Borussia Dortmund muss sich im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit einem Remis zufrieden geben. Das Team von Trainer Jürgen Klopp kam gegen die Schwaben nicht über ein 0:0 hinaus.
Vor 80.645 Zuschauern hatten beide Mannschaften Gelegenheiten zum Siegtreffer, am Ende gab es allerdings das vierte Remis in Folge im Duell beider Teams in Dortmund.
Beim BVB zog sich Sebastian Kehl nach einer Attacke von Stuttgarts Raphael Holzhauser einen Nasenbeinbruch zu.
Reaktionen:
Trainer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): "Es war ein intensives Spiel mit drei glasklaren Chancen für uns. Wir müssen bei einem Heimspiel damit leben, dass sich ein Unentschieden wie eine Niederlage anfühlt. Beide Mannschaften haben einen hohen Aufwand betrieben. Wir wären der verdiente Sieger gewesen."
Klopp über Kehls Verletzung: "Wenn Kehli liegen bleibt, dann weiß ich, dass etwas passiert ist. Ich bin ein ganz großer Verfechter eines entspannteren Umgangs mit Luftkämpfen: Man muss da nicht immer alles abpfeifen, weil die Situationen ganz, ganz oft völlig harmlos sind. Das habe ich in der Situation ein bisschen anders gesehen. Da scheint Fredi Bobic anderer Meinung gewesen zu sein. Meine Laune hat sich nicht verbessert, als bestätigt wurde, dass Sebastian raus musste..."
Marcel Schmelzer(Dortmund): "Das Unentschieden fühlt sich an wie eine Niederlage!"
Trainer Bruno Labbadia (VfB Stuttgart): "Das war ein intensives Spiel, taktisch auf einem sehr hohen Niveau. Wir haben offensiv verteidigt. Das Ergebnis ist gerecht, wir haben uns den Punkt erkämpft."
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Keine Überraschung beim BVB. Wie zuletzt erhält im Mittelfeld Großkreutz den Vorzug vor Perisic. Der VfB beginnt mit der Elf, die Frankfurt vergangenes Wochenende 2:1 geschlagen hat. Einzige Ausnahme: Boka spielt für Molinaro.
18.: Holzhauser haut Kehl im Kopfballduell den Ellenbogen ins Gesicht und sieht völlig zu Recht Gelb! Kehl muss behandelt werden und kann nicht weiterspielen. Leitner ersetzt ihn.
29.: Eine Ecke von der linken Seite segelt in den Stuttgarter Strafraum. Am Fünfer kommt Hummels ganz frei zum Schuss. Ulreich bringt dank einer überragender Reaktion die Hand an den Schuss und lenkt die Kugel an die Latte. Der Abpraller landet erneut bei Hummels. Der bringt den Ball per Kopf wieder auf den Kasten. Doch Boka steht auf der Linie und klärt.
60.: Schieber taucht nach einem Reus-Zuspiel ganz alleine vor Ulreich auf. Doch statt vorbeizulegen, schießt er Ulreich an. Das wäre direkt nach der Einwechslung gegen seinen Ex-Klub ein Ding gewesen.
74.: Hummels unterschätzt den hohen Ball aus der gegnerischen Hälfte. Ibisevic riecht den Braten, zieht den Sprint an und kommt im Strafraum an die Kugel. Sein Schuss wird allerdings von Weidenfeller geblockt. Da Subotic pennt, schnappt sich Traore die Kugel. Der schlägt zwei Haken und zieht ab - Außennetz!
89.: Am linken Fünfereck nimmt Lewandowski die Kugel runter, dreht sich und drückt ab. Latte!
Fazit: Packendes Spiel, in dem beide Mannschaften ihre Chancen zum Sieg hatten. Am Ende deshalb ein gerechtes Remis.
Der Star des Spiels: Serdar Tasci. Einmal mehr mit einer ganz starken Partie. Sehr gutes Stellungsspiel, umsichtig im Spielaufbau und im Duell gegen Lewandowski meist Sieger. Insgesamt mit einer überragenden Zweikampfbilanz von über 90 Prozent. Getty
Der Flop des Spiels: Marco Reus. Fand nie wirklich Bindung zum Spiel und leistete sich ein paar unglückliche Ballverluste. Während sich Götze ins Spiel fightete und auch defensiv fleißig mitarbeitete, war Reus auch nach hinten keine große Hilfe. Musste dann eine Viertelstunde vor dem Ende runter.
Der Schiedsrichter: Felix Zwayer. War in einem intensiven Spiel häufig gefordert. Lag anfangs fast immer richtig, später dann allerdings auch mit der einen oder anderen Unsicherheit.
SPORTALDie Noten zum Spiel
Die Trainer:
Jürgen Klopp wechselte für seine Verhältnisse recht früh und nahm Großkreutz schon zehn Minuten nach der Pause runter und brachte den offensiveren Schieber, der sich im Sturmzentrum fortan mit Lewandowski abwechselte. Reus Auswechslung war nachvollziehbar.
Bruno Labbadia brachte 20 Minuten vor dem Ende den defensiv stärkeren Kuzmanovic für Holzhauser, der ohnehin platt wirkte. Mit dem zweiten und dritten Wechsel wollte Labbadia nur noch die Zeit runterspielen.
Das fiel auf:
- Beide Teams waren sofort im Spiel und gingen intensiv zur Sache. Der VfB riegelte rund 40 Meter vor dem eigenen Tor mit einer Fünferkette ab, davor agierte Ibisevic als Störspieler und versuchte, Dortmunds Innenverteidiger im Spielaufbau unter Druck zu setzen.
- Bei der Borussia ließ sich Götze immer wieder tief fallen und forderte die Bälle, gleichzeitig rückten Reus und teilweise auch Großkreutz ins Zentrum ein. Vor allem Schmelzer nutzte diesen Platz aus und marschierte auf links immer wieder nach vorne.
- Durch die Mitte war für Dortmund meist kein Durchkommen, der VfB machte die Räume gut dicht und schaltete nach Ballgewinn blitzschnell nach vorne um. In Durchgang eins entwickelte sich so ein abwechlungsreiches Spiel, in dem beide Teams zu Chancen kamen.
- Bemerkenswert: Der VfB versteckte sich auch nach der Pause nicht, sondern attackierte die Borussia teilweise schon in deren Hälfte. Immer wieder lockten die Schwaben Dortmunds Innenverteidiger ins Mittelfeld und zwangen sie so zu Ballverlusten.
- Nach einer Stunde schien es so, als ob der BVB das Spiel in den Griff bekommen würde, der VfB fightete allerdings dagegen und erarbeitete sich seinerseits wieder Möglichkeiten. Am Ende blieb es allerdings beim 0:0 in einem Spiel, das aber durchaus das eine oder andere Tor verdient gehabt hätte.
Dortmund - Stuttgart: Daten zum Spiel
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren



