Zum Beginn des 21. Spieltags der Premier League feierte Tottenham Hotspur einen überzeugenden 4:0-Sieg gegen West Brom, Harry Kane erzielte dabei einen Dreierpack. Arsenal legte mit dem gleichen Ergebnis nach und vermieste so Swanseas neuem Trainer Paul Clement sein Ligadebüt. City kassiert bei Everton eine üble Pleite. Das Topspiel zwischen Manchester United und dem FC Liverpool endete unentschieden.
Tottenham Hotspur - West Bromwich Albion 4:0 (2:0)
Tore: 1:0 Kane (12.), 2:0 McAuley (26./Eigentor), 3:0 Kane (77.), 4:0 Kane (82.)
- Nach dem beeindruckenden 2:0-Sieg gegen den FC Chelsea lieferte Tottenham die nächste überzeugende Vorstellung und feierte seinen sechsten Ligasieg in Serie. Die Spurs dominierten West Brom in allen Belangen und hätten durchaus noch höher gewinnen können.
- Mann des Spiels war Harry Kane, der die Partie mit einem Dreierpack beinahe alleine entschied. Sein Torkonto schraubte der englischen Nationalstürmer in der laufenden Saison somit auf 13. Im Offensivspiel harmonierte Kane exzellent mit seinen Kollegen Christian Eriksen und Dele Alli. Insgesamt brachte es Kane im Spiel auf sagenhafte elf Torschüsse.
- Speziell die erste Halbzeit war eine Machtdemonstration der Nordlondoner. Die Spurs erspielten sich zahlreiche Top-Chancen, nutzten aber nur zwei. Zur Halbzeit lautete das Torschussverhältnis 10:0. Darüber hinaus verzeichnete Tottenham bis zur Pause einen Ballbesitzanteil von 78 Prozent.
- Taktisch agierten die Spurs wie zuletzt mit einer Dreierkette. Jan Vertonghen, Eric Dier und Toby Alderweireld wurden dabei von Danny Rose und Kyle Walker flankiert. Vertonghen musste aber im zweiten Durchgang mit Verdacht auf eine Knieverletzung ausgewechselt werden.
- Nach dem Seitenwechsel traute sich West Brom immerhin vereinzelt aus der eigenen Deckung und kam so zur einen oder anderen Chance. Die spielbestimmende Mannschaft waren aber bis zum Abpfiff die Spurs.
Swansea City - FC Arsenal 0:4 (0:1)
Tore: 0:1 Giroud (37.), 0:2 Cork (54./ET), 0:3 Naughton (67./ET), 0:4 Sanchez (73.)
- Beim Debüt von Ex-Bayern-Co-Trainer Paul Clement zeigte Swansea einen vielversprechenden Start, verteidigte hoch und aggressiv und störte den Spielaufbau einer zunächst pomadigen Arsenal-Mannschaft empfindlich. Mit zunehmender Spielzeit gewannen die Gäste aus London jedoch mehr und mehr Kontrolle über die Partie.
- Große Aufregung in der 44. Minute: Swanseas Sung Yong Ki wird von Schiedsrichter Mike Jones wegen einer vermeintlichen Schwalbe im Arsenal-Strafraum verwarnt. Die Zeitlupe enthüllt aber einen leichten Kontakt zwischen Laurent Koscielny und dem Südkoreaner. Ein Elfmeterpfiff wäre eher angebracht gewesen.
- Olivier Giroud traf im vierten Premier-League-Spiel in Folge und erzielte sein 10. Pflichtspieltor der Saison. Zudem gelang dem Franzosen im 9. Spiel in Folge ein Treffer, in dem er in der Arsenal-Startelf stand. Youngster Alex Iwobi erzwang beide Eigentore der Swans.
- Nach drei sieglosen Auswärtsspielen in Folge fuhr Arsenal wieder einen Dreier ein und wahrt damit den Anschluss zu den Chelsea-Verfolgern Tottenham und Liverpool. Swansea rutschte aufgrund des zeitgleichen Erfolgs von Hull City gegen Bournemouth wieder auf den 20. und letzten Platz ab.
