Nach der derben Klatsche gegen den VfL Wolfsburg steckt Hertha BSC weiter tief im Abstiegssumpf. Vor dem Derby gegen Union Berlin ringt Trainer Sandro Schwarz um Zuversicht.
Fredi Bobic stellte sich nach dem "Schlag in die Fresse" demonstrativ vor seinen Trainer Sandro Schwarz. "Wir haben großes Vertrauen in ihn, da er nicht mal ansatzweise zur Diskussion steht", versicherte der Sport-Geschäftsführer von Hertha BSC nach der nächsten schmachvollen Pleite. Unmittelbar vor dem Stadtderby gegen Union Berlin hängt die abstiegsbedrohte Hertha schwer in den Seilen.
Schwarz fand sich nach dem bitteren 0:5 (0:3) gegen den VfL Wolfsburg am Dienstag irgendwo zwischen Ernüchterung und Zweckoptimismus wieder. "Wir haben heute einen richtigen Schlag in die Fresse bekommen, aber es ist noch ein langer Weg", sagte der Coach bei Sky: "Wir sind heute nicht abgestiegen, wir sind mittendrin." Nur drei Saisonsiege, 14 Punkte und Platz 17 nach der Hinrunde: Es ist die Bilanz eines Absteigers.
Entschuldigend gingen die Spieler nach Abpfiff in die Ostkurve, zu hören bekamen sie einen Mix aus Pfiffen und Anfeuerungsrufen. Und jetzt kommt am Samstag (15.30 Uhr) Union. Wie soll ausgerechnet gegen den Europacup-Anwärter aus Köpenick die Wende gelingen? "Ich weiß, die nächsten drei Tage heißt es: 'Oh Gott, jetzt ist das Stadtderby. Was passiert, wenn das verloren wird?' Damit darf man sich gar nicht beschäftigen", so Schwarz.
Hertha BSC: Schwarz warnt vor "Untergangsstimmung"
Der 44-Jährige warnte davor, "in Untergangsstimmung und Depression zu verfallen". Vielmehr müsse seine Mannschaft einen Weg finden, "mit dem Tiefschlag so umzugehen, dass du bereit bist am Samstag". Das Vertrauen in die Gruppe sei da, obwohl die Hertha-Profis gegen Wolfsburg viel dafür taten, es zu erschüttern. "Die erste Halbzeit war das Schlechteste, was ich in dieser Saison gesehen habe", sagte Bobic.
Wahrlich war die Leistung um einiges schwächer als vier Tage zuvor beim 1:3 beim direkten Konkurrenten VfL Bochum. Kein Mut, keine Ideen, aber dafür Chaos in der Abwehr. Noch ohne den verletzt auf der Tribüne sitzenden Neuzugang Florian Niederlechner blieb Hertha vorne viel zu harmlos. Kein Wunder, dass Mattias Svanberg (4.), Maximilian Arnold (31., Handelfmeter), Jonas Wind (34.) schon in der ersten Halbzeit alles klar machten. Ridle Baku (72.) und Omar Marmoush (86.) erhöhten spät sogar noch.
Auf der Tribüne beobachtete Josh Wander die neuerliche Berliner Demütigung ganz genau. In einen blau-weißen Schal gehüllt sah der Mitbegründer von 777 Partners, wie groß die Baustelle Hertha BSC tatsächlich ist. Doch die sich anbahnende Übernahme der Anteile von Lars Windhorst durch die amerikanische Investmentfirma ist die eine Sache. Tore schießt auch ein Josh Wander nicht.
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