Nach dem schwachen Auftritt bei der 0:2-Heimschlappe gegen den SC Freiburg ist der VfL Wolfsburg und Felix Magath ganz unten in der Tabelle angelangt. Der VfL-Coach weiß, dass es so nicht weitergehen gehen kann, zweifelt aber nicht an der Rückendeckung des Aufsichtsrats.
Nach dem erneuten fußballerischen Offenbarungseid beim 0:2 (0:1) gegen den nicht gerade übermächtigen SC Freiburg ist Felix Magath beim VfL Wolfsburg nur noch mit Blick auf die eigene Perspektive zuversichtlich.
"Ich bin sicher, dass mir der Aufsichtsrat diese Rückendeckung weiter gibt. Ich zweifele nicht jeden Tag daran und nach jedem schwachen Spiel", sagt der Trainer-Routinier, dessen Rauswurf unter den eigentlich handzahmen Fans nach dem Absturz der Niedersachsen an das Tabellenende der Bundesliga immer massiver gefordert wird.
Sportlich nähert sich die Kurve des VfL Wolfsburg dem von Magaths Namensvetter Felix Baumgartner jüngst vorexerzierten freien Fall an. 0:3 in München, 0:2 gegen Mainz, 0:3 auf Schalke, 0:2 gegen Freiburg - die Serie der mit internationalen Ambitionen in die Spielserie gestarteten Wolfsburger ist geradezu beängstigend konstant. Und Felix, der Glückliche, macht bei allen Versuchen, seiner lateinischen Namensbedeutung zu entsprechen, aktuell eine höchst unglückliche Figur.
"Da kam ja nur Langholz"
"Ich habe viel versucht, um Diego ein Umfeld zu schaffen, damit er seine Fähigkeiten am besten umsetzen kann. Diesmal habe ich eine andere Strategie verfolgt, und die war genauso wenig erfolgreich", begründete der Coach den überraschenden Verzicht auf den zuvor in allen sieben Spielen aufgestellten brasilianischen Mittelfeldstar. Mit Diego fehlte gegen Freiburg auch der letzte Hauch Kreativität.
"Da kam ja nur Langholz, spielerisch war das echt schwach", bilanzierte am Ende Freiburgs guter Torwart Oliver Baumann verwundert mit Blick auf die vielen weiten Bälle, die aus Wolfsburgs Abwehr in seine Richtung segelten. "So können wir jedenfalls nicht weiter spielen", sagte Magath.
Fans haben "die Schnauze voll"
Das war nach der desolaten Leistung am Samstag auch unter den VfL-Fans unstrittig. "Wir haben die Schnauze voll" skandierte der Rest der reichlich 25.000 Zuschauer, der nach den beiden Freiburger Toren von Daniel Caligiuri (40., Foulelfmeter) sowie Julian Schuster (84.) noch im Stadion blieb. Sprechchöre wie "Deutscher Meister wird nur der VfL" und "Europapokal" fielen in die Kategorie Galgenhumor.
Magath offerierte mit Blick auf den nun erreichten letzten Tabellenplatz seine eigene Theorie: "Verunsichert waren wir schon vorher, ich glaube nicht, dass sich das noch steigert und hoffe auf das Gegenteil. Das die Spieler erschrecken und alles dafür tun, dass wir schnell da unten wieder wegkommen."
Kein Magath-Ersatz in Sicht
In den zwei Wochen Länderspielpause hatten sich noch mehrere Spitzenkräfte aus Verein und VW-Konzern hinter Magath und sein Team gestellt, Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz hatte gesagt: "Wir müssen zu dem stehen, wovon wir überzeugt sind, und nicht jeden Tag etwas anderes machen.
Wir haben vor der Saison eine Mannschaft zusammengestellt und vertrauen ihr." Eine Kehrtwende vor den beiden folgenden richtungsweisenden Auswärtsspielen in Düsseldorf und Nürnberg ist schwierig.
Zumal Magath die Wolfsburger schon vor 18 Monaten quasi im letzten Moment vor dem Abstieg rettete und Ersatzmänner für den umstrittenen Coach nicht erkennbar sind.
Erster Auswärtssieg für Freiburg
Probleme, die den Freiburger Coach Christian Streich nach dem ersten Saisonsieg seiner Männer auf fremden Terrain nicht plagen. "Wir haben uns mit dem 2:0 endlich mal für ein tolles Auswärtsspiel belohnt", sagte er freudig.
Und dann verfinsterte sich Streichs Miene doch wieder ganz schnell, weil ihn die Frage, warum seine Mannschaft nicht abgeklärter ein Ergebnis halten könne, auf die sprichwörtliche Palme brachte.
"Wir müssen immer alles geben. Wenn wir anfangen, auf Ergebnis zu spielen, dann steigen wir ab." Für den Moment allerdings ist diese Gefahr nicht akut. Die Breisgauer stehen in der Tabelle sechs Punkte vor Wolfsburg.
Wolfsburg - Freiburg: Daten zum Spiel
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