- Danny Welbeck wurde in der 79. Minute für Alexis Sanchez eingewechselt und kam damit nach seiner Zwangspause wegen eines Knorpelschadens erstmals seit dem 8. Mai 2016 in der Premier League zum Einsatz.
Erlebe die Premier League Live und auf Abruf auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat
Burnley - Southampton 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Barton (78.)
- Zwei ehemalige Bundesliga-Legionäre standen in der Startelf der Saints. Oriol Romeu, der in der Saison 2014/15 beim VfB Stuttgart spielte, nahm den zentralen Part des Dreiermittelfelds ein, der frühere Münchner, Schalker und Augsburger Pierre-Emile Höjbjerg flankierte ihn links.
- Zum Einsatz kam auch Skandalkicker Joey Barton, der erst im Januar bei den Clarets angeheuert hatte. Der 34-Jährige kam in der 72. Minute ins Spiel - und wurde tatsächlich zum Matchwinner: Sechs Minuten nach seiner Einwechslung traf er zum umjubelten 1:0.
- Burnley setzte durch den Dreier nicht nur die bisher starke Saison fort, sondern baut auch die gute Heimbilanz aus. Von 26 geholten Punkten fuhr man 25 vor heimischer Kulisse ein: Kein Team in der Liga hat einen höheren Prozentsatz der geholten Zähler auf eigenem Platz.
Hull City - Bournemouth 3:1 (1:1)
Tore: 0:1 Stanislas (3./ FE), 1:1 Hernandez (32.), 2:1 Hernandez (50.), 3:1 Mings (62./ET)
- Jubiläum für den Bournemouth-Goalkeeper: Artur Boruc absolvierte sein 100. Spiel in der höchsten englischen Spielklasse. Bislang konnten lediglich drei Torhüter aus Polen diese Marke knacken: Wojciech Szczesny, Jerzy Dudek und Lukasz Fabianski.
- In Durchgang eins sahen die Zuschauer im KCOM Stadium ein ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften schenkten sich nichts in puncto Zweikampfwerte, Torschüsse und Ballbesitz. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gastgeber mehr und mehr die Initiative. Spätestens nach der Zwei-Tore-Führung rund eine halbe Stunde vor Schluss zog sich die Elf von Trainer Marco Silva aber zurück und war auf Ergebnissicherung bedacht.
- Zum umjubelten Helden des Nachmittages aufseiten der Gastgeber avancierte Abel Hernandez: Bei seinem ersten Liga-Einsatz seit dem 6. November 2016 erzielte der Uruguayer gleich einen Doppelpack. Beim Ausgleichstreffer nickte er nach einer Flanke von Andrew Robertson souverän am zweiten Pfosten ein. Beim zweiten Treffer setzte sich in der rechten Strafraumhälfte gegen Tyrone Mings durch und schloss sehenswert mit links ab.
- Durch den Sieg und die Ergebnisse auf den anderen Plätzen rutschen die Tigers auf Platz 18 vor und lassen Sunderland und Swansea hinter sich.
AFC Sunderland - Stoke City 1:3 (1:3)
Tore: 0:1 Arnautovic (15.), 0:2 Arnautovic (22.), 0:3 Crouch (34.), 1:3 Defoe (40.)
- Durch den Erfolg gegen Sunderland konnte Stoke City seine negative Auswärtsbilanz etwas aufpolieren. Die Potters hatten zuletzt die letzten drei Spiele auf fremden Platz in Serie verloren. Für die Black Cats wird es dagegen ungemütlich, die Mannschaft von Trainer David Moyes befindet sich weiterhin mitten im Abstiegskampf.
- Marko Arnautovic brachte Stoke nach einem mustergültigen Pass von Xherdan Shaqiri früh in Führung. Der Österreicher scheiterte zunächst an Sunderland-Keeper Vito Mannone, schob den Ball im Nachschuss aber doch noch über die Linie. Arnautovic machte Minuten später mit seinem zweiten Treffer den Doppelpack perfekt. Der Ex-Münchner Shaqiri war erneut beteiligt.
