann er nur die Hälfte - ausbaufähig.

Fazit: Fritz muss eine ganze Reihe von herausragenden Spielen zeigen, um sich wieder für das DFB-Team zu empfehlen. Gelingt ihm das nicht, kann er die WM abschreiben.

SPOXAndreas Hinkel: Hinkel, wie man ihn kennt: Lief auf der rechten Seite wieder tiefe Furchen ins Gras, indem er unermüdlich die Linie rauf und runter ackerte. Verstand sich blendend mit McGinn vor ihm. Allein seine Flanken ließen beim 1:1 gegen Dundee die gewohnte Präzision vermissen.

Fazit: Trotz konstant guter Leistungen bei Celtic schwimmen ihm die Felle im DFB-Team weg. War gegen Südafrika und Aserbaidschan nicht nominiert und konnte somit seinen Rückstand auf die Konkurrenten Lahm, Beck, Friedrich und Westermann nicht aufholen.

SPOXBenedikt Höwedes: Lief im neuen Schalker 3-4-3 im rechten Mittelfeld auf und kam mit seiner ungewohnten Rolle wie schon gegen Freiburg nicht zurecht. Hatte vor dem Kölner Tor gegen den agilen Ehret das Nachsehen und fand in der Offensive überhaupt nicht statt.

Fazit: Das Positive: Spätestens seit diesem Wochenende weiß man, dass Höwedes in der Abwehr zuhause ist. Durchschreitet momentan ein Tal, aus dem er schnellstens wieder herauskommen muss, um den Funken Hoffnung an die WM 2010 zu bewahren.

SPOXMarcell Jansen: Laboriert noch immer an einem Kapselriss im Knie. Aogo übernimmt derzeit seinen Part und macht seine Sache ordentlich.

Fazit: Die Nationalmannschaft ist in weite Ferne gerückt. Ihm bleibt nur die Hoffnung auf eine schnelle Genesung und anschließende Spielpraxis.

SPOXPhilipp Lahm: Schob in der zweiten Hälfte in Dortmund immer wieder aus der Tiefe mit an. War in der Defensive kaum gefordert und hatte in der Offensive kaum zwingende Aktionen. Typische Szene: In der 41. Minute zog er mit einem Haken in die Mitte, traute sich aber nicht, mit dem schwächeren Fuß abzuschließen. Von der linken Seite klappt dieser Spielzug wesentlich besser.

Fazit: Verbesserte Leistung nach zuletzt eher mäßigen Auftritten, aber die Frage bleibt: Ist Lahm auf rechts oder links besser? Im Quali-Spiel gegen Aserbaidschan hatte er im zweiten Durchgang auf der linken Seite deutlich mehr Zug zum Tor. Löw muss entscheiden, auf welcher Seite er ihn einsetzt. Eines ist aber klar: Lahms Platz ist zementiert.

SPOXPer Mertesacker: Hatte die 96-Stürmer zusammen mit Naldo weitgehend im Griff und ließ kein Gegentor zu. Entschied aber nur 67 Prozent seiner direkten Zweikämpfe für sich - für seine Verhältnisse ein mäßiger Wert.

Fazit: Ist bei Löw weiterhin als Innenverteidiger Nummer eins gesetzt. Auch weil sich keiner der Konkurrenten hervortut, Mertesackers Status als Platzhirsch anzugreifen.

SPOXMarcel Schäfer: Ein Tag zum Vergessen für Schäfer. Auf links funktionierte rein gar nichts, keine Aktionen nach vorne, in der Rückwärtsbewegung gegen Renato Augusto immer wieder mit Problemen.

Fazit: Bot schon gegen Aserbaidschan eine unterirdische Leistung und wurde in der Halbzeit ausgewechselt. Schäfer steckt momentan in einem Formtief und verspielt damit die große Chance, sich in Zeiten von Lahms Ausflug auf die rechte Seite für die Position als linker Außenverteidiger nachhaltig zu empfehlen.

SPOXSerdar Tasci: Hatte in der Abwehrzentrale gegen Elia, Petric und Co. eine Menge Arbeit. War in der wackligen Stuttgarter Defensive noch der beste. Gut: seine Zweikampfbilanz. Tasci hatte aber Glück, dass er nach einem Foul an Petric nicht Gelb-Rot sah.

Fazit: Der Platz in der Nationalelf neben dem gesetzten Mertesacker ist weiter hart umkämpft. Tasci mischt mit, muss sich aber steigern, um reelle Chancen auf einen Stammplatz zu haben.

SPOXHeiko Westermann: Spielte gegen Köln in Magaths ungewohntem 3-4-3 seit langem mal wieder in der Abwehrzentrale. Hatte im eigenen Strafraum bei hohen Bällen meistens die Lufthoheit, fiel aber in einigen Szenen auch mit unsicherem Stellungsspiel und Abstimmungsproblemen negativ auf.

Fazit: Muss die Chancen, die ihm Magath in der Schalker Innenverteidigung gibt, konsequenter nutzen, um in der DFB-Elf auf dieser Position Ansprüche auf einen Stammplatz zu stellen.

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