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Zwei aus Drei bei Doppel-Sechs

SPOXOTHER
15. Dezember 200817:22
SPOXDPA
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Tenero - Der Frust über das verpasste Halbfinale bei der Weltmeisterschaft 2006 ist immer noch nicht vergessen - nun droht Torsten Frings die Wiederholung der traurigen Geschichte auf der europäischen Bühne.

Zwar will der 31 Jahre alte Mittelfeld-Kämpfer im heißen Semifinal-Duell gegen die Türkei trotz einer angebrochenen Rippe unbedingt auflaufen: "Wenn ich fit bin, dann werde ich auch spielen."

Doch der wahre Gesundheitszustand des 75-maligen Nationalspielers blieb im Trainingszentrum in Tenero weiter im Dunklen. Frings stand zwar bei der letzten Übungseinheit vor dem Halbfinale mit auf dem saftigen Grün.

Aber beim letzten Härtetest ließ Bundestrainer Joachim Löw nach 15 Minuten die Tore des Trainingsplatzes schließen.

Frings kein Risiko

Seine Entscheidung, ob Frings am Mittwoch um 20.45 Uhr wieder in der Startelf steht, wird Löw erst kurz vor dem Anpfiff im Baseler St.-Jakob-Park verkünden.

Kapitän und Mittelfeld-Kollege Michael Ballack wollte zwar wie der gesamte DFB-Trainerstab keine Einzelheiten über Aufstellung und Taktik verraten, doch zumindest gab er ein wenig von den geheimen Übungen preis: "Torsten ist wieder fit, er hat die letzten Tage trainiert und sich zurückgemeldet. Er ist schmerzfrei, von daher ist der Torsten kein Risiko, wenn er spielt."

Auch Löw-Assistent Hansi Flick deutete am Tag vor dem Halbfinale zumindest eine leichte Tendenz an: "Das spricht ja für Torsten, dass er einfach den Willen hat zu spielen."

Frings-Einsatz nicht garantiert

Zudem habe sich der Bremer in den vergangenen Jahren im DFB-Team einen großen Stellenwert erarbeitet. Dass er nur "einer von den 23 Spielern ist", die für das Duell gegen die heißblütigen Türken "einsatzbereit" seien, "kann man bei Torsten nicht so sehen", erklärte der erste Löw-Helfer, der selbst nach seinem durch die Sperre von Löw begründeten Chefdebüt nun wieder ins zweite Glied zurückkehrt.

Dennoch muss sich Frings, der gegen die Türken mit einem Spezialschutz an der lädierten Rippe auflaufen will, im Mittelfeld noch offiziell dem Auswahl-Verfahren Zwei aus Drei stellen.

Auf der Position der Doppel-Sechs hatten im Viertelfinale gegen Portugal (3:2) Simon Rolfes und Thomas Hitzlsperger ihre Verwendungs- Möglichkeit durchaus nachgewiesen. "Wir haben es dem Trainer ganz schön schwer gemacht", sagte Hitzlsperger.

Nächstes Halbfinal-Trauma?

So droht Routinier Frings ein zweites Halbfinal-Trauma - wenn auch aus einem ganz anderen Grund. Vor zwei Jahren bei der WM hatte er sich nach dem hitzigen Elfmeter-Duell im Viertelfinale von den Argentiniern provozieren lassen.

Ein zuerst in Italien aufgetauchtes Video soll einen Schlag gegen Julio Cruz dokumentiert haben - der Weltverband UEFA hatte ausreichend Grund dafür gesehen, Frings für das Halbfinale gegen die Azzurri zu sperren.

Nicht wenige Kollegen, Experten und Fans sind sich noch heute sicher, dass die Mannschaft von Jürgen Klinsmann damals mit Frings den K.o. vermieden hätte.

Die Motivation, sich bei der EM für die Sperre zu revanchieren, hatte Frings auch durch die für ihn schwierige Saison getrieben. Wegen langwieriger Knieproblemen war der Bremer über Monate ausgefallen - kämpfte sich aber rechtzeitig wieder heran. Und nun soll ihn auch ein Rippenbruch nicht mehr stoppen.

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