- Peter Crouch erhöhte zehn Minuten vor der Pause per Kopf noch auf 3:0. Im Luftduell ließ der Engländer Mannone keine Chance. Jermain Defoe verkürzte allerdings mit seinem zwölften Saisontor zum 1:3 für Sunderland.
Watford - Middlesbrough 0:0
- Mit Watford und Middlesbrough trafen zwei Teams aus dem unteren Tabellenmittelfeld aufeinander. Im FA Cup feierten beide Vereine zuletzt Erfolge (Watford gegen Burton, Boro gegen Sheffield Wednesday), in der Liga legten sie dagegen Sieglos-Serien hin (Watford fünf, Boro drei). Durch das 0:0 im direkten Duell änderte sich daran nichts
- Auf Seiten von Watford standen die vier ehemaligen Deutschland-Legionäre Sebastian Prödl, Heurelho Gomes, Valon Behrami und Jose Holebas in der Startformation.
- Bei Middlesbrough feierte Rudy Gestede sein Ligadebüt, er wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Der Stürmer wechselte kürzlich für rund sieben Millionen Euro vom Zweitligisten Aston Villa in den Nordosten des Landes.
West Ham - Crystal Palace 3:0 (0:0)
Tore: 1:0 Feghouli (68.), 2:0 Carroll (79.), 3:0 Lanzini (86.)
- Die Hammers haben ihre Negativserie gestoppt und nach zwei Niederlagen in Folge wieder einen Sieg eingefahren. Dosenöffner spielte dabei Sofiane Feghouli. Für den Algerier war es das erste Premier-League-Tor seiner Karriere.
- Mann des Spiels war allerdings ein anderer: Michail Antonio bereitete alle drei Treffer der Hausherren vor. Dieses Kunststück gelang im West-Ham-Trikot zuletzt Paolo Di Canio gegen Coventry im April 2000.
- Darauf, dass Manuel Lanzini treffen würde, hätte man bereits Wetten abschließen können: In allen drei vorigen Begegnungen gegen die Eagles hatte er genetzt, so auch an diesem Samstag. Das sehenswerteste Tor des Tages erzielte aber Andy Carroll per Seitfallzieher.
- Crystal Palace wartet bereits seit dem 3. Dezember auf einen Ligasieg und hat auch unter Sam Allardyce nicht den Turnaround geschafft. Seit dem Amtsantritt von Big Sam gab es ein Remis und drei Niederlagen in der Liga.
Leicester City - Chelsea 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Alonso (6.), 0:2 Alonso (51.), 0:3 Pedro (71.)
- Ohne Diego Costa ging der FC Chelsea in das Spiel gegen Leicester. Zwar begründete Antonio Conte die Abstinenz mit Rückenschmerzen, doch berichteten Medien zuletzt über eine Auseinandersetzung zwischen dem Trainer und seinem besten Stürmer.
- Probleme sollten die Blues im offensiven Bereich deshalb allerdings nicht haben. Überraschenderweise sorgte ein Doppelpack von Außenbahnspieler Marcos Alonso für eine komfortable Führung. Es war erst der dritte Doppelpack eines Chelsea-Verteidigers überhaupt.
- Pedros Treffer bedeutet für ihn, dass er in dieser Saison bereits an genauso vielen Treffern direkt beteiligt gewesen ist wie in der gesamten letzten Saison. Damit hat Chelsea den amtierenden Meister in dieser Saison in beiden Aufeinandertreffen besiegt. Dies ist ihnen zuletzt in der Meistersaison 2009/10 gelungen.
- Der FC Chelsea sichert sich mit dem vierten Sieg in den letzten fünf Auswärtsspielen bei Leicester seinen komfortablen Vorsprung an der Tabellenspitze. Außerdem hat man nun bereits mehr Punkte gesammelt als in der gesamten letzten Saison.
