Im Konflikt zwischen der polnischen Regierung und den internationalen Fußball-Dachverbänden FIFA und UEFA zeichnet sich wenige Stunden vor Ablauf des FIFA-Ultimatums eine Lösung ab.
Er habe nach Gesprächen mit allen Konfliktparteien den Eindruck gewonnen, dass ein "sehr rationeller" Kompromiss erreicht worden sei, sagte der Vorsitzende der Verhandlungskommission, Michal Kleiber, dem polnischen Rundfunk.
Danach sollte der Polnische Fußball-Verband PZPN schriftlich zugeben, dass es Unregelmäßigkeiten in der Tätigkeit des Verbandes gegeben habe.
Polen akzeptiert Schuldbekenntnis
Polens Sportminister Miroslaw Drzewiecki würde dieses Schuldbekenntnis akzeptieren, der Fußball-Weltverband (FIFA) und die Europäische Fußball-Union (UEFA) würden darauf "entsprechend reagieren", erläuterte Kleiber.
Nach Angaben der Zeitung "Dziennik" wollen die Regierung und PZPN gemeinsam einen Antrag auf Änderung des Verwalters beim Gericht stellen. Damit würde der vor einer Woche eingesetzte Verwalter Robert Zawlocki, den sowohl FIFA und UEFA als auch der PZPN ablehnen, auf sein Amt verzichten müssen.
Zawlocki muss gehen
So wäre der Weg frei für einen anderen Verwalter, den auch der PZPN akzeptieren würde. Damit entstünde in Polen eine Situation wie in Italien, wo vor zwei Jahren ein Verwalter mit Zustimmung des nationalen Fußball-Verbandes eingeführt worden war.
Zawlocki war zuvor vom Schiedsgericht eingesetzt worden. Gleichzeitig wurde die alte PZPN-Führung mit Präsident Michal Listkiewicz an der Spitze suspendiert.
EM-Aberkennng wohl vom Tisch
Sportminister Drzewiecki begründete das radikale Vorgehen mit rechtswidriger Tätigkeit und fehlender Bereitschaft des Verbandes zur Bekämpfung der Korruption.
FIFA und UEFA lehnen diese Maßnahmen als einen Eingriff der Regierung in die Autonomie des nationalen Fußball-Verbandes ab. FIFA-Chef Joseph Blatter rief Polens Behörden auf, bis zum Montag (12.00 Uhr) den Verwalter abzuberufen und die alte Führung wieder einzusetzen.
Andernfalls drohe Polen die Absage der beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Tschechien und die Slowakei am 11. und 15. Oktober. Mehr noch: Die UEFA drohte zugleich mit der Aberkennung der EM-Meisterschaft 2012, die Polen mit der Ukraine ausrichten soll.
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