Everton - Manchester City 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Lukaku (34.), 2:0 Mirallas (47.), 3:0 Davies (79.), 4:0 Lookman (90.+4)
- Romelu Lukaku heißt der Mann der Stunde! Der Belgier hat durch seinen Führungstreffer nicht nur vier der letzten sieben Tore der Toffees gegen City erzielt, sondern war in seinen letzten neun Heimspielen auch an neun Treffern beteiligt (fünf Tore, vier Assists). Seit er 2013 in der Premier League debütierte, erzielten nur Sergio Agüero (77) und Harry Kane (62) mehr Tore als Lukaku (55).
- Ein ganz besonderes Spiel erlebten die Youngster Tom Davies und Ademola Lookman. Der 18-jährige Davies, der erst zum zweiten Mal in seiner Karriere in der Startelf stand (neunter EPL-Einsatz insgesamt), lieferte eine bärenstarke Partie im zentralen Mittelfeld ab und krönte seine Leistung mit dem 3:0. Lookman, 19 Jahre alt, kam erst vor wenigen Tagen für 8,8 Millionen Euro von Charlton Athletic, feierte in der 90. Minute sein Erstligadebüt und traf vier Minuten später zum Endstand.
- Das Team aus Liverpool beendet durch den Sieg eine schwarze Serie gegen die Skyblues. Denn der Dreier bedeutet den ersten Erfolg nach zuletzt sieben sieglosen Partien in Serie (drei Unentschieden, vier Niederlagen). Besonders: Für den ersten Ligasieg seit dem 16. März 2013 reichten vier Schüsse aufs Tor, sie alle fanden ihr Ziel.
- Bei den Citizens dagegen ist die Luft nach dem starken Saisonstart zunehmend raus. In den letzten acht Premier-League-Spielen verlor man durch die 0:4-Pleite nun bereits mehr Spiele (vier) als in den 24 vorigen. Zu allem Überfluss bedeutet das 0:4 die höchste Niederlage in der Profitrainerkarriere von Pep Guardiola.
- Zum Einsatz bei Everton kam auch Millionen-Neuzugang Morgan Schneiderlin. Der Franzose war unter der Woche für 22,9 Millionen Euro von Manchester United gekommen. Der 27-Jährige kam in der 65. Minute für Kevin Mirallas, der mit einem Tor und einer Vorlage eine tolle Leistung gezeigt hatte.
Manchester United - FC Liverpool 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Milner (27./HE), 1:1 Ibrahimovic (84.)
- Bis zum 0:1 war Liverpool überhaupt nicht im Spiel und United klar bestimmend. In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für United, das weiterhin zielstrebiger agierte. Der Ausgleich war absolut verdient - eigentlich sogar mehr.
- Im Fokus stand Schiedsrichter Michael Oliver, der zwei wichtige Entscheidungen zu treffen hatte: Zu Recht zeigte er in der 26. Minute nach dem Handspiel von Pogba auf den Punkt, das 1:1 war jedoch irregulär. Bei der Entstehung des Treffers stand Valencia im Abseits.
- Ibrahimovic war in der ersten Halbzeit überhaupt nicht im Spiel. Bis zur Pause war der Schwede lediglich elf Mal am Ball und somit weniger als halb so oft wie der zweitinaktivste United-Spieler. Auch nach dem Seitenwechsel war Ibra lange kaum zu sehen, ehe er das 1:1 erzielte.
- United begann wie gewohnt in einem 4-3-3-System. Auffällig war dabei in der ersten Halbzeit, dass die beiden Achter Paul Pogba und speziell Ander Herrera extrem offensiv agierten. Somit entstand situationsbedingt ein 4-1-4-1. Herrera präsentierte sich äußerst aktiv und spielte einige gute Pässe.
- Liverpool formierte sich in einem 4-3-3. Ob der Abwesenheit von Mane und Coutinho agierten die Reds mit einer reichlich uneingespielten Offensivreihe bestehend aus Origi, Lallana und Firmino. Die fehlende Abstimmung war über weite Strecken des Spiels deutlich merkbar, die Laufwege stimmten selten und immer wieder standen sich die drei Offensivspieler gegenseitig im Weg. Vor allem der zuletzt so überzeugende Lallana fand nicht ins Spiel.
